Brillant erzählt, temporeich und von gewohnt hinreißendem Humor - typisch Gabaldon!
Den Millionen Fans von Diana Gabaldons Highland-Saga ist Lord John Grey seit langem bestens bekannt. Von den Lesern als treuer Freund des Helden Jamie Fraser geschätzt und geliebt, werden seine Auftritte in jedem neuen Roman mit Begeisterung erwartet. Doch auch zwischen seinen Erlebnissen in der Welt von Jamie und Claire führt der englische Offizier im London des 18. Jahrhunderts ein faszinierendes Eigenleben! - In diesen drei fesselnden Kurzromanen hat Lord John wieder einmal eine Reihe von dramatischen Abenteuern zu bestehen - und sieht sich schließlich sogar mit einer übersinnlichen Mordserie konfrontiert ...
Autor: Diana Gabaldon Verlag: Blanvalet Erschienen: 10.07.2006 ISBN: 3-442-36561-9 Seitenzahl: 416 Seiten |
Die Grundidee der Handlung
Dieses Buch erzählt drei spannende Fälle und Geschichten, die Lord John Grey zu bewältigen hat:
Die erste Geschichte heißt "Lord John und die Flammen der Hölle". Etwas schade ist es, dass man diese Geschichte bereits in dem Vorband "Das Meer der Lügen" zu lesen bekommen hat. John Grey muss wieder einmal einen Mord aufklären und stößt dabei auf immer weitere unerklärliche Vorfälle, bis er sich schließlich inmitten des Kreises einer okulten Sekte wiederfindet.
Die zweite Geschichte ist "Lord John und der magische Pakt". Während er zwischen England und ihren Verbündeten in Deutschland als Verbindungsoffizier fungiert, geschehen seltsame Morde, die die Stadt in Angst und Schrecken versetzen. Gleichzeitig beginnen sich Gerüchte unter der Bevölkerung auszubreiten, denen zur Folge ein Sukkubus, ein weiblicher Dämon, diese Toten zu verantworten haben soll. Da John Grey an soetwas nicht glauben kann, beschließt er, dem wahren Täter auf die Spur zu gehen.
Der dritte Kurzroman in diesem Buch ist "Lord John und der Geistersoldat". Bei einer Kanonenexplosion inmitten eines Gefechtes wird Grey schwer verletzt und viele seiner Kameraden sterben bei diesem Vorfall. Da die Kanone unter seinem Befehl stand, hat Lord John sich vor der englischen Krone zu rechtfertigen, da man ihm die Schuld dafür zuschreibt. John, der sich damit nicht abfinden kann, beginnt zu ermitteln um die wahre Ursache für das Unglück herauszufinden und deckt eine noch viel größere Verschwörung auf, als er hätte erahnen können, wobei ihm der Geist eines alten Soldaten erscheint.
Stil und Sprache
Wer Diana Gabaldons Highland-Saga gelesen hat weiß, dass sie einen sehr außergewöhnlichen Schreibstil hat. Sie beschreibt die Geschehnisse, Eindrücke und Personen so lebhaft, dass man das Gefühl hat, als stünde man direkt daneben. Auch beschreibt sie Dinge sehr ausführlich, sodass es Leser, die ihre Bücher nicht gewohnt sind, etwas abschrecken könnte, da dies vielen als "langatmig" erscheint.
Jedoch lassen sich ihre Bücher so leicht lesen, dass einem gar nicht auffällt, wie schnell die Zeit doch vergeht. Sie schafft es durch ihre Worte den Leser in ihren Bann und somit in ihre eigens erschaffene Welt zu ziehen und genau das ist etwas, das nicht viele Autoren können und ich an Diana Gabaldon bewundere. Lord Johns Wege sind spannend erzählt und es wird beim Lesen nie langweilig, auch wenn man diese Bücher keineswegs mit ihren Highland-Romanen rund um Jamie Fraser vergleichen kann.
In jedem der drei Kurzromane gibt es einen entscheidenden Höhepunkt, der dem Leser einen "Aha"-Effekt einbringt und man so gern mitfiebert und mit Grey miträtselt. Man erfährt die Geschichten aus seiner Sicht, auch wenn das Buch nicht in der Ich-Perspektive, sondern in der unpersönlichen Er-Erzählung geschrieben ist.
Figuren
Lord John Greys Charakter wird selbstverständlich am stärksten beleuchtet. Der Leser erfährt viele seiner Gedanken, da man aus vorangegangenen Bänden oder auch der Highland-Saga weiß, dass John homosexuell ist und unsterblich in den Highlander Jamie Fraser verliebt ist, den er in einem Gefängnis in Ardsmuir getroffen hat. Immer wieder muss er an ihn denken und auch wenn es Geschmackssache ist, finde ich persönlich diese Gedanken Johns sehr ansprechend und machen mir nichts aus. Ganz im Gegenteil. Die Tatsache, dass er "Sodomit" ist und - sollte dies bekannt werden - dies beträchtliche Konsequenzen für ihn haben könnte, macht es nur noch spannender seinen Charakter auf seinen Wegen zu begleiten.
Auch Personen wie Johns Leibdiener Tom Byrd trifft man wieder und mit jeder Seite wächst einem auch dieser Charakter ans Herz. Harry Quarry, ein guter Freund Johns, hat ebenfalls seine Auftritte. Man erfährt viel Neues über einige alte Bekannte und somit kann man auch mit der Nebencharaktergestaltung sehr zufrieden sein.
Aufmachung des Buches
Das Buch ist im Taschenbuchformat erhältlich und der gesamte Einband ist in einem Lila-Ton gehalten. Auf dem Cover prangt ein verschnörkeltes Muster mit einem Stern in der Mitte, was gut zum Titel "Die Hand des Teufels" passt, da man so den Bezug zu der Sekte aus der ersten Geschichte herstellen könnte.
Fazit
Das Buch ist definitiv lesenswert, auch wenn ich nur vier Sterne vergeben kann, da ich - im Vergleich zu ihren anderen Büchern - es nicht ganz so gelungen finde, wie die Vorgängerbände. Allen, die den Charakter Lord Johns mögen, kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen.
Hinweise
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