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Christopher ist auf der Flucht. Gemeinsam mit der gleichaltrigen Serenity ist er unterwegs in der Wüste Nevadas. Irgendwo dort draußen muss Serenitys Vater leben, der Visionär und Vordenker Jeremiah Jones, der sämtlicher Technik abgeschworen hat, nachdem er erkennen musste, welche Gefahren die weltweite Vernetzung mit sich bringen kann. Doch eine Flucht vor der Technik – ist das heute überhaupt möglich? Serenity ahnt bald, auf was und vor allem auf wen sie sich eingelassen hat. Denn der schwer durchschaubare Christopher ist nicht irgendjemand. Christopher hat einst den berühmtesten Hack der Geschichte getätigt. Und nun ist er im Besitz eines Geheimnisses, das dramatischer nicht sein könnte: Die Tage der Menschheit, wie wir sie kennen, sind gezählt.

 

Black Out 

Autor: Andreas Eschbach 
Verlag: Arena
Erschienen: 05/2010
ISBN: 978-3-401-06062-0
Seitenzahl: 464 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Christopher Kidd ist auf der Flucht vor der Kohärenz. Einer Gruppe von Menschen, die ihre Gehirne mittels eines Chips praktisch miteinander verbunden haben und nun gemeinsam denken, handeln und fühlen. Nur dass Letzteres nicht mehr im positiven Sinne zu sehen ist. Christopher ist der Einzige, der sich offensichtlich aus dem sogenannten Feld, das die Kohärenz bildet, ausklinken kann und genau das macht ihn für die Upgrader, wie sich die Elite der Kohärenz nennt, so gefährlich. Und so bleiben ihm nur die Flucht und die Hoffnung, dass ihm der Visionär und als Terrorist verschriene Jeremiah Jones helfen kann, nicht nur den Chip loszuwerden, sondern auch den Kampf gegen die Kohärenz aufzunehmen.

Stellenweise ein wenig verwirrend, aber ansonsten klar und einfach hat Andreas Eschbach hier einen Thriller gezaubert, der für schönes Lesevergnügen sorgt.


Stil und Sprache
Aus der personalen Erzählperspektive von Christopher und Serenity erlebt der Leser eine abwechslungsreiche und sehr schön erzählte Geschichte, in der sich der technische Fortschritt und die Natur buchstäblich in die Quere kommen. Ab und an hat man aber auch das Gefühl, die Handlung von einem Unsichtbaren erzählt zu bekommen.

Andreas Eschbach mixt hier gekonnt Thrillerelemente mit einem Hauch Scifi und kombiniert den Drang der Menschheit nach "immer weiter, immer höher und von allem immer noch mehr" mit dem krassen Gegenteil. Da gibt es eine Gruppe Menschen, die sich von allem buchstäblich losgesagt hat, Technik nur noch spärlich einsetzt und ansonsten von dem lebt, was der Natur abgewonnen werden kann. Smartphones, Tablets oder gar ein Chip im Kopf, das ist hier unvorstellbar. In diese Welt platzt der junge Christopher, weil er sich Hilfe von dem Anführer der Gruppe verspricht. Diese Hilfe sieht jedoch irgendwann anders aus, als er es sich erhofft hat.

Obwohl es durchaus technische Dinge gibt, die der Autor in der laufenden Handlung unterbringt, ist diese nicht langweilig oder gar schwer verständlich. Im Gegenteil, da wird so manches plötzlich klarer und macht Sinn.


Figuren
Christopher und Serenity sind zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und vermutlich ist es genau das, was sie nicht nur unglaublich sympathisch, sondern auch liebenswert macht.

Zwar wird Christopher als absoluter Nerd bezeichnet und vom Autor auch so dargestellt, doch das Bild des typischen Nerds wollte sich mir nie erschließen. Da war eher immer das Bild eines normalen Teenagers vorhanden, der zwar schlaksig ist, aber ansonsten wie gesagt normal herüberkommt. Nix mit Hornbrille, altmodischer Frisur oder blödem Gesichtsausdruck. Christopher ist der Typ Figur, der sich zum Nachdenken und Herausforderungen lösen ganz in sich zurückzieht, was für Umstehende erscheint, als ob er total entrückt wäre. Die Distanz, die dadurch entsteht, ist nicht böse gemeint und für ihn ein absolutes Muss, um die Dinge klar zu sehen.

Serenity hingegen ist eher von der offenen Sorte. Sie gilt als gute Schülerin, lebt ein im Grunde ruhiges und etwas eintöniges Leben und hat im Gegensatz zu ihren Mitschülern kein Smartphone. Dafür aber eine Lockenpracht, um die sie mit Sicherheit so manches Mädchen glühend beneidet. Für sie bedeutet das Wiedersehen mit ihrem Vater nach vielen Jahren eine Art Wende in ihrem Leben. Nicht nur was die erneute Annäherung an ihn betrifft, sondern auch weil sie nun einiges in einem ganz anderen Licht sieht als vorher. Ihre Wandlung in diesem Thriller ist wirklich schön zu erleben.


Aufmachung des Buches
Das schwarz gebundene Buch hat einen ebenso schwarzen Schutzumschlag und ein farblich passendes Leseband. Auf dem Cover scheinen viele winzig kleine Lichter, die wie Ameisen aussehen, hin und herzulaufen. Der Name des Autors ist in schimmernden Großbuchstaben abgebildet, die je nach Haltung des Buches, mehr oder weniger Blau erscheinen. Der Titel selbst ist in Grau-Schwarzen Buchstaben zu sehen, die ähnlich wie der Autorenname schillern. Auf der Rückseite stehen ein paar Worte zum Thrillerinhalt. Nicht unbedingt mein Geschmack, doch zum Buchinhalt passt es.


Fazit
Ein einerseits faszinierender andererseits beängstigender Roman, der eine Seite der Technik zeigt, die hoffentlich nie Realität wird. Trotzdem bietet Black Out wundervolle Unterhaltung und macht einen zum Andreas-Eschbach-Fan, wenn man es nicht schon ist. Für alle, die Thriller mit Scifi-Elementen mögen, eine klare Empfehlung.


4 Sterne


Hinweise
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