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Manchen Leuten fehlt einfach jeder Ehrgeiz. Devon Sinclair beispielsweise ist davon überzeugt, dass Lila das »Turnier der Klingen« für sich entscheiden kann – dabei sollte er als ihr Kontrahent lieber daran arbeiten, sie zu besiegen. Doch was der eine nicht hat, hat der andere zu viel: Mysteriöse »Unfälle« sorgen dafür, dass ein Teilnehmer nach dem anderen aus dem Wettkampf scheidet. Irgendjemand möchte gewinnen, um jeden Preis! Als wäre das nicht schon Grund genug zur Sorge, hat Schurke Victor Draconi bereits einen finsteren Plan geschmiedet, um Devon und Lilas Freunden zu schaden. Und dann ist da noch ein Mörder in der Stadt, der es auf die Monster von Cloudburst Falls abgesehen hat. Eins sei damit ein für alle Mal bewiesen: Manchmal sind Menschen die eigentlichen Monster …

 

Black Blade 2 

Originaltitel: Dark Heart of Magic
Autor: Jennifer Estep
Übersetzer: Vanessa Lamatsch
Verlag: Ivi
Erschienen: Mai 2016
ISBN: 978-3492703567
Seitenzahl: 360 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Eigentlich wurde Lila von Claudia Sinclair damit beauftragt herauszufinden, was der Mörder ihrer Mutter, Victor Draconi, Grausames plant. Aber statt sich damit auseinandersetzen zu können, muss sie wildgewordene Baumtrolle beruhigen und beim sogenannten „Turnier der Klingen“ antreten. Dieses Turnier findet alljährlich zwischen den besten Kämpfern der einflussreichsten Familien der Stadt statt. Es sollte eigentlich ein nicht manipulierbarer Wettbewerb sein, aber irgendjemand spielt dieses Jahr falsch. Mit einem scheinbaren Unfall beginnt es, mit einem Mord geht es weiter. Und nur eine düstere Prophezeiung steht Lila zur Verfügung, um hinter die Identität des Täters zu kommen.

„Das dunkle Herz der Magie“ führt die Handlung aus dem ersten Band der Black Blade-Trilogie nahtlos fort und bietet damit ein weiteres spannendes Fantasy-Abenteuer – braucht allerdings einige Zeit, um wirklich Fahrt aufzunehmen.


Stil und Sprache
Wie schon im ersten Black Blade-Band steigt die Handlung direkt in einer Action-Szene ein, sodass der Leser praktisch in die magische Welt hinein geworfen wird. Diesmal begleitet man Lila, Devon und Felix dabei, wie sie einen Baumtroll zur Vernunft bringen müssen. Im Folgenden baut Jennifer Estep geschickt einige Wiederholungen aus dem ersten Band ein, sodass man sich schnell wieder in Lilas Welt zurecht findet und in die Geschichte einsteigen kann. Diese wird ein weiteres Mal aus Lilas Perspektive in der ersten Person geschildert. Der Schreibstil ist der Protagonistin angepasst und besticht durch einen beinahe bissigen Humor, der einen wunderbaren Kontrast zur Handlung bildet. Der Autorin gelingt es so, auch die ernsteren Szenen aufzulockern und insbesondere in das recht grausame, bedrohliche Finale einige Lichtblicke einzubauen. Lediglich einige sich wiederholende Floskeln fallen negativ auf – diverse Male ist der Wald zum Beispiel still… zu still – aber das hält sich in Grenzen und dafür wurden die ständigen Beobachtungen von Devons tollen Muskeln zurückgefahren.

Der Schreibstil konnte mich also ein weiteres Mal überzeugen, die Handlung ist im Vergleich jedoch leider ein wenig schwach. So rasant der Einstieg noch ist, so schnell flacht der Spannungsbogen danach jedoch wieder ab. Viele Erklärungen, einige Rückblicke und das Vorgeplänkel zum Turnier sorgen dafür, dass sich der Einstieg ein wenig zieht und auch danach hat die Handlung immer mal wieder Längen. Durch den tollen Schreibstil verzeiht man das gerne, aber es ist doch schade. Zum Schluss läuft die Handlung dann doch zielgerichtet auf das große Finale zu und dieses wurde fesselnd inszeniert. Der Übergang zum abschließenden dritten Band wurde ebenfalls schon vorbereitet. Das ist im Großen und Ganzen stimmig, mir war die eine oder andere Entwicklung jedoch zu vorhersehbar. Vielleicht liegt das daran, dass ich eine recht geübte Fantasy-Leserin bin, aber wirkliche Schockmomente blieben bis zum Schluss aus. Aber diese kommen dann ja hoffentlich im nächsten Band – alle Vorzeichen deuten auf einen Krieg der Familien hin und der wird bestimmt noch so einige magische Überraschungen bereithalten.


Figuren
Auch im zweiten Band der Black Blade-Reihe ist Lila die Protagonistin. Die ehemalige Diebin ist mittlerweile als Familienmitglied der Sinclairs etabliert und hat sich in ihre Rolle als Leibwächterin eingefunden. Allerdings tritt sie in diesem Band weniger als Leibwächterin und viel mehr als gute Freundin und Gefährtin auf. Sie bleibt eine starke Protagonistin, ihr Handeln und Zögern wird nachvollziehbar erklärt und die ständige Betonung, dass sie schon immer alleine klar kommen musste, bleibt in diesem Band zum Glück aus. Trotz ihrer beeindruckenden magischen Fähigkeiten wirkt sie nicht allmächtig und so sorgt man sich um sie und leidet gerade zum großen Finale mit ihr mit. Schön ist, dass wir nach und nach mehr Details zu ihrer Vergangenheit erfahren und so langsam auch ihre Familienverhältnisse besser einordnen können.

Der männliche Gegenpart zu Lila, Devon, blieb eher im Hintergrund. Der Fokus liegt eindeutig weniger auf der Liebesgeschichte und mehr auf der Klärung von Lilas Familienstruktur und der drohenden Gefahr. Dadurch blieb Devon ein bisschen blass, aber weiterhin so sympathisch wie man ihn aus dem ersten Band gewohnt war. Zumal ich es großartig finde, dass es diesmal scheinbar keine Dreiecksgeschichte gibt.

Die restlichen Nebenfiguren wurden weitestgehend ihren Rollen entsprechend ausgearbeitet. Lediglich die Oberhäupter der Draconis bleiben mir bisher noch zu nebulös. Es wirkt ein wenig so, als wären sie nur böse um des böse sein willens. Dafür wurde Deah diesmal aber sehr gut weiterentwickelt.


Aufmachung des Buches
„Das dunkle Herz der Magie“ erschien beim Ivi Verlag als Klappbroschur. Das Covermotiv ist an den ersten Band der Reihe angepasst. Wieder blickt uns aus dem weißen Hintergrund ein Gesicht entgegen – diesmal mit rot schimmernden Augen und umringt von ebenfalls roten Federn. Ich persönlich finde die Gestaltung gruselig und nicht wirklich ansprechend, aber immerhin bleibt die Reihe in sich stimmig. Als Extra findet man am Ende des Buchs noch einen Ausblick auf den im Herbst erscheinenden dritten Band.


Fazit
Trotz einiger Längen bietet „Das dunkle Herz der Magie“ gute Fantasy-Unterhaltung und ist allen Fans von Lilas Geschichte auf jeden Fall zu empfehlen. Neulinge sollten hingegen definitiv mit dem ersten Band der Reihe beginnen, denn beim Quereinstieg dürften die vielen Figuren und Talente eher verwirrend als unterhaltsam sein.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Das eisige Feuer der Magie

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