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Ein Blick, ein Kuss und nichts ist mehr wie zuvor …

Auf ihrer Abschlussfeier an der Oxford University trifft Clara Bishop auf einen attraktiven Fremden. Ohne Vorwarnung zieht er sie an sich, küsst sie leidenschaftlich und verschwindet. Clara hat keine Ahnung wer der Unbekannte ist – bis ein Bild von ihnen beiden in der Zeitung auftaucht: Ihr heißer Flirt ist Alexander von Cambridge, Thronfolger von England, königlicher Bad Boy … Dieser Mann ist gefährlich, in ihm lauern Abgründe, die Clara ins Verderben stürzen können. Ist sie stark genug, um der magischen Anziehungskraft zwischen ihnen zu widerstehen?

 

Royal Passion 

Originaltitel: Command Me
Autor: Geneva Lee
Übersetzer: Andrea Brandl
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 01/2016
ISBN: 978-3-7341-0283-7
Seitenzahl: 430 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Clara sieht in ihrem Abschluss eine Trumpfkarte, die sie vor einem leeren Leben in Reichtum und Nichtstun bewahrt. Aber am wichtigsten ist es für sie, finanziell unabhängig zu sein – trotz des Treuhandfonds, den ihr ihre Eltern eingerichtet haben und der bis dato unangerührt ist. Sehr zum Missfallen ihrer Mutter. Dass Clara nun auf eigenen Beinen steht, nicht mehr alles und jedes Ereignis mit ihrer Mutter teilt, ist für diese furchtbar – denn davon hat sie bislang gelebt. Und als Clara Alexander kennenlernt und nichts davon mit anderen teilt, denn das erledigt die Klatschpresse schon, beginnt für sie nicht nur ein Spießroutenlauf innerhalb der königlichen Familie, sondern auch innerhalb ihrer eigenen.

Mit heißen Szenen und einer stellenweise fast schon vulgären Sprache hat die Autorin Royal Passion in Worte gefasst.


Stil und Sprache
Aus der Ich-Perspektive von Clara erlebt der Leser eine heiße und stürmische Beziehung, die auch die Schattenseiten des royalen Lebens zeigt. Der goldene Käfig, in dem Prinz Alexander von Geburt an lebt, hat dunkle Seiten, die Clara nach und nach zu ahnen beginnt und die sie teilweise direkt vor Augen geführt bekommt.

Geneva Lee hat mit Royal Passion einen Roman geschaffen, der sich in einem ständigen Auf und Ab zwischen heißen Sexszenen, bissigen Dialogen und dem ganz normalen Alltagsleben Londons bewegt. Wer meint, die königliche Familie würde sich zu benehmen wissen, der irrt. Aber gewaltig! Da werden Beleidigungen ausgeteilt, Intrigen gesponnen und der Hass zwischen einigen Figuren ist regelrecht greifbar. Und mittendrin Clara, die von all dem nichts wissen will und trotzdem wie von einem Magneten angezogen von Alexander nicht lassen kann.

Die Sprache als auch der Wortstil der Autorin sind denkbar einfach. Gut, es geht stellenweise scharf an die Grenze des Vulgären und die Dinge werden beim Namen genannt. Und die Wirkung der Dialoge und der einzelnen Sätze wird durch die gnadenlose Offenheit gestärkt und von der Autorin geschickt eingesetzt. Aber das sind alles Dinge, die den Roman zum reinen Lesevergnügen machen. Trotzdem sei aber auch gesagt: wer mit einer mehr als direkten Sprache nichts anfangen kann und eine Handlung möchte, in der alles weichgespült und dezent verpackt ist, der ist hier falsch.


Figuren
Eine königliche Familie, die sich alles andere als königlich verhält. Eine Hauptfigur die in einen Strudel der Gefühle gerät, den sie eigentlich nicht will und auch nicht gebrauchen kann und eine Familie, die sich nicht nur in alles einmischt, sondern auch kontrollieren will. Wer braucht da noch Feinde?

Clara leidet seit ihrer Kindheit unter Essstörungen. Sobald es stressig wird, ihre Nerven in Aufruhr geraten und der eh schon dünn angesiedelte familiäre Halt noch weniger wird, hört ihr Körper einfach auf, ihr das Hungersignal zu geben. Da bei ihrer Mutter von Mütterlichkeit und mütterlicher Sorge weit und breit nichts zu sehen ist (außer wenn es darum geht, so vorteilhaft wie möglich in der Presse zu erscheinen) bedeutet für Clara ein Gespräch mit ihr Qual und Lügen. Denn eine andere Sprache versteht ihre Frau Mama leider nicht. Ihr Abschluss und die neue Arbeitsstelle bedeuten für Clara alles. Eine Triumphkarte, die sie vor dem Abdriften in die Leere, der Bedeutungslosigkeit des reichen Nichtstuns bewahrt. Und die Anziehungskraft, die zwischen ihr und Alexander herrscht, die macht ihr mehr und mehr klar, wie wichtig es für sie und ihr Seelenheil ist, sich diese Freiheit in Form ihres Jobs zu bewahren.

Thronfolger Alexander ist ein Raubtier. Unter der gottgleichen körperlichen Fassade schlummern gefährliche Abgründe und eine pechschwarze Dunkelheit. Kontrolle ist für ihn alles. Er kann seine Zukunft nicht kontrollieren, aber was er im Bett mit seinen Gespielinnen macht, das schon. Und wer so eine Familie hat wie er, der braucht wahrlich keine Feinde mehr. Er trägt nicht nur innerliche Narben, auch äußerliche und Clara wird für ihn irgendwann zum lebensnotwendigen Rettungsanker, denn sie akzeptiert die Dinge, wie sie sind, ohne zu urteilen.


Aufmachung des Buches
Diese Klappenbroschur ist optisch viel zu verspielt gehalten. Die Farbkombination von Blau, Silber und Schwarz ist gut und auch die matte Optik passt, nur die Krone ist ein Tick zu viel. Gut hingegen ist der Effekt, dass die Krone als auch der Buchtitel herausgeprägtsind. Einige Bordüren umspielen das Ganze. Auf der linken Klappe kann man eine etwas ausführlichere Romanbeschreibung lesen, auf der Rechten stehen einige Informationen zur Autorin. Am Ende des Romans findet man noch eine Leseprobe für den zweiten Teil sowie die Cover aller Titel. Auf der Rückseite sind die Gestaltungselemente ebenfalls zu sehen. Da bilden sie den Rahmen für eine Kurzbeschreibung des Buches. Gestalterisch absolut nicht mein Geschmack.


Fazit
Royal Passion ist ein Roman, der mich positiv überrascht hat und der polarisieren wird. Entweder er gefällt oder nicht. Schön, die Stellen, wo es leicht kitschig wurde, die hätten meiner Meinung nach nicht sein müssen, aber die Düsternis, die bei beiden Hauptfiguren vorhanden ist, die gibt der eigentlich oberflächlichen Handlung einen ungewöhnlichen Reiz. Von meiner Sicht aus eine klare Leseempfehlung.


4 Sterne


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