Smaller Default Larger

Aufregende Urban Fantasy: Cool, modern und überraschend!

Glory und Lucas könnten unterschiedlicher nicht sein. Glory kommt aus einer Hexenfamilie und für sie steht fest: Sobald sich ihr Fae, ihre magische Fähigkeit, entwickelt hat, wird sie die Macht der Hexen wiederherstellen. Lucas weiß, dass er einmal in die Fußstapfen seines Vaters treten wird – der Inquisition beitreten, um die Hexen in London zu maßregeln. Doch was dann geschieht, konnte niemand vorhersehen. Lucas entwickelt auf einmal selbst ein Fae und muss seine Loyalität gegenüber der Inquisition unter Beweis stellen. Glory erfährt, dass ihre Tante schon seit Jahren Informantin der Inquisition ist, um gegen einen sehr mächtigen und gefährlichen Hexenzirkel zu bestehen. Glory soll ihr dabei helfen, einen Hexenagenten in den Zirkel einzuschleusen – und der ist niemand geringerer als Lucas ...

 

Witches of London Vom Teufel gekuesst 

Originaltitel: Burn Mark
Autor: Laura Powell
Übersetzer: Catrin Frischer
Verlag: cbj
Erschienen: 08.09.2015
ISBN: 978-3-570-40286-3
Seitenzahl: 480 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Dem ausführlichen Klappentext lässt sich eigentlich nicht viel hinzufügen. Wir befinden uns im London der Neuzeit. Hexerei ist verpönt und wird von der Inquisition verfolgt. In diesem Setting treffen Glory und Lucas aufeinander. Er als Sohn einer langen Linie von Inquisitoren, sie als Spross einer mächtigen Hexenfamilie. Man könnte meinen, es sei das immer gleiche Spiel gut gegen böse. Doch was, wenn der Sohn des Großinqusitors selbst eine Hexe wäre und andererseits Hexen inkognito für die andere Seite arbeiten? Sicher keine grundlegend neue Idee, aber das moderne Setting und die Irrungen und Verstrickungen sind doch erfrischend!


Stil und Sprache
Das Buch wird durchgehend  in der dritten Person erzählt, abwechselnd aus Sicht der beiden Hauptprotagonisten Glory und Lucas. Etwa während dem ersten Drittel des Buches begleiten wir die beiden parallel, das heißt, es sind zwei Handlungsstränge, die dann zusammenlaufen, wenn Glory und Lucas aufeinandertreffen. Dass die zwei aus „verschiedenen Welten“ stammen, führt natürlich zu Reibungspunkten. Da der Roman vor allem anfangs recht beschreibend und erklärend ist, dauert es  relativ lange, bis echte Spannung aufkommt. Phasenweise scheint man sogar ein wenig auf der Stelle zu treten. Etwa ab der Hälfte, wenn man immer tiefer in die Irrungen und Wirrungen, die dunklen Intrigen und Geheimnisse eintaucht, steigert sich das Tempo deutlich. Trotzdem bleibt der große Aha-Effekt aus.

Die Sprache ist für ein Jugendbuch typisch, recht einfach und klar gehalten. Es kommen keine allzu langen Sätze und komplizierte Begriffe vor, die den Lesefluss mindern könnten. Trotzdem ist der sehr detailreiche Stil besonders anfangs ein wenig störend. Allerdings hat man so auch ein genaues Bild aller Personen, Schauplätze und Gegebenheiten vorm Auge. Die vielen teils nicht ganz einfach nachzuvollziehenden Familienzugehörigkeiten machen das Verfolgen der Handlung manchmal schwer. Daher gibt es am Ende des Buches einen kleinen Stammbaum.


Figuren
Die beiden zentralen Figuren des Buches sind ganz klar Glory und Lucas. Gloriana, genannt Glory, Starling stammt aus einer mächtigen Hexenfamilie. Ihre Größmütter, die Starling-Zwillinge haben immer für Furore gesorgt. Ihre Mutter ist allerdings wohl der Inquisition zum Opfer gefallen, was Glorys Hass auf diese Institution natürlich sehr anfacht. Umso überraschter ist sie, als sie herausbekommt, dass ihre Tante nicht erst seit gestern für die Inquisition arbeitet. Ihr recht starsinniger Charakter macht sie nicht unbedingt liebenswert, aber zu einem interessanten Charaktere.

Lucas Stearne stammt aus einer Familie, die langjährig der Inquisition angehört. Daher ist er seit klein auf überzeugt, dass er in die Familienbranche einsteigen wird. Umso überraschter ist er, als er bei sich ein Teufelsmal entdeckt und ein Fae entwickelt. Was für ein Skandal! Doch die Herren Inquisitoren machen sich dies zu Nutze, ihn als eine Art verdeckten Ermittler in einen Hexenzirkel einzuschleusen. Wird er erfolgreich sein? Oder wird er aufliegen? Es bleibt spannend. Neben Glory und Lucas gibt es natürlich auch zahlreiche mehr oder weniger wichtige Nebenfiguren, die alle ihren Teil zum Fortgang des Buches beitragen, wie z.B. andere Zirkelhexen, oder die Mitglieder der Inquisition, etc. Sie sind alle glaubwürdig, gut ausgearbeitet und wirken dreidimensional.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist ein relativ dickes Taschenbuch, das aber trotzdem gut in der Hand liegt. Auf dem Cover mit glänzender Oberfläche sehen wir eine junge Frau, deren Haare und Kleid im Wind wehen und sich irgendwie aufzulösen scheinen. Außerdem hält sie eine brennende Flamme in der Hand. Ganz klar: Sie muss eine Hexe sein! Das Cover ist wirklich extrem kunstvoll und total gelungen. Ein echter Eye-Catcher!


Fazit
Auch wenn mir bei dem Buch der große Wow-Effekt gefehlt hat, fand ich es dennoch recht lesenswert. Die grundlegende Idee ist originell, wenn auch nicht neu aber gut umgesetzt. Lediglich der Stil hatte mich nicht ganz überzeugt. Trotzdem ist es insgesamt eine lesenswerte Lektüre, die ich auch weiterempfehlen kann.


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo