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Der Rat der Berglöwen schickt die zurückgezogen lebende Amber zu den Adlerwandlern, um sich mit ihnen zu verbünden. Als Amber angegriffen wird, kommt ihr der geheimnisvolle Griffin zu Hilfe, der ihr als Kind schon einmal das Leben gerettet hat. Die beiden Gestaltwandler fühlen sich unwiderstehlich zueinander hingezogen. Aber gibt es für eine Berglöwin und einen Adler eine gemeinsame Zukunft?
 

Auf lautlosen Schwingen 

Autor: Michelle Raven
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: Dezember 2010
ISBN: 978-3-8025-8369-8
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Amber soll im Auftrag des Rates den Adlerwandlern ein Bündnis vorschlagen, um gemeinsam der immer größeren Gefahr durch Menschen und skrupellose Jäger entgegen zu treten und die Rudel zu schützen. Doch die Adler werden von Ältesten geführt, die keinerlei Kontakt zu anderen Wandlern dulden und Amber wird von den Wächtern gejagt, bevor sie überhaupt ihr Anliegen vorbringen kann. Nur einer stellt sich auf ihre Seite, rettet ihr wie schon in Kindertagen das Leben und wird dafür von den eigenen Leuten vorübergehend verbannt. Griffin muss sich entscheiden, zu wem er gehören will: zu seinem eigenen Volk oder ist eine Zukunft mit der schönen Amber vielleicht doch möglich?

Äußerst spannend mit zahlreichen verschlungenen Fäden wurde die Geschichte wunderbar zu Papier gebracht.


Stil und Sprache
Ambers Sicht zeigt das schlimme Ereignis, das zum Tod ihres Vaters und ihrer schweren Verletzung geführt hat. Bisher kannten wir dies ansatzweise aus Coyles Sicht. Das erste Kapitel setzt 24 Jahre später ein mit dem Auftrag, die Adlerwandler zu suchen und Kontakt aufzunehmen. Die Handlung in der Gegenwart beginnt zeitlich nicht ganz am Ende des zweiten Bandes, sodass man einige Szenen nochmals aus einer anderen Perspektive miterlebt und sofort in die Handlung hineingezogen wird. Auch andere vergangenen Ereignisse werden zwischendurch kurz zusammengefasst und dem Leser erneut in Erinnerung gerufen, ohne langweilig zu wirken.

Die Spannung steigt schnell an, Gefahren lauern überall und an verschiedenen Fronten. Mehrere Handlungsstränge werden miteinander verknüpft. So begleitet man Coyle und Marisa, die mit ihren ganz eigenen Problemen zu kämpfen haben, Conner, der schwer verletzt wird, und die Ereignisse um dessen entführten Sohn Melvin, sowie die Liebesgeschichte mit zahlreichen Hindernissen von Amber und Griffin. Bei so vielen Schauplätzen und gefährlichen Gegnern folgt eine Katastrophe nach der anderen, sodass ich wieder mal viel zu lange ins Buch vertieft blieb und alles um mich herum vergessen hatte. Michelle Raven schafft es mühelos, ein großartiges Kopfkino mit ihren sympathischen Wandlern und der grandiosen Hintergrundkullisse entstehen zu lassen. Ihre Figuren sind mir bereits richtig ans Herz gewachsen, sodass man sie gerne durch Höhen und Tiefen begleitet, hofft und bangt.

Der Schreibstil ist flüssig und die oft wechselnden Perspektiven geben ein weitläufiges Bild. Zahlreiches Haupt- und Nebenfiguren präsentieren ihre Sicht der Dinge in der dritten Person, wobei auch der mysteriöse Drahtzieher, der einfach nicht aufgibt und immer neue Jäger losschickt, kurz durch die Handlung führt. Die Emotionen sind sehr differenziert und die Erotik offen und heiß eingefügt. Nach dem packenden und ausgezeichnet gelungenen Showdown gibt es einen längeren Schluss, der nicht alle Fäden zu Ende führt und neue Akzente setzt.


Figuren
Amber und Griffin stehen zwar im Fokus der Geschichte, sind aber nicht die einzigen, die man über längere Zeit näher begleitet. Amber, die bisher scheue und im Hintergrund bleibende Schwester von Coyle zeigt hier ihre Krallen, kämpft für sich und andere und findet in Griffin endlich den Partner, den sie sich erträumt hat. Seit der Rettung in ihrer Kindheit geht ihr der stattliche Adler nicht mehr aus dem Kopf und oft spürt sie seine Gegenwart. Griffin hat mir auch ausgezeichnet gefallen und man spürt beim Lesen, dass er einer anderen Wandlerart angehört. Sein Mut, seine Emotionen und Handlungen passen perfekt.

Mehr als in den bisherigen Bänden erfährt man Ereignisse aus der Vergangenheit von verschiedenen Nebenfiguren auf Seiten der Berglöwen, was auch die Neugier auf zukünftige Bände stark steigen lässt. In diesem Band werden die Hintergründe zu Melvins früherem Verrat bekannt, finden auch Conner und Fay, die Heilerin des Rudels, zueinander, und man lernt verschiedene Einzelgänger und die Adlerwandler kennen. Viele bekannte Gesichter aber auch zahlreiche neue Figuren, alle mit speziellen und interessanten Charaktereigenschaften.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist wiederum als Klappbroschur erschienen. Das Cover gefällt mir ausgezeichnet, die blau-schwarzen Schwingen, der fliegende Adler und der nachdenklich wirkende Mann haben etwas Mystisches und Faszinierendes an sich. Die Rückseite zeigt als Hintergrund der Inhaltsangabe eine grüne Berglandschaft im Wolkennebel mit einem fliegenden Adler. Auch die grau eingefärbten Innenseiten der Klappen zeigen einen vergrößerten Ausschnitt dieses Rückseitenbildes.


Fazit
Einmal begonnen, lässt sich das Buch kaum mehr aus der Hand legen, so vielseitig und spannend ist das Schicksal der verschiedenen Figuren. Und die Gefahr steigt immer noch an, sodass ich den nächsten Band bereits aus dem Regal genommen habe und fleißig weiterlese. Sehr empfehlenswert.


4 5 Sterne

Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Spur der Katze
Band 2: Pfad der Träume

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