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Sie denken stets mehrere Züge im Voraus. Ihr Plan ist perfekt. Doch dann betritt ein Unbekannter das Spielfeld.

Vier Politaktivisten haben große Ideale, auf die sie harte Taten folgen lassen. Mithilfe erpresster Insidergeständnisse wollen sie die schmutzigen Geschäfte einer Großbank aufdecken. Die Entführung von Vorstand Lengsfeld verläuft ohne Zwischenfälle. Doch zeitgleich wird die Leiche seines Kollegen gefunden. Jemand hat sich der Pläne der Freunde bedient, um an den Banker heranzukommen. So geraten sie viel früher als einkalkuliert in das Visier der Polizei. Ein Katz-und-Maus-Spiel entwickelt sich, bei dem alle Beteiligten den eigenen Kopf riskieren – und das Überleben des Entführten ein strategisches Problem wird.

 

Das Spiel der Anderen 

Autor: Carlo Feber
Verlag: grafit
Erschienen: 05/2016
ISBN: 978-3894254728
Seitenzahl: 416 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Der Rückentext dieses Thrillers gibt schon einen guten Überblick über die Handlung, allerdings steckt noch viel mehr in der Geschichte, als man auf den ersten Blick merkt. Mal eine andere Perspektive, als die der ermittelnden Polizei einzunehmen, gibt dem Ganzen einen frischen Kick und teilweise erstaunliche Einsichten. Da spielt es auch keine Rolle, dass an manchen Stellen alles etwas konstruiert wirkt und das Ende nicht ganz zu überzeugen weiß, lesenswert ist Carlo Febers Geschichte allemal.


Stil und Sprache
Carlo Feber wirft seine Leser mitten hinein in diese irrwitzige Geschichte, springt nach einem kurzen Prolog von Schauplatz zu Schauplatz, ohne dass man genau weiß, was da eigentlich vor sich geht. Alles geht sehr schnell, eine Figureneinführung gibt es nicht und so kommt es, dass man von Anfang an kaum anders kann, als immer weiter zu lesen, um nach und nach hinter die Geheimnisse der Protagonisten zu kommen.

Anders als in den üblichen Thrillern überwiegt die Perspektive der Täter, sprich hier der Entführer des Bankvorstands. Die Beziehungen zwischen ihnen und ihre wahren Identitäten bleiben lange verborgen, ein weiterer Punkt, der die Spannung hochhält. Lediglich im Mittelteil flacht das Ganze etwas ab, wenn man so langsam ergründet hat, wer welche Fäden in der Hand hält und gleichzeitig die Polizei den Entführern langsam näher kommt. Dann aber dreht sich das Ganze zum Ende hin noch einmal um die eigene Achse, eine überraschende Wendung sorgt für einen Extra-Twist und so legt man das Buch am Ende zufrieden - wenn auch etwas atemlos – zur Seite.


Figuren
Einen einzelnen Protagonisten gibt es hier nicht, als Leser lernt man sowohl Opfer als auch Täter als auch Ermittler jeweils aus deren Sicht der Dinge kennen. Den größten Erzählanteil haben die Entführer, jene vier Politaktivisten, die sich Malu, Sanctus, Habibi und Leon nennen. Wer sie wirklich sind? Das wird erst recht spät erklärt, einige Andeutungen kann man aber bei entsprechender Aufmerksamkeit recht früh herauslesen. Ein kompliziertes Beziehungsgeflecht verbindet sie miteinander, aber als Einzelpersonen nimmt man sie eher nicht wahr. Die Polizei hat einen weitaus geringeren Anteil an der Geschichte, hier sticht besonders Kara Menzel heraus, die klug und besonnen agiert, die Vorschriften für ihre Zwecke zu nutzen weiß und dabei als beinahe einzige recht sympathisch beim Leser ankommt.

Durch die ungewöhnliche Konstellation der Protagonisten ist man als Leser immer hin und hergerissen, wem man denn nun seine Sympathien schenken soll, denn auch die Entführer sind nicht gänzlich böse, schließlich haben sie eigentlich ein hehres Ziel und man kann ihre Handlungen fast verstehen. Nebenfiguren gibt es ebenso reichlich wie Hauptfiguren, sie alle wirken authentisch und sind gut beschrieben. Alles in allem ein spannendes Porfolio!


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist in typischer Grafit-Optik aufgemacht, leider ist das eigentliche Covermotiv etwas nichtssagend geraten, es zeigt bewusst verwaschen eine Szene an einer Straße mit mehreren undeutlich erkennbaren Passanten. Innen gibt es nach einem kurzen Prolog insgesamt 57 nummerierte Kapitel und im Anschluss eine Leseprobe eines weiteren Grafit-Krimis.


Fazit
Überraschend gut gelungen ist dieser etwas andere Thriller, mit spannenden Figuren, einem originellen Plot und einer Menge Action.


4 Sterne


Hinweise
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