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ER GIBT DIR FÜNF MINUTEN – MIT DEM MENSCHEN, DEN DU AM MEISTEN HASST

Für jeden Detective ist es ein Albtraum: Die Begegnung mit den Angehörigen von Mordopfern, die tief erschüttert nur noch einen Wunsch haben. Fünf Minuten alleine mit dem Täter, fünf Minuten, um sich zu rächen. Der Polizist Theo Tate kann ein Lied davon singen, denn seine Heimatstadt Christchurch ist in den letzten Jahren von mehreren brutalen Verbrechensserien heimgesucht worden. Und jetzt ist es wieder soweit. Ein perfider Mörder terrorisiert die Stadt. Er wird bekannt als der „Fünf-Minuten-Killer“, denn er gibt den Hinterbliebenen von Gewaltopfern eben jene fünf Minuten der Rache: Ob sie wollen oder nicht …

 

Der Fuenf Minuten Killer 

Originaltitel: Five Minutes alone
Autor: Paul Cleave
Übersetzer: Frank Dabrock
Verlag: Heyne
Erschienen: April 2015
ISBN: 978-3-453-41847-9
Seitenzahl: 608 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Mehr durch Zufall als mit Absicht rettet er eine Frau vor dem Vergewaltiger sowie dem unvermeidlichen Tod und plötzlich ist er da, der Gedanke, der schon öfters in seinem Kopf umherschwirrte und der er einfach nicht verdrängen kann: Warum nicht dem Opfer seine 5 Minuten Rache, Vergeltung oder wie man es nennen will mit dem Verbrecher verschaffen, der für das persönliche Leid verantwortlich ist? Und nach seinem ersten Erfolgserlebnis sucht er sich den nächsten Killer, den er seiner gerechten Strafe „Auge um Auge“ zuführt, doch dabei geht einiges schief, sodass er selbst zum Gejagten wird, noch bevor die Polizei ihn verfolgen kann …

Die Idee des 5-Minuten-Killer mag auf den ersten Blick für den Rächer überzeugen, doch geht für ihn und seine Auserwählten schnell alles den Bach runter. Die Handlung ist spannend und mit zahlreichen unerwarteten Wendungen versehen, die überzeugen.


Stil und Sprache
Wieder führt Theo Tate als Detective in der Ich-Form und der Rächer in der dritten Person durch die Handlung. Tate kennt man mittlerweile recht gut und es kommen wiederum schwere Entscheidungen privater und beruflicher Natur auf ihn zu, die fesselnd und überzeugend ausgearbeitet wurden. Zusammen mit dem Rächer begleitet man einige Auserwählte und deren Opfer im Laufe der Geschichte, die vom selbsternannten Henker in guter Absicht ausgesucht wurden. Die Spannung steigt dabei mit jedem Kapitel an und die Flut von Problemen auf Seiten der Ermittler und des Rächers werden immer verschlungener, sodass Gut um Böse nicht immer klar getrennt wird. Dem ersten großen Showdown mit viel Blut und Leichen folgen weitere, und die Schlinge zieht sich immer enger um alle Beteiligten. Einige Szenen sieht man kommen, die meisten Wendungen überraschen mal mehr, mal weniger. Die Schauplätze sind dabei bildhaft ins Szene gesetzt sowie die Morde teilweise detailliert beschrieben und somit nichts für zarte Gemüter. Der Schreibstil ist flüssig, die Perspektivwechsel und auch die Ereignisse geben der Handlung Tempo, das durch persönliche Probleme hin und wieder gekonnt gedrosselt wird.

Mit der Zeit spitzt sich die Handlung zu, man fiebert beim Lesen mit und der finale Showdown wartet mit einer Überraschung auf. Das Ende finde ich gelungen, fühlt sich an wie ein richtiger Abschluss ohne offenen Fäden.


Figuren
Theo Tate und seine Partnerin Rebecca Kent sind diesmal hinter einem Rächer her, den sie in vieler Hinsicht verstehen können. Und auch wenn sie manchmal – wenn auch nur kurz - am liebsten wegsehen würden, sitzt ihnen der Polizeichef im Nacken. Nach dem Debakel mit Joe, dem Schlächter von Christchurch, darf es kein Zögern geben, egal ob die Opfer ihr Schicksal verdient haben oder nicht. Bei Tate kommen noch private Probleme dazu, denn sein Frau Bridgets verliert sich oft in der Vergangenheit, vergisst die schrecklichen Erinnerungen an den Unfall und den Tod ihrer Tochter. Auch fehlt ihm sein ehemaliger Partner Schroder. Daher löscht Tate einen Brandherd nach dem anderen, findet sich oft in Situationen wieder, die ihn an seine mentalen Grenzen bringen. Seine Rolle und die sehr differenzierten Emotionen haben mir ausgezeichnet gefallen. Auch die anderen Polizisten überzeugen in ihren Rollen und sind teils mit zahlreichen Facetten ausgestattet.

Die Identität des 5-Minuten-Killers kann man als Kenner der Serie schon bald erraten, möchte ich jedoch hier nicht offenbaren. Sein Motiv ist nachvollziehbar, die Planung kurz und die Ausführung bringt zahlreiche Überraschungen, die zu immer mehr Katastrophen führen, die er vor sich und anderen zu rechtfertigen versucht.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch hat eine außergewöhnliche Aufmachung. Die hintere Klappe ist so gestaltet, dass sie den Buchschnitt einfasst, wodurch das Buch wie eine kleine Schachtel wirkt. Die Seitenansicht ist denn auch wie ein gelbes Absperrband auf schwarzen Grund, gleich wie auf dem Cover selbst, dessen Hintergrund und Schriftzüge aussehen, als ob sie auf einen Tafel mit Kreide geschrieben wurden. Der gleiche Hintergrund ist auf der Rückseite zu sehen, ansonsten ist dort nur die Inhaltsangabe abgedruckt.


Fazit
Ein wirklich spannender Band von Beginn bis zur letzten Seite. Und weil man die Protagonisten schon sehr gut kennt, fiebert man entsprechend mit. Mir hat die Handlung ausgesprochen gut gefallen und ich kann das Buch – oder besser die gesamte Serie – wärmstens empfehlen!


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 3: Die Toten schweigen nicht
Band 4: Der Tod in mir
Band 5: Die Totensammler
Band 6: Das Haus des Todes
Band 7: Opferzeit

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