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Santiago, ein andalusischer Hirte, hat einen wiederkehrenden Traum: Am Fuß der Pyramiden liege ein Schatz für ihn bereit. Soll er das Vertraute für möglichen Reichtum aufgeben? Santiago ist mutig genug, seinem Traum zu folgen. Er begibt sich auf eine Reise, die ihn über die Souks in Tanger bis nach Ägypten führt, er findet in der Stille der Wüste auch zu sich selbst und erkennt, dass das Leben Schätze bereithält, die nicht mit Gold aufzuwiegen sind.

 

Der Alchimist 

Originaltitel: O Alquimista
Autor: Paulo Coelho
Übersetzer: Cordula Swoboda Herzog
Verlag: Diogenes
Erschienen: 1999
ISBN: 978-3257061260
Seitenzahl: 176 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die obenstehende Verlagszusammenfassung bietet einen ersten Einblick in die Handlung von Paulo Coelhos Roman „Der Alchimist“. Die Handlung ist allerdings nicht der Hauptgrund den Roman zu lesen. Stattdessen geht es vielmehr um die unzähligen Lebensweisheiten und die wunderschönen Bilder, die sich in der eigentlichen Handlung verbergen. Sie machen Paulo Coelhos Werk zu einem beinahe philosophischen Roman und nach dem aufmerksamen Lesen wird der Leser auch einige Weisheiten und Inspirationen für sein eigenes Leben mitnehmen.


Stil und Sprache
Immer wenn mir jemand von Paulo Coelho berichtet hat, wurde zuallererst sein wunderschöner Umgang mit der Sprache gelobt. Ein wahrer Meister der Worte, der den einen oder anderen Beitrag zu diversen Poesiealben geleistet hat. Meine Erwartungen waren also enorm und tatsächlich konnte der Autor ihnen gerecht werden. Er arbeitet in seinem Roman mit vielen Bildern und Metaphern. Gleichzeitig findet er prägnante, passende Worte, um die Schönheit der Natur, die guten und die schlechten Erlebnisse seines Protagonisten und die handelnden Personen einzufangen.

Die Handlung wird in der dritten Person von einem auktorialen Erzähler geschildert. Der Fokus liegt dabei ganz klar auf Santiago, immer wieder wirft der Erzähler aber auch einen Blick in die Gedanken, Ängste und Ziele anderer Personen oder blickt gar von einem ganz anderen Blickwinkel auf das Geschehen. So sehen wir Santiagos Reise aus verschiedensten Perspektiven und erleben auch, welchen Einfluss er auf andere Menschen hat. Atemlose Spannung darf man auf dieser Reise nicht erwarten. Die Handlung geht stattdessen gemächlich voran und das Interesse am Thema des Romans sowie die Begeisterung für den Schreibstil halten den Leser am Buch. Der Autor wartet mit vielen Überraschungen auf – die eine oder andere durchaus ein wenig unglaubwürdig, aber das gehört zum Thema dazu. Schlussendlich geht es sowieso weniger um den Inhalt als um die Botschaft die vermittelt werden soll: Hör auf dein Herz, folge deinen Träumen und trotzdem es kein leichter Weg ist, wirst du nur so glücklich werden. Und allein um sich diese eigentlich gut bekannte und doch oft vergessene Lebensweisheit in Erinnerung zu rufen, lohnt sich das Lesen des Romans.


Figuren
Der Fokus von Autor Paulo Coelho liegt ganz eindeutig nicht auf seinen Charakteren. Sie sind für ihn Unterstützung für seine Botschaften und entsprechend wirken viele von ihnen rudimentär ausgearbeitet, beinahe klischeehaft. Da ist der Büchernarr, der all die Weisheit um sich herum nicht sieht, weil er nur die Theorie für weise hält die Wüstenfrau, die bereit ist, auf die Rückkehr des einsamen Wanderers zu warten und viele andere, die ihre Rolle spielen, aber darüber hinaus nicht ausgeschmückt wurden. Das würde mich bei jedem anderen Buch wahnsinnig stören, passt hier aber zum Stil der Geschichte. Mehr Details hätten diesen nur gestört.

Ein wenig detaillierter wird der Protagonist Santiago beschrieben. Er ist Hirte geworden, weil er gerne reisen wollte, und ein wiederkehrender Traum lockt ihn schließlich weg aus seiner andalusischen Heimat und hinaus in die weite Welt. Stellenweise ist er sehr naiv, stellenweise pessimistisch, immer mal wieder höchst optimistisch – eine bunte Mischung, die nicht zwangsweise realistisch wirkt, aber wie die stereotypen Nebencharaktere zur Geschichte und dem Ziel des Autors passt.


Aufmachung des Buches
Es gibt eine Vielzahl von Auflagen von Paulo Coelhos „Der Alchimist“. Die mir vorliegende ist im Diogenes Verlag erschienen. Das schlichte Hardcover mit Schutzumschlag ziert ein Bild einer verschleierten Person, was wohl auf die wichtigen Stationen von Santiagos Reise, die er in Nordafrika verbringt, hinweisen soll. Ansonsten ist das weiße Cover schmucklos und lediglich Titel, Autor und Verlag noch abgedruckt. Die schlichte Gestaltung passt durchaus zur Aussage des Inhalts. Da der Autor so wenig Wert auf die Personen legt, hätte mir ein Landschaftsbild aber besser gefallen.


Fazit
Nicht umsonst gilt Paulo Coelho als Meister der Sprache! „Der Alchimist“ ist ein wunderschönes, lehrreiches Buch und wird all jene begeistern, die sich auf den ungewöhnlichen Stil und die philosophischen Fragen einlassen.


4 Sterne


Hinweise
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