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Tod an der Ziellinie

München im Herbst, die Stadt ist im Marathonfieber. Als ein Läufer im Olympiapark zusammenbricht und stirbt, deutet alles auf Herzversagen hin. Toxikologe Quirin Quast und seine junge Kollegin Frieda May aber finden im Blut des renommierten Psychiaters einen ganz und gar tödlichen Medikamenten-Mix. Wer hätte Grund gehabt, dem Mann nach dem Leben zu trachten? Dann tauchen im Nachlass des Toten Fotos schlafender Frauen auf. Viele Fotos. Hat sich der Psychiater bei der Behandlung seiner Patientinnen krimineller Methoden bedient? Auf der Suche nach einer Antwort finden Quirin und Frieda heraus, dass der Tote nicht der einzige Mediziner in der Stadt war, der unorthodox arbeitete …

 

Isarlauf 

Autor: Bettina Plecher
Verlag: rowohlt
Erschienen: 02/2016
ISBN: 978-3499270673
Seitenzahl: 304 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Frieda May und ihr WG-Mitbewohner Quirin Quast sind als Zuschauer zum Isarlauf gekommen und wollen gerade im Ziel Friedas Freundin Nasrin begrüßen, als hinter der Ziellinie ein Mann zusammenbricht. Es ist Nasrins Bruder Kijan und zunächst sieht es aus wie ein Herzinfarkt. Aber Kijan war kerngesund und so beginnt Toxikologe Quast zu ermitteln. Gemeinsam mit Frieda May gerät er in eine Geschichte hinein, in der es mehr als ein Opfer gibt und auch mehr als einen Täter …

Quirin Quast und Frieda May haben sich eine Menge Zeit gelassen für ihren zweiten Auftritt als Ermittler, gehen aber die Sache auch nicht wesentlich professioneller an als beim ersten Mal. Sie geraten von einer misslichen Situation in die nächste, stolpern in viele Fettnäpfchen hinein und kommen doch am Ende ans Ziel: Nicht immer total realistisch, aber durchaus lesenswert und unterhaltsam.


Stil und Sprache
Bettina Plecher hat einen leicht zu lesenden, wenig komplexen Stil und lässt ihre Hauptpersonen abwechselnd erzählen. Den Löwenanteil dabei hat Frieda May, aber auch Quirin Quast und Nasrin Hamemi kommen regelmäßig zu Wort. So hat man als Leser automatisch mehr Wissen als die beiden Amateur-Ermittler, allerdings verhindert der eine oder andere Kniff, dass man vorzeitig über die Lösung des Falles stolpert.

Spannung kommt nur sehr allmählich auf, lange wurschteln die beiden selbsternannten Profis vor sich hin, bis wirklich etwas Aufsehenerregendes passiert. Dafür bietet das Finale einen spannenden Showdown, der wirklich nichts zu wünschen übrig lässt.  Bis auf den Epilog, der mir persönlich etwas zu „glatt“ ist, eine runde Sache.


Figuren
An Frieda May kommt man nicht so richtig ran, sie ist eine recht verschlossene Protagonistin, die mit ihren Gefühlen nicht so wirklich herausrücken mag. So weiß man nie so genau, in welchem Verhältnis sie und Quast eigentlich stehen, ebenso wie man bei ihm auch nicht so recht weiß, was seine Prioritäten sind und welche Motive er hat. Obwohl die beiden grundsätzlich sympathisch sind, gelingt es daher nicht, sich mit ihnen zu identifizieren, was aber aus meiner Sicht für eine erfolgreiche Serie unabdingbar ist.

Auch die übrigen Beteiligten haben so ihre Geheimnisse, vor allem Friedas Vorgesetzte und auch Quasts alter Mentor behalten diese auch bis zum Schluss für sich. Die Distanz, die zu allen Akteuren bis zur letzten Seite bestehen bleibt, sorgt leider dafür, dass Isarlauf nicht über einen durchschnittlichen Krimi hinauskommt.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist deutlich weniger „regional“ aufgemacht, als es beim ersten Band der Fall war, vielmehr entspricht das Covermotiv auch wirklich dem eines Krimis: In der unteren Hälfte sieht man im Gegenlicht einen Mann laufen, der Titel teilt das Cover und oben ist eine angedeutete Ansicht von München zu sehen. Alles sehr düster, aber passend. Innen ist die Handlung nach Tagen gegliedert.


Fazit
Nicht schlecht, aber auch nicht herausragend ist Isarlauf gelungen, ein von der Story her durchaus lesenswerter, aber besonders in der Figurenzeichnung nicht überzeugender Krimi.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Giftgrün

 

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