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Sie leben jenseits unserer Welt. Sie kommen ohne Vorwarnung. Ihr Zorn ist grenzenlos …

… und Flucht zwecklos. Die Schattendämonen aus dem Paralleluniversum Tenebris finden jeden. Überall. Es gibt nur eine Chance: kämpfen! Das tut die Allianz der Schattenjäger seit Jahrhunderten – unerschrocken, todesmutig und mit geheimer Magie ausgestattet. Plötzlich steckt auch der 13-jährige Denizen mittendrin in diesem furchtbaren Kampf – weil in ihm eine mächtige Magie schlummert. Eine Kraft, von der er bisher nichts ahnte. Eine Macht,  mit deren Hilfe der geheime Orden der Schattenjäger die neue Bedrohung aus Tenebris besiegen kann. Und die Welt retten.

 

Die Allianz der Schattenjäger 

Originaltitel: Knights of the Borrowed Dark
Autor: Dave Rudden
Übersetzer: Claudia Max
Verlag: Fischer Sauerländer
Erschienen: 04/2016
ISBN: 978-3-7373-5217-8
Seitenzahl: 350 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Denizen lebt, seit er denken kann, im Waisenhaus von Crosscaper. Einem düsteren und sehr abgeschiedenen Ort am Rande der Welt – wie seine Lehrer zu sagen pflegen. Wenige Wochen nach seinem 13. Geburtstag tauchen auf einmal Leute auf, die nach ihm fragen. Etwas, dass noch nie in seinem jungen Leben passiert ist. Als kurz darauf ein Brief eintrifft, der Denizen auffordert, sich zur Abholung durch ein Familienmitglied bereit zu machen, hat Denizen tausend Fragen im Kopf. Warum erst jetzt? Warum zeigt seine Tante erst jetzt an ihm Interesse? Fragen über Fragen, auf die er keine Antwort hat – und vorerst auch keine bekommt. Denn seine Heimkehr in den Schoß der Familie gestaltet sich anders als erwartet. Ganz anders.

Mit feiner Ironie, einer Spur von Humor und einer etwas schrägen Fantasie hat Dave Rudden Tenebris – Die Allianz der Schattenjäger geschrieben.


Stil und Sprache
Der Autor hat einen etwas ungewöhnlichen Schreibstil. Zu Beginn bietet der Roman dem Leser einen etwas verwirrenden Einstieg und so manches ergibt überhaupt keinen Sinn. Da werden sowohl durch Denizen als auch die Handlung selbst mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet und es dauert eine Weile, bis man mit dem Stil von Dave Rudden klarkommt. Seine Sprache ist klar und mit feiner Ironie gewürzt, es gibt skurrile Szenen und es wird auf ansprechende Weise die raue Umgebung Irlands gezeigt.

Ein unsichtbarer Erzähler erweckt die Geschichte von Denizen und seinem Freund Simon zum Leben, zeigt wie hart und entbehrlich das Leben im Waisenhaus ist und dass auch eine Familie nicht immer eitel Sonnenschein ist. Aber was der Autor ganz am Ende seinem Leser bietet, die Antwort auf die eine Frage, die man sich im Leseverlauf des Buches irgendwann stellt, die ist dann doch alles andere als erwartet.

Überhaupt fängt der Autor seine Leser, egal ob jung oder alt, durch die leisen Töne, durch die eigenartige Szenerie und die Gestalten ein, die seine Fantasie erzeugt. Dunkelheit und Schatten, das wird hier zu einer ganz neuen Bedeutung definiert. Licht ist nicht mehr nur Licht und so manches Wort, das einem als Leser in den Sinn kommt, wird als nicht treffend genug erachtet. Und dass man seinen Gegner nicht unterschätzen bzw. in Erwägung ziehen sollte, dass dieser vielleicht gar keiner ist – das wird hier auf sehr subtile und strahlende Weise dargestellt.


Figuren
Großartige Beschreibungen der einzelnen Charaktere gibt Dave Rudden nicht. Eine kurze Schilderung und dann lässt er diese durch ihr Agieren auf den Leser wirken. Aber das ist vollkommen ausreichend, um sich die Figuren trotzdem in allen Details genau vorstellen zu können. Obwohl einige mehr hervorstechen als andere, überzeugend sind sie alle.

Denizen ist ein ziemlich kleingeratener Dreizehnjähriger, der einen wachen Verstand hat und auf Dinge achtet, die anderen nicht gleich auffallen. Dass mit ihm etwas anders ist, als mit den anderen Waisen, ist ihm klar, nur was das genau ist, das kann er nicht benennen. Er weiß nur eines mit Sicherheit: Er will endlich Antworten auf seine Fragen haben, woher er kommt, wer seine Eltern waren und wieso er als einer von vielen Waisenkindern in Crosscaper gelandet ist. Freundschaft ist für ihn etwas, das man sich erobern muss, ein Prozess, der nicht von heute auf morgen geschieht, aber wenn er erst einmal vollendet ist, härter als Stahl ist und ein Leben lang hält. Und auf Crosscaper gibt es nur eine Person, die er als seinen Freund bezeichnet.

Simon ist das genaue Gegenteil von Denizen. Groß und schlaksig, überaus neugierig und mit einer Ruhe in sich, die so manchen neidisch macht. Seine Freundschaft zu Denizen bedeutet für ihn alles. Er ist zwar nicht glücklich auf Crosscaper, aber seine Zeit dort hat ihn so manches gelehrt, was andere Menschen in ihrem ganzen Leben inmitten einer glücklichen und intakten Familie nicht lernen. Und dieses Wissen setzt er ein, zum Teil gezielt, zum Teil unterbewusst. Ein hochinteressanter Charakter.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist gebunden, aber ohne Schutzumschlag. In düsteren Farben gehalten, zeigt das Cover die Hauptfigur sowie zwei wichtige Nebenfiguren. Optisch sah es auf der Verlagsseite wesentlich besser aus, als jetzt wo ich es real in Händen halte. Die Farbtechnik wirkt wie ein Spiegel, was den Effekt des eigentlichen Covermotives absolut zerstört. Auf der Rückseite steht vor dunklem Hintergrund eine Art Inhaltsangabe, wovon der Roman handelt. So live und in Farbe gefällt mir die Gestaltung überhaupt nicht, auch wenn es zum Buchinhalt passt.


Fazit
Eine ungewöhnliche Geschichte, die auf ihre ganz eigene Art zu begeistern und faszinieren vermag. Für Fantasyfans ein klares Muss. Und wer Düsternis und Fantasie in einem Roman als selbstverständlich betrachtet, der wird hier auf einen ganz neuen Level gehoben. Eine Entdeckung ist dieses Buch auf jeden Fall wert.


4 Sterne


Hinweise
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