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Das Wolkenvolk ist vom Untergang bedroht. Der rebellische Niccolo, der Junge mit den goldenen Augen, wird vom Herzog der Hohen Lüfte ausgesandt, um eine rätselhafte Substanz zu finden, ohne die es auf den Wolken kein Leben geben kann – den Atem der verschollenen Drachen, den Aether.

 

  Autor: Kai Meyer
Illustration: Yann Krehl, Ralf Schlüter, Horst Gotta, Dirk Schulz
Verlag: Splitter
Erschienen: 04/2009
ISBN: 978-3-939823-98-8
Seitenzahl: 136 Seiten
Altersgruppe: ab 12 Jahren (Empfehlung des Rezensenten) 


Die Grundidee der Handlung
Das Volk der Hohen Lüfte lebt seit 250 Jahren auf einer Wolke, die durch reinen Aether (Drachenatem) zusammengehalten wird. Dieses Volk gerät nun in Gefahr, da die Aether-Pumpen versagen und die Wolke nach und nach an Höhe verliert. Das Wissen über die alte Technik dieser Pumpen scheint verloren gegangen zu sein. Die herabsinkende Wolke verfängt sich zwischen den Bergen Chinas zur Qing-Dynastie (1760 n. Chr.).

Niccolo, Sohn eines Ausgestoßenen, wird ausgesandt, um Drachen zu finden und genug Aether zu beschaffen, um der Wolke wieder den Aufstieg in den Himmel zu ermöglichen. Während er sich auf die gefahrvolle Suche durch China begibt, sammeln sich unter der immer weiter absinkenden Wolke die Geister des Waldes – sie hassen Drachen und den Geruch von Aether und warten nur darauf, dass die Wolke tief genug herunter kommt, um sie endlich angreifen zu können…


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der Comic „Seide und Schwert“ wurde von den Grafikern hervorragend gestaltet. Die Zeichnungen wirken zwar immer ein wenig hart, sind aber detailgenau und fein gezeichnet. Dies betrifft nicht nur die Bildvordergründe, z.B. bei Portraitzeichnungen, vielmehr erstreckt sich die Detailvielfalt auch auf die Bildhintergründe. So sind nicht nur die Ausstattungen von Räumlichkeiten oder die Fauna der nahen, walddominierten Umgebung aufwendig ausgearbeitet, sondern auch die Landschaften, die sich in manchen Szenen bis in die Ferne erstrecken können. Damit lädt der Comic immer wieder dazu ein, länger zu verweilen, als für das Aufnehmen der Geschichte nötig ist, um die Bilder der liebevoll und wunderschön gezeichneten Landschaft Chinas in vollen Zügen zu genießen.

Zudem gelang es den Zeichnern, mit hellen, frischen Farben, die eine leicht reduzierte Sättigung haben, eine angenehme Atmosphäre zu erschaffen, die aber – je nach Szene – durchaus in der Lage ist, die aktuelle Situation wirkungsvoll zu unterstreichen.

Pro Seite finden sich vier bis acht Zeichnungen, oft überlagern kleinere Zeichnungen größere in bildunwichtigen Teilen. Die Abfolge der Grafiken ist jederzeit klar, durch die gut gewählte Anzahl der Bilder pro Seite wirkt der Comic auch nicht überfrachtet.

Die Dialoge wirken stellenweise zwar ein wenig einfach gestrickt, wenn auch nicht plump. Da dies aber nur auf wenige Szenen beschränkt ist, stört dies nicht weiter. Sehr gut gelungen finde ich, dass mit der Geschichte sehr viel von der chinesischen Kultur und insbesondere der dortigen Mythologie transportiert wird. So ist der Comic nicht nur unterhaltsam, sondern auch noch lehrreich.

Einfügungen des Erzählers sind in braun unterlegten, ausgefransten Feldern dargestellt, Erzählungen der Figuren selbst (zum Teil handelt es sich hierbei um deren Gedanken) in weißen, eckigen Feldern. Die Texte sind so dargestellt, dass sie jederzeit zugeordnet werden können.


Aufmachung des Comics
Mir liegt der Comic in gebundener Form vor. Das Buch „Seide und Schwert“ ist der erste Teil der Trilogie um „Das Wolkenvolk“, welcher wiederum in die zwei Comic-Bände „Wisperwind“ und „Mondkind“ unterteilt wurde. Das mir vorliegende Buch ist ein Sammelband, welcher beide Teile zu „Seide und Schwert“ enthält. Dieses Kompendium kostet nur geringfügig mehr als einer der Einzelbände, daher rate ich dazu, eher den Sammelband zu kaufen.

Die Grafiker haben auch die Aufmachung des Buches mit der gleichen, liebevollen Sorgfalt behandelt. So ist das Buch durch einen Schutzumschlag mit seidenmattem Druck geschützt, unter dem Schutzumschlag findet sich noch einmal die gleiche Gestaltung in Hochglanz. Auf den Vorsatzpapieren finden sich Strichzeichnungen auf orangegelben Hintergrund, die verschiedene Figuren und Szenen des Comics darstellen. Der Comic selbst wurde auf halbmattem Papier gedruckt.

Im Anschluss an die Geschichte findet sich ein ausführlicher Kommentar von Kai Meyer, begleitet von Strichzeichnungen, eine Erläuterung zur Umsetzung der Figur Feiquin und eine zweiseitige Kurzdokumentation, in der die Schritte zur Entstehung der Comic-Zeichnungen dargestellt werden.


Fazit
Der Comic ist eine Adaption zu der Romantrilogie von Kai Meyer. Der Auftakt zur grafischen Umsetzung ist rundum gelungen - die Zeichnungen und die Aufmachung des Buches sind von hoher Qualität, so das dieser Comic mehr als nur kurzweilige Unterhaltung bietet. So warte ich nun gespannt auf die Fortsetzung „Licht und Lanze“.


4 5 Sterne


Hinweise
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