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Eine Stadt, in der es immer schneit.
Ein Museum, in dem magische Dinge geschehen.
Ein Junge, dem man seinen Namen geraubt hat.

Mit diesem Museum stimmt etwas ganz und gar nicht! Das spürt Ophelia, obwohl sie nicht an Magie glaubt. Doch dann sieht sie durch das goldene Schlüsselloch einer verborgenen Tür ... direkt in das Auge eines Jungen. Hat ihn tatsächlich die mächtige Schneekönigin eingesperrt? Um ihn zu befreien, bleiben Ophelia nur drei Tage, danach hat die Schneekönigin ihr Ziel erreicht und die ewige Winterzeit beginnt ...


Ophelia und das Geheimnis des magischen Museums 

Originaltitel: Ophelia and the Marvelous Boy
Autorin: Karen Foxlee
Übersetzerin: Katharina Diestelmeier
Verlag: BELTZ & Gelberg
Erschienen: 05.10.2015
ISBN: 978-3-407-82062-4
Seitenzahl: 288 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Ophelias Vater hat kurzfristig einen Auftrag in einem Museum angenommen, in dem in Kürze eine Schwertausstellung stattfinden soll. Als führender Experte auf diesem Gebiet obliegt es ihm, die Schwerter dafür aufzubereiten. Ophelia und ihre ältere Schwester Alice hat er mit in die fremde Stadt genommen, in der es fortwährend schneit. Die wissbegierige und eher nüchtern veranlagte Ophelia hätte sich jedoch niemals träumen lassen, was sie zwischen all den Kostbarkeiten im Museum entdeckt, und muss sich eingestehen, dass sich nicht alles wissenschaftlich erklären lässt ...

Karen Foxlee hat eine bezaubernde Geschichte zu Papier gebracht, die von Freundschaft, Vertrauen und Mut geprägt ist und die Protagonistin nicht selten an ihre Grenzen treibt.


Stil und Sprache
Die märchenhafte Geschichte wird in 3. Person aus Sicht der Hauptfigur Ophelia erzählt und - in einem zweiten Handlungsstrang, der in der Vergangenheit angesiedelt ist - in 1. Person aus Sicht des fabelhaften Jungen. Der Erzählstil ist angenehm zu lesen, Ophelias Charakter entsprechend sehr ehrlich und nimmt den Leser mit in eine spannende, geheimnisvolle Geschichte voll fantastischer Ideen und einer Prise Grusel. Der bildreiche und eingängige Schreibstil sorgt für atmosphärische Dichte und farbenprächtige Bilder und tröstet darüber hinweg, dass das eine oder andere doch etwas vorhersehbar ist. "Sie hatte gedacht, Magie sei sauber und mächtig, aber stattdessen war sie schmutzig, unbequem und voller Entscheidungen" (Seite 131). Zum Ende hin nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf und gipfelt in einem actionreichen Showdown.


Figuren
Die 11-jährige Ophelia ist ein neugieriges Mädchen und Mitglied der Londoner wissenschaftlichen Gesellschaft für Kinder. Doch Mut gehört nicht unbedingt in ihr Repertoire und so wächst sie im Verlauf der Handlung über sich hinaus: "Ophelia Jane Worthington-Whittard hielt sich nicht für mutig, aber sie war ein sehr hoffnungsvoller Mensch" (Seite 70). Ophelias Mutter ist seit gut drei Monaten tot, woran sie sehr zu knabbern hat, während ihr Vater sich in die Arbeit stürzt und das Ganze totschweigt. Ihre Schwester Alice hat sich seither sehr verändert und Ophelia vermisst die große Schwester, die sie einmal war. So ist sie auf sich allein gestellt und versucht sich tapfer zu schlagen. Ihre Wandlung ist dabei gut nachvollziehbar dargestellt und lässt sich wunderbar verfolgen.

Eine weitere wichtige Figur ist natürlich der Junge hinter dem goldenen Schlüsselloch der versteckten Tür, doch da er nur ab und an zu Wort kommt und wenig über sich preis gibt, kommt man ihm nicht so nahe wie Ophelia. Die Schneekönigin ist sicherlich ebenfalls eine Erwähnung wert und versteht es vorzüglich, ihr wahres Ich hinter ihrem hübschen Gesicht zu verstecken. Darüber hinaus gibt es nur wenige weitere Figuren, die ihren Rollen entsprechend ausgearbeitet sind.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch ist im BELTZ & Gelberg-Verlag erschienen. Das Cover ist passend zur Geschichte gestaltet - was sich nicht nur auf die schlichte, aber aussagekräftige Illustration bezieht, sondern auch auf den Perlmuttschimmer, der dem Cover einen eisigen Glanz verleiht. Toll gemacht!

Das Buch selbst ist in drei Teile gegliedert, die einzelnen Kapitel sind nummeriert und mit einer kurzen Zusammenfassung dessen, was im Folgenden geschieht, überschrieben. Die Schrift ist petrolfarben gehalten, was ebenfalls zur eisigen Geschichte passt.


Fazit
"Ophelia und das Geheimnis des magischen Museums" ist ein schön zu lesendes modernes Märchen. Der bildreiche Schreibstil und Ophelias Charakter machen die Geschichte gleich nochmal so lesenswert.


4 Sterne


Hinweise
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