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Lisa träumt von einer Karriere als Schauspielerin. Um sich ihr Studium zu finanzieren, arbeitet sie in einer Bar in Manhattan. Dort macht sie eines Abends die Bekanntschaft eines faszinierenden, aber rätselhaften Mannes: Arthur Costello. Der junge Arzt hat eine ungewöhnliche Bitte: Lisa soll ihm dabei helfen, als Krankenschwester verkleidet seinen Großvater aus der Psychiatrie zu befreien. Sie lässt sich auf das Abenteuer ein. Zwar gelingt die nächtliche Aktion, doch verliert sie Arthur dabei aus den Augen. Erst ein Jahr später soll sie ihm wieder begegnen, aber diesmal ist sie es, die seine Hilfe braucht. Aus den beiden wird ein Liebespaar. Bald stellt sich heraus, dass Arthur kein Mann ist wie jeder andere. Er offenbart ihr sein schreckliches Geheimnis, und von nun an kämpfen beide gemeinsam gegen einen unerbittlichen Feind - die Zeit ...

 

Vierundzwanzig Stunden 

Originaltitel: L'instant présent
Autor: Guillaume Musso
Übersetzer: Eliane Hagedorn & Bettina Runge
Verlag: Pendo
Erschienen: Juni 2016
ISBN: 978-3866124011
Seitenzahl: 384 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Bei Romanen von Guillaume Musso ist es grundsätzlich immer besser, so wenig wie möglich vorweg zu verraten, weil er von Beginn an mit spannenden Wendungen überrascht. Entsprechend möchte ich der obenstehenden Verlagszusammenfassung inhaltlich nichts hinzufügen, muss allerdings ein wenig den Eindruck der Zusammenfassung geraderücken. Zum einen ist der Roman – wie für Guillaume Musso üblich – nicht annähernd so kitschig-romantisch, wie man es nach der Inhaltsangabe erwarten würde. Zum anderen wird eine falsche Sichtweise suggeriert, denn nicht Lisa ist die Protagonistin sondern Arthur. Inhaltlich erwartet den Leser unabhängig davon eine spannende, stets überraschende Geschichte, die voller herausragender Ideen und besonderer Charaktere steckt. Also wieder einmal beste Unterhaltung für all die Leser, die sich auf die ausgefallenen Ideen des Autors einlassen können.


Stil und Sprache
Wie bereits erwähnt ist Arthur Costello der Protagonist in „Vierundzwanzig Stunden“ und mit wenigen Ausnahmen auch der Ich-Erzähler der Handlung. Diese setzt zwanzig Jahre vor der eigentlichen Geschichte ein und zeigt in einem kurzen Prolog eine beispielhafte Szene für das Verhältnis von Arthur zu seinem Vater. Zwanzig Jahre später haben die beiden sich endgültig entzweit und entsprechend überrascht ist Arthur, als sein Vater ihn spontan besucht und zu einem Ausflug zum Leuchtturm-Ferienhaus der Familie mitnimmt. So beginnt die Handlung direkt interessant und wenige Seiten später nimmt sie richtig Fahrt auf. Der Klappentext wirbt unter anderem damit, dass man den Roman in 24 Stunden am Stück lesen kann, weil er so spannend ist und tatsächlich wird dieses Versprechen gehalten. Durch die Zeitsprünge und die schnelle Handlungsentwicklung fliegt man geradezu durch die Seiten und Guillaume Musso gelingt es, einen solchen Lesesog zu erzeugen, dass man das Buch wirklich kaum aus der Hand legen kann. Dabei weiß er immer wieder zu überraschen, die Wendungen wirken aber trotzdem stimmig und passend aufgebaut. Ganz zum Schluss kommt wie immer eine unerwartete Auflösung für alle Rätsel und ich bin trotz mehrerer Tage Nachdenken noch unentschlossen, ob mir diese gefällt. Auf der einen Seite hat Guillaume Musso die Auflösung sehr gut inszeniert, es gab rückwirkend betrachtet durchaus Hinweise darauf und er bringt die Geschichte zu einem versöhnlichen Ende. Auf der anderen Seite kam mir die Lösung aber viel zu einfach vor und wie eine Verzweiflungstat, weil ihm nichts Besseres einfiel. Letztendlich muss jeder Leser selbst entscheiden, ob es für ihn die stimmige Auflösung ist, für mich war es auf jeden Fall der einzige Kritikpunkt an „Vierundzwanzig Stunden“. Alles andere – vom Handlungsaufbau bis zum Schreibstil – ist gewohnt großartig gelungen und sorgt für einige spannende Lesestunden.


Figuren
Durch den kurzen Prolog hat man direkt Mitleid mit dem Protagonisten Arthur bleibt während des ganzen Buches ein durchaus einnehmender Charakter. Seine Reaktion auf die schwierige Situation ist glaubwürdig ausgearbeitet und obwohl er keineswegs immer die richtige Entscheidung trifft, kann man sein Handeln doch stets nachvollziehen. Durch seine realistische Charaktergestaltung wirken auch die phantastischen Elemente des Romans glaubwürdig und man nimmt emotional Anteil an der Handlung. Das gelingt vor allem auch deswegen, weil Arthur während der knapp 380 Seiten eine stimmige Wandlung durchmacht und die Erlebnisse nicht spurlos an ihm vorüber gehen.

Neben Arthur gibt es nur eine Handvoll von wiederkehrenden Charakteren. Wohl die wichtigste ist die in der obenstehenden Zusammenfassung bereits genannte Lisa. Auch sie wurde authentisch ausgearbeitet, sodass man sie verstehen kann, auch wenn sie nicht immer sympathisch rüber kommt. Gleiches gilt für die anderen Nebenfiguren. Sie wurden stimmig gezeichnet und wirken wie aus dem echten Leben. Da die Handlung komplett auf Arthur fixiert ist, bleiben sie zwar ein wenig blass, aber das passt zur Geschichte und ist nicht störend. Mehr Details hätten nur unnötig Spannung rausgenommen.


Aufmachung des Buches
Das Cover von „Vierundzwanzig Stunden“ passt sehr gut zur Stimmung des Romans. Es sieht trotz des eigentlich romantischen Motivs des Leuchtturms düster und bedrohlich aus. Der Roman erschien als Klappbroschur und das Leuchtturmmotiv setzt sich ohne die Frau auf der Rückseite fort. In der vorderen Innenklappe findet man eine kurze Notiz von Guillaume Musso sowie den ausführlichen Klappentext. Hinten ist Werbung für andere Musso Romane abgebildet.


Fazit
Guillaume Musso ist und bleibt ein Garant für spannende, wendungsreiche Unterhaltung und enttäuscht auch mit „Vierundzwanzig Stunden“ nicht. Lediglich das Ende beschert dem Roman einen Stern Abzug, ansonsten ist das außergewöhnliche Thema perfekt und sprachlich ansprechend umgesetzt worden.


4 Sterne


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