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Sonea lebt auf den Straßen der Stadt Imardin. Als sie eines Tages aus Zorn über die herrschende Magiergilde einen als unverwundbar geltenden Zauberer verletzt, werden die Meister der magischen Künste auf sie aufmerksam. Sie versuchen alles, das Mädchen von der Straße zu finden, bevor ihre unkontrollierten magischen Talente zur Gefahr werden für die Gilde, die Stadt und für Sonea selbst …

Kyralia ist eine Welt, in der Magie das Privileg einer dünnen Oberschicht ist. Die Magiergilde führt Jahr für Jahr Straf- und Säuberungsaktionen durch. Da gelingt es eines Tages Sonea, einem Kind aus dem Elendsviertel der Hauptstadt Imardin, den Schutzschild der Magier mit einem Steinwurf zu durchdringen. Sie kann den Magiern entkommen und sich mit Hilfe ihres Freundes Cery und der weit verzweigten Organisation der Diebe verstecken. Die Magier, die von der übrigen Bevölkerung gehasst und gefürchtet werden, setzen alles daran, Sonea aufzuspüren. Sie hat offensichtlich hohes Potential, und unkontrollierte Magie kann furchtbaren Schaden anrichten. Sonea erlebt unterdessen selbst die Konsequenzen ihrer sich entwickelnden magischen Kräfte – immer wieder entzünden sich Gegenstände in ihrer Nähe und schließlich gehen sogar ganze Gebäude um sie herum in Flammen auf, ohne dass sie etwas dagegen tun könnte …

 

  Autor: Trudi Canavan
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 05/2006
ISBN: 978-3-442-24394-5
Seitenzahl: 542 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Sonea ist ein junges Mädchen, welches in den ärmlichen Hüttensiedlungen vor der Stadt Imardin lebt. Jedes Jahr werden die vom König verordneten „Säuberungen“ durchgeführt, um zu verhindern, dass sich allzu viele Kriminelle und Gesindel dort niederlassen können. Doch im Eigentlichen trifft es die rechtschaffenen Menschen, welche nur zu überleben versuchen. Die Säuberungen werden mit Hilfe der Magier vorgenommen, welche aus der Gilde stammen, weswegen diese bei dem einfachen Volk einen schlechten Ruf genießen, schlimmer noch, die Menschen haben sogar Angst vor ihnen.
Wie jedes Jahr versammeln sich die Straßenkinder, welche es als einzige wagen, sich gegen die Zauberer mit kleinen Tricks zu wenden, auch wenn ihnen bewusst ist, dass dieses Unterfangen eigentlich vergeblich ist. Durch die Menge angestiftet, stellt auch Sonea sich in den Weg. Bis plötzlich ihr geworfener Stein das Schutzschild eines Magiers durchdringt.  So beginnt eine lange Jagd durch die unterirdischen Gänge der Stadt.
In der Gilde herrscht große Aufregung, noch nie hat es ein Magier geschafft seine Kräfte selbstständig ohne Hilfe freizusetzen. Sie befürchten, dass das Mädchen eine Gefahr nicht nur für die Gilde, sondern auch für die gesamte Stadt sein könnte. Also setzen sie alles daran, Sonea zu finden.
Die Gruppe der „Diebe“ hat ein großes Interesse an der kleinen Magierin und lässt nichts unversucht, um Sonea vor der Gilde zu verstecken. Bis es fast zu einer Katastrophe kommt. In diesem Moment wird ihr bewusst, dass sie die Hilfe der Magier in Anspruch nehmen muss. Somit baut sich ein Vertrauensverhältnis zu Lord Rothen auf, der sich ihrer annimmt.
Durch eine Wahrheitslesung wird dann ein düsteres Geheimnis bekannt, welches Sonea in ihren Erinnerungen trägt. Ein Geheimnis, welches die Ruhe der Gilde stören sollte…


Stil und Sprache
Sprachlich ist das Buch „Die Rebellin“ einwandfrei. Die Autorin schafft es, mit ihren Worten eine unbekannte Welt zu erschaffen. Die Nutzung von eigenen Wortkreationen zur Benennung alltäglicher Dinge helfen dabei, diese Welt von Imardin zu gestalten. Und obwohl die Erzählung in der dritten Person geschrieben ist, werden die unterschiedlichen Erzählperspektiven deutlich, manchmal sogar mitten in einer Szene. Genau diese Wechsel sind wichtig, um die verschiedenen „Welten“, welche durch arm und reich gezeichnet werden, deutlich zu unterscheiden. Selbst die Wortwahl der einzelnen Personen zeugt von diesen Unterschieden.

Insgesamt ist das Buch in zwei Hauptteile unterteilt. Welche auch die zwei Welten zeigen, in denen die Handlung spielt. Der erste Teil befasst sich mit der Jagd und dem Versteckspiel Soneas. Der zweite Teil umfasst den Aufenthalt von ihr bei der Gilde. Diese komplette Trennung des Geschehens macht zusätzlich die Unterschiede der reichen Magier zu den Armen aus den Hüttensiedlungen deutlich.


Figuren
Die Figuren der Geschichte sind wunderbar herausgearbeitet, so dass man sich ein eigenes Bild von diesen machen kann. Die unterschiedlichen Denkweisen der Personen sind sehr deutlich, folglich kann man sich wunderbar mit den Personen identifizieren.
Am interessantesten, neben der Hauptfigur Sonea, erscheint Akkarin, der Hohe Lord der Gilde, welcher eher schattenhaft und geheimnisvoll umschrieben wird.
Zusätzlich ist die Beschreibung der „Diebe“ höchst kreativ gestaltet,  da diese Namen von den zu ihrem Charakter passenden Tieren tragen. Zum Beispiel Cery, der stetige Begleiter Soneas, welcher den Namen eines Nagetieres trägt. Das führt dazu, dass man als Leser sich ein sehr lebendiges Bild von den Personen machen kann.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist in zwei unterschiedlichen Versionen erhältlich. Das weiße Cover mit dem Bildnis eines Magiers in blauer Robe wirkt sehr ansprechend, vor allem für Fantasy-Fans. Die Sonderedition unterscheidet sich nur geringfügig von dem anderen, lediglich der weiße Hintergrund ist durch einen farbigen ersetzt.
Das Buch ist in beiden Editionen nur als broschierte Ausgabe erhältlich.
In den ersten Seiten des Buches befinden sich zwei Karten, einmal eine der Stadt Irmadin, sowie eine Karte vom Gelände der Gilde. Somit ist dem Leser ein besseres Verständnis der Umgebung gesichert.


Fazit
„Die Rebellin“ ist ein beachtlicher Start in eine Trilogie, welche sich zu lesen lohnt. Die Geschichte der Heldin Sonea ist flüssig und auch spannend erzählt. Meines Erachtens ist zwar der erste Teil etwas in die Länge gezogen, allerdings wird das durch kleine Einblicke in das Leben der „Nebendarsteller“ entschärft.
Die genaue Ausarbeitung der einzelnen Figuren verleiht der Geschichte einen lebendigen und interessanten Charakter, welche die Phantasie des Lesers in einem hohen Maß in Anspruch nimmt. Diese Fantasy-Geschichte glänzt nicht durch die typischen exotischen Bestien, Elfen oder Drachen, sondern mit einem natürlichen Umgang der Personen mit Magie für jeglichen Alltagsgebrauch.
Der gut gelungene Spannungsbogen und die Einflüsse der geschickt verpackten Informationen der Vergangenheit der Gilde, sowie der Charaktere machen Appetit auf die darauf folgenden Bände.


5 Sterne


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