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Sommerferien in Island, einem Land, in dem die Menschen sich am Lagerfeuer Geschichten über Elfenwesen und Wiedergänger erzählen. Doch handelt es sich dabei wirklich nur um Geschichten? Die Brüder Fabio und Tom sind sich da zunehmend unsicher. Gemeinsam mit Elín, dem wilden isländischen Mädchen, das ihnen nicht nur die Hauptstadt Reykjavík zeigt, sondern sie auch mit zu einem Reiterhof in der Nähe der berühmten Hraunfossar-Wasserfälle nimmt, stoßen sie auf eine geheimnisvolle Welt im Verborgenen … 

 

Silfur 

Autor: Nina Blazon
Verlag: cbt
Erschienen: März 2016
ISBN: 978-3570163665
Seitenzahl: 475 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Fabio verbringt die Sommerferien mit seinen Eltern und seinem Bruder Tom in Island. Begeistert ist er darüber definitiv nicht, denn sein Vater muss hier arbeiten, seine Mutter will ihre Mal-Leidenschaft wiederentdecken und ob er wirklich auf seinen kleinen Bruder Tom, der allerhand Unsinn im Kopf hat, aufpassen kann, weiß Fabio auch nicht. Als dann auch noch die Tochter der Vermieterin sich als ausgesprochen merkwürdig erweist, ist für Fabio der Ferienspaß endgültig vorbei. Doch dem Zauber Islands kann man sich nur schwer entziehen und sowohl die gruseligen Sagengeschichten des Nachbarjungen als auch die merkwürdigen Jugendlichen, die Fabio immer wieder sieht, wecken seine Neugier. Bis er schließlich tief in die isländische Mythologie eintaucht und feststellt, dass so manche Legende wahr ist und manch andere nicht annähernd so freundlich wie gedacht …

Nina Blazon ist für mich ein Garant für beste Fantasy-Unterhaltung und sie hat mich auch mit „Silfur“ absolut nicht enttäuscht. Fabios Geschichte ist lebendig geschrieben, zieht den Leser schnell in ihren Bann und lässt Fabio und den Leser tief in die Sagen und Legenden Islands eintauchen.


Stil und Sprache
Ich bin ein großer Fan von Nina Blazons Schreibstil, weil sie es wie kaum eine andere Autorin jedes Mal sofort schafft, mich in ihre Geschichte hineinzuziehen und so bin ich ihr in „Silfur“ begeistert in die Sagenwelt Islands gefolgt. Sie beschreibt die Landschaft ebenso überzeugend wie die verschiedenen Personen und ihren Erlebnisse. Insbesondere die magischen Szenen zum Schluss transportieren genau die richtige Stimmung und sorgen beim Lesen für Gänsehaut. Sie orientiert sich dabei aber stets an der Zielgruppe und beschreibt auch die gruseligen Szenen noch so, dass sie für 10jährige geeignet sind.

Die Handlung beginnt mit der Ankunft der Familie im isländischen Ferienhaus und wird in der dritten Person aus Fabios Perspektive erzählt. Wir lernen alle wichtigen Personen kennen und erahnen direkt ein paar der Konflikte, die sich im Laufe der Handlung noch ergeben werden. Die Geschichte beginnt ruhig, spielt aber bald immer mal wieder auf die magische Gefahr an, die in Island lauert. Sobald diese sich offen zeigt, nimmt die Handlung spürbar Fahrt auf und bleibt bis zum Schluss spannend. Viele Wendungen sorgen bis zur letzten Seite für Überraschungen und machen das Lesen so interessant. Bei all der Probleme und actionreichen bis gruseligen Szenen kommt aber der Humor nie zu kurz, so dass die Stimmung nicht zu negativ wird und man immer Freude am Weiterlesen hat. Die Lösung der Rätsel hat mir gut gefallen und auch das Ende konnte mich voll und ganz überzeugen. Der einzige Wehmutstropfen ist, dass die Handlung nach 475 Seiten schon vorbei war – meiner Meinung nach könnte Nina Blazon da gerne eine Fortsetzung schreiben, denn all die sympathischen Figuren möchte ich eigentlich noch nicht gehen lassen.


Figuren
Fabios Leben läuft gerade ganz und gar nicht so wie es sollte. In der Schule hat er Probleme, seine Mitschüler sind auch nicht unbedingt nett zu ihm und zu allem Übel ist sein kleiner Bruder gerade dabei, größer, schlauer und toller zu werden als er. In Island wird das erst mal nicht wirklich besser, denn er fühlt sich ausgeschlossen und hat das Gefühl, alles würde sich gegen ihn richten. Doch dann entdeckt er die Legenden Islands und mit ihnen auch seine eigene Stärke. Mir war Fabio von Beginn an sympathisch und er ist sicherlich ein Protagonist, mit dem sich viele junge Leser identifizieren können. Seine Entwicklung ist glaubwürdig und seine Handlungen fand ich zu jedem Zeitpunkt nachvollziehbar.

Auch den Nebencharakteren hat Nina Blazon überzeugend Leben eingehaucht. Zwar nehmen die Erwachsenen, wie von Kinderbüchern gewohnt, eine eher passive Rolle ein und man wundert sich an der einen oder anderen Stelle, warum sie da nicht eingreifen, aber das passt zum Genre und bleibt in glaubwürdigen Grenzen. Die jugendlichen Nebencharaktere sind deutlich aktiver und wirken so lebendig, als könnte man sie problemlos in Island besuchen. Ich hab sie alle schnell ins Herz geschlossen und bin ihnen gerne an Fabios Seite durch die Geschichte gefolgt. Mein besonderes Highlight war Elín, die meiner Meinung nach auch gerne selbst mal als Protagonistin durch ein Buch führen dürfte.


Aufmachung des Buches
Zarte Elfenflügel, goldene Akzente und ein kunstvoll geschwungener Titel – das Cover von „Silfur“ ist zweifellos ein absolutes Highlight. Das gebundene Buch mit Schutzumschlag hat ein nicht nur sehr passendes, sondern auch ein wunderschönes Covermotiv erhalten. Sowohl die Elfenflügel als auch der Titel sind beim Berühren des Covers spürbar hervorgehoben und der goldene Glanz tut sein übriges, dass man das Buch gerne betrachtet.

Im Buchinneren findet man eine Karte der Handlungsorte und zu jedem Kapitelanfang Illustrationen von Felicitas Horstschäfer. Ein wunderschöner Schatz fürs heimische Bücherregal, bei dem die Gestaltung absolut mit dem Inhalt mithalten kann!


Fazit
„Silfur“ bietet genau das, was man bei einem Roman von Nina Blazon erwartet: beste Unterhaltung, faszinierende Fantasy-Elemente, eine spannende Geschichte, liebevoll ausgearbeitete Charaktere und ein toller Schreibstil. Für alle Fantasy-Fans eine absolute Leseempfehlung!

 

5 Sterne


Hinweise
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