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Seine Worte gehen unter die Haut. Und sie sind tödlich.

In einem düsteren Versorgungstunnel wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, angestrahlt vom Schein einer Taschenlampe. Auf ihrer Haut eine Botschaft, eintätowiert mit Gift anstatt mit Tinte. Vom Mörder keine Spur. Nur einen einzigen Hinweis entdeckt Amelia Sachs, als sie den unheimlichen Tunnel absucht: ein zusammengeknülltes Stück Papier, das diesen Mord mit einem lange zurückliegenden Fall verbindet, den Amelia und Lincoln Rhyme nie vergessen haben. Ein eiskalter, akribisch vorgehender Serienkiller versetzt New York schon bald in Angst und Schrecken – ein Killer, der dem legendären Knochenjäger in seiner skrupellosen Grausamkeit eindeutig das Wasser reichen kann.

 

Der Giftzeichner 

Originaltitel: The Skin Collector
Autor: Jeffery Deaver
Übersetzer: Thomas Haufschild
Verlag: blanvalet
Erschienen: 09/2015
ISBN: 978-3764505387
Seitenzahl: 576 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Lincoln Rhyme und Amelia Sachs arbeiten eigentlich an einem anderen Fall, als ein grausamer Mord in New Yorks Unterwelt geschieht: Einer jungen Frau wurde eine Tätowierung mit Gift aufgebracht, offenbar will der Täter eine Botschaft überbringen und hat sein Werk noch nicht vollendet. Und er hat es außerdem auf die beiden Ermittler selbst abgesehen… Amelia Sachs und Lincoln Rhyme geben alles, aber der Täter ist ihnen immer einen winzigen Schritt voraus…

Jeffery Deaver ist ja bekannt für seine unvorhersehbaren Wendungen und Winkelzüge, mit denen er seine Leser zu überraschen versucht; genau daran hat man sich aber im Laufe der Jahre gewöhnt und ahnt, dass da noch etwas kommen muss, wenn der Fall etwas 100 Seiten vor Schluss schon gelöst scheint. Das tut aber der Spannung keinen Abbruch, auch wenn dieses Mal der letztendliche Kniff nicht so sehr überraschend ist.


Stil und Sprache
Auch wenn der letzte Fall für das Duo Sachs/Rhyme schon eine Weil her ist (Todeszimmer, 2014), so gelingt es Jeffery Deaver mit seinem leicht zu lesenden Stil sofort, seine Leser in den neuen Fall hineinzuziehen. Aus wechselnden Perspektiven entwickelt er den Fall, lässt sowohl Opfer als auch Täter zu Wort kommen, wie natürlich auch seine beiden Ermittler. Dabei hat Amelia Sachs als die Aktivere den größten Erzählanteil, aber eben auch der Täter bekommt eine Menge Raum. Trotzdem weiß man nicht zu viel über ihn und kann seine Motive erst sehr spät erahnen.

Spannung ist von Anfang an vorhanden, alles beginnt mit dem ersten Mord und wird aus Sicht des Opfers geschildert. Dann geht es Schlag auf Schlag, lediglich die Episoden rund um den verstorbenen „Uhrmacher“ aus einem früheren Fall sorgen für Erholungspausen, sind aber aus meiner Sicht auch nicht zielführend für den aktuellen Handlungsfortgang. Warum Jeffery Deaver diesem Handlungsstrang so viel Raum gibt, erschließt sich mir nicht so ganz. Aber alles in allem zählt Der Giftzeichner sicher zu den besten Fällen des Autors.


Figuren
Ich hatte in einer früheren Rezension über die Ermittler geschrieben, dass sie insbesondere optisch recht blass bleiben, dass man kaum eine Vorstellung davon hat, wie sie aussehen. Diese Erzählweise setzt sich auch hier fort, allerdings hat Amelia Sachs ganz zu Beginn eine recht lange Szene, in der sehr ausführlich auf ihre Angst in engen Räumen eingegangen wird. Solche Einschübe lassen sie sofort menschlicher wirken und dadurch natürlich auch sympathischer. Lincoln Rhyme dagegen macht in diesem Fall einen mürrischen, zurückgezogenen und schlecht gelaunten Eindruck auf mich, er war eindeutig schon in besserer Form.

Eine undurchsichtige Figur ist natürlich auch der Täter, aber das muss ja so sein und am Ende ist der Überraschungseffekt dann umso größer. Allerdings hat der Autor zumindest mir in der Darstellung einer bestimmten Person schon zu viel verraten, da ist einfach zu früh klar, dass da was im Busch ist…


Aufmachung des Buches
Das hochwertig aufgemachte Hardcover mit Lesebändchen zeigt auf dem Cover eine lebensgroße Handfläche, in die der Titel eintätowiert zu sein scheint. Außerdem sitzt eine große Motte auf der Hand, die im Gegensatz zum Rest des Covers mit Spotlack versehen ist. Innen ist die Handlung  in fünf große Teile gegliedert, der sechste Teil ist sehr kurz und dient als eine Art Epilog.


Fazit
Mit einigen kleinen Abstrichen ist Der Giftzeichner ein spannender, in weiten Teilen überzeugender Thriller, den zu lesen sich auf jeden Fall lohnt. Es ist allerdings hilfreich, die vorhergehenden Bände zu kennen.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Backlist:
Band 6: Das Teufelsspiel
Band 7: Der gehetzte Uhrmacher
Band 8: Der Täuscher
Band 9: Opferlämmer
Band 10: Todeszimmer

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