„Du wirst die Nächste sein!“ Faye bekommt diese furchtbare Warnung einfach nicht aus dem Kopf. Schwebt sie wirklich in Gefahr? Und was hat der mächtige Monday Club damit zu tun? Als sie zusammen mit Luke feststellt, dass jemand Beweise vernichtet, wird ihnen beiden klar: Sie kommen der Wahrheit gefährlich nah. Und diese Wahrheit ist schlimmer als jeder Albtraum. Denn tatsächlich muss Faye nicht nur um ihr eigenes Leben fürchten …
Autor: Krystyna Kuhn |
Die Grundidee der Handlung
Krystyna Kuhns Roman „Der zweite Verrat“ ist ein Mystery Thriller, wie man ihn sich vorstellt. Geschickt verwebt sie unterschiedlichste Hinweise zu einer geradezu nervenzerreißend spannenden Suche nach der Wahrheit und baut im zweiten Band auch erste Hinweise auf möglicherweise überirdische Geschehnisse ein. Dabei bleibt Krystyna Kuhn aber sehr nah am wissenschaftlich Erklärbaren und baut stark auf die Emotionen ihrer überzeugenden Protagonistin. Die entdeckt im zweiten Band weitere Machenschaften des Monday Clubs … und muss erfahren, wie weit manche Menschen zu gehen bereit sind, um ihre Geheimnisse zu bewahren.
Stil und Sprache
Der Verlag verspricht auf der Rückseite des Buches schlaflose Nächte vor Spannung und dieses Versprechen kann Krystyna Kuhn auf jeden Fall halten! Der zweite Band der Monday Club-Reihe steigt direkt da ein, wo der erste endete und entsprechend ist Faye emotional am Ende, weiß nicht mehr, wem sie trauen kann und fühlt sich ängstlich und bedroht. Dem vorangestellt ist nicht nur eine kurze Zusammenfassung des ersten Bandes, sondern auch zwei Prolog-Kapitel, die auf weitere Opfer der Machenschaften des Monday Clubs hinweisen. So ist man direkt wieder in der Situation drin und fliegt danach geradezu durch die Seiten. Aus der Hand legen kann man das Buch erst wieder zum Schluss, denn zwischendurch gibt es so gut wie keine Atempausen und die Bedrohung bleibt konstant fühlbar. Die Spannung steigt mit jeder neuen Wendung an und zugleich sorgen Überraschungen bis zum Schluss dafür, dass man seine Vermutungen überdenkt. Das Ende ist dann ein böser Cliffhanger, sodass ich wirklich froh bin, dass der dritte Teil schon in wenigen Monaten erscheint. Dieser führt dann hoffentlich alle losen Fäden zu einem glaubwürdigen Ende – bisher wurden nämlich mit jeder beantworteten Frage drei neue aufgeworfen. Dadurch verliert man zwischenzeitlich fast ein wenig den Überblick, welche Vermutung man nun eigentlich schon über wen hatte. Aber immerhin ist nun absehbar, warum Faye so wertvoll für den Monday Club ist, auch wenn noch nicht klar ist, wie das alles zusammenhängt.
Krystyna Kuhn hat wieder Faye als ihre Ich-Erzählerin ausgewählt und macht die Bedrohung dadurch direkt noch greifbarer. Das liegt sicher auch an ihrem großartigen Schreibstil, der für Tempo sorgt und trotz der medizinischen Fachbegriffe leicht verständlich zu lesen ist. Zwischendurch werden auch mal andere Perspektiven geschickt genutzt, um zusätzliche Hinweise zu geben und so die Spannung weiter zu erhöhen.
Figuren
Nachdem Fayes Welt im ersten Band aus den Angeln gehoben wurde, kann sie nun eigentlich niemandem mehr trauen, denn gerade die Menschen, von denen sie immer annahm, sich hundertprozentig auf sie verlassen zu können, scheinen die Bedrohung zu sein. Dazu kommt ihre Angst davor, verrückt oder schwer krank zu sein und so ist sie praktisch konstant am Rande des Zusammenbruchs. Diese emotionale Ausnahmesituation hat Krystyna Kuhn glaubwürdig rüber gebracht und sie schafft es, Faye trotzdem als starke Protagonistin zu präsentieren, die ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen will. Sie gibt nicht auf und reißt die Leser mit ihrem Mut und ihrer Stärke mit.
Die Nebenfiguren sind breit gestreut und gefühlt trägt jeder das eine oder andere Geheimnis mit sich rum. Nicht nur Faye weiß nicht mehr, wem sie vertrauen kann. Auch die Leser durchschauen die Figuren nicht und werden so immer wieder überrascht. Erstaunlicherweise gelingt es aber trotz der Vielzahl an Figuren ganz gut, den Überblick zu behalten. In diesem Band gibt es nun endlich auch eine richtige Gegenspielerin und sie ist der Autorin großartig gelungen – absolut zum Fürchten und unglaublich überzeugend.
Aufmachung des Buches
„Der zweite Verrat“ erschien als Hardcover mit Schutzumschlag. Das Cover zeigt das gleiche Mädchen wie der erste Band, diesmal ist jedoch ein Auge offen, was wohl andeuten soll, dass Faye langsam erwacht und die Wahrheit über sich und den Monday Club erfährt. Mir gefällt die harte Trennung zwischen der wachen und der schlafenden Gesichtshälfte nicht, aber abgesehen davon ist das Cover – vor allem durch die intensiven Farben – sehr schön.
Im Buchinneren findet sich wieder eine Karte von Bluehaven und im Anschluss an den Roman ein kleines Glossar mit den verwendeten medizinischen Fachbegriffen. Vor der eigentlichen Handlung wurde noch eine kurze Zusammenfassung des ersten Bands abgedruckt, was den Wiedereinstieg sehr erleichtert.
Fazit
Krystyna Kuhn ist die Meisterin der Mystery Thriller und sorgt auch mit dem zweiten Band der Monday Club-Reihe für atemlose Spannung. Ich freue mich schon auf den dritten Band und bin gespannt, wie all die Rätsel, Geheimnisse und Fragen am Schluss zusammengeführt werden.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Das erste Opfer