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Jäger der Albträume

Furchterregende Traumdämonen dringen in unsere Welt ein und ergreifen von den Menschen Besitz. Yumeji, der die Fähigkeit hat, Träume vorherzusehen, stellt sich gemeinsam mit Merry Nightmare, einem mysteriösen Mädchen mit spitz zulaufenden Öhrchen und ohne Erinnerungen, den Schreckgespenstern entgegen. Doch ihr Kreuzzug bleibt nicht unbemerkt ...

 

Merry Nightmare 1  Originaltitel: Yumekui Merry
Autor: Yoshitaka Ushiki
Übersetzer: Kenichi Kusano
Illustrator: Yoshitaka Ushiki
Verlag: Tokyopop
Erschienen: 17. Dezember 2015
ISBN: 978-3-8420-1962-1
Seitenzahl: 196 Seiten
Altersgruppe: ab 13 Jahre (Verlagsempfehlung)


Die Grundidee der Handlung
Yumeji besitzt eine interessante, wenn auch bisher wenig nützliche Gabe: Er kann die Träume der Menschen sehen. Egal ob gut oder Albtraum. Als er eines Tages durch einen Tagtraum auf die mysteriöse Merry trifft, bemerkt er, dass seine Fähigkeit möglicherweise doch sehr nützlich ist. Merry jagt Traumdämonen, die sich in die Welt der Menschen einschleichen wollen. Allerdings findet sie diese nur durch gut Glück. Mit Yumejis Fähigkeit kann sie die Dämonen direkt finden. Eine abhängige Partnerschaft beginnt.

Yoshitaka Ushiki führt uns mit seinen jungen und teilweise eher kindlichen Figuren in ein Anime aus Traum und Wirklichkeit. Die durchaus sympathischen Figuren und die tollen Zeichnungen neigen zwar dazu, ängstliche Thema Albtraum zu verniedlichen, dennoch trifft der Autor einen interessanten Nerv der Leser und schickt sie auf eine Reise voller Träume und Sehnsüchte.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Yumeji ist an sich ein niedlicher, unscheinbarer Junge, der zufällig die Gabe hat, die Träume der anderen - und seine eigenen - vorauszusagen. Er ist jung, etwas sportlich und ein aufgewecktes Kerlchen, der mit seiner lebensfrohen Art andere ansteckt. Yumeji wird mit großen Augen gezeichnet und hat ein leicht kantiges Kinn. Er ist klar erkennbar ein Junge, aber eben auch noch ein Kind. Offensichtlich ist diese Art der Zeichnungen gewollt, schließlich wirken alle Charaktere ähnlich jung. Er wird mit typischer Manga-Strähnenfrisur gezeichnet und ist eher der lösungsorientierte Typ, der auch nachdenkt. Zwar ist er sehr schlank und feingliedrig, was ihn jedoch nicht abhält, sich für schwächere einzusetzen.

Dieser Enthusiasmus gefällt auch Merry, weshalb sie sich ihn schließlich doch anschließt. Merry ist die unbekannte, quirlige Dämonenfängerin, die zurück will, auch wenn gar nicht klar ist, wo "zurück" eigentlich ist. Sie trägt ein rosa-weißes Kostüm, das gewollt an einer Schafhirtin angelehnt ist. Sie trägt ebenfalls den dafür typischen Hut. Merry ist schlank und sportlich und durchaus die Kämpferin der Serie. Sie hat große grüne Augen und einen gerissenen Gesichtsausdruck. Gerne überspielt sie ihre eigene Unsicherheit mit garstigen Kommentaren und leicht aggressiven Verhalten, dennoch kann sie ihr Schicksal nur mühevoll verheimlichen. Daneben gilt sie teilweise auch als sehr nachdenklich, wenn auch nur in Bezug auf sich selbst. Sie trägt einen Umhang und einen Rock und setzt ihr Outfit eloquent in Kämpfen ein.

Isana ist Yumejis Sandkastenfreundin. Sie ist die liebreizende und zurückhaltende "kleine Schwester" und verkörpert ihre Rolle brillant. Sie hat helles Haar und Schleifen auf beiden Seiten ihres Kopfes. Ihr rundliches Gesicht und die großen Augen deuten ihr junges Alter an und ihre Mimik neigt oft dazu, ihre Gefühle zu transportieren, anstatt diese geschickt einzudämmen. Besonders in Bezug auf Yumeji. Auch wenn sie gerne die Ermahnende mimt, lässt sie sich leicht aus der Fassung bringen, sei es von Tachibana oder Yumeji.

Tachibana ist der junggebliebene Onkel, der ein Café betreibt. Er ist nie um einen Spruch verlegen und sorgt für das eine oder andere Fremdschämen mit seiner viel zu jugendlichen Art, beachtet man sein Alter. Neben dem Onkel werden auch andere, für den ersten Band, wichtige Nebenfiguren wie Minato oder Mei mit eingefügt. Beide werden von Traumdämonen heimgesucht und benötigen die Hilfe der beiden Protagonisten Merry und Yumeji.

Interessant ist die Gestaltung der Dämonen. Ob skelettartiger Maskentyp oder Eisköniginlook, die Dämonen wirken eher sehr fantastisch angehaucht als horrormäßig. Somit erklärt sich auch das eher Kindliche, mit dem der Autor diese Thematik verarbeitet. Es hätte durchaus im Horrorstil sein können und weitaus gruseliger. Hier jedoch bleibt der Autor bisher eher auf der fantastischen Ebene. Daneben sind Hintergrundzeichnungen und großflächige Bilder hin und wieder eingebaut und runden den stark charakterlastigen Manga ab.

Auch textlich trifft der Manga den Stil und Kern der Zeit. So bleiben Dialoge oder auch Monologe streng in der altersgerechten Klasse und sorgen für ein passendes Gespür des Gesamteindrucks. Obwohl der Eindruck entstehen könnte, es handele sich um ein Kinder-Märchen-Manga, kann ich behaupten, das dem nicht so ist. Die Mischung aus Fantastischem und der eigentlichen Story dahinter trifft es zeitgerecht und verleiht dem Manga eine besondere Attitüde. Soundwörter werden gerne in japanischer und deutscher Schrift eingesetzt und auch Zeichentechniken wie Speedlines usw. kommen großartig zur Geltung.


Aufmachung des Manga
Die quirlige Merry ziert das Cover des ersten Bandes. Sie trägt ihr rosa-weiß-violettes Kostüm und lächelt dem Betrachter frech entgegen. Sie hält im Sprung ihren Hut und einen Teil ihres Umhangs und schwebt eher grazil ins Bild. Oben rechts befindet sich der Hinweis: Band #1, unten links stehen Titel und Autor der neuen Serie.

Die Rückseite ist weiß gehalten mit einer skizzenhaften Zeichnung von Merry. Neben dem Titel befindet sich der ausführliche Buchrückentext dort geschrieben und ein Hut darunter wirkt einsam und verloren. Am Ende des Bandes gibt es einige Extraseiten und zwischendrin werden Figuren skizzenhaft näher erläutert.


Fazit
Fabelhafter fantastischer Start einer interessanten Geschichte mit überirdischen Wesen und einer eigentlich horrenden Story, die jedoch klasse umgesetzt auch jüngeren Lesern Spaß machen dürfte.


4 Sterne


Hinweise
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