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"DIE ERWACHSENEN HABEN ES VERMASSELT"

Klimakatastrophe, Meere voller Müll, zubetonierte Landschaften – mit diesem Irrsinn machen die Erwachsenen den Planet kaputt und klauen ihren eigenen Kindern die Zukunft. Das ist jedenfalls Pauls Meinung. Und genau so sagt er es auch seinem Lehrer in der Projektwoche zum Thema Umwelt. Doch er ahnt nicht, was er damit lostritt. Denn es geht nicht nur darum, wer was vermasselt hat. Es geht vor allem darum, wie man es besser machen kann ...

Das Buch für eine neue Generation! Neue Ideen, neue Gedanken und ein neuer Blick auf die Welt!

 

Es ist dein Planet 

Autor: Sascha Mamczak; Martina Vogl
Verlag: Heyne fliegt Verlag
Erschienen: 21. September 2015
ISBN: 978-3453269996
Seitenzahl: 224 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Hier geht's zur Leseprobe


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Ort: Schule, Klasse 7c; Zeit: Zwei Wochen vor den Sommerferien; Aktivität: Projektwoche zum Thema Umweltverschmutzung.
Während sich ein Teil der Klasse auf eine Forschungsexpedition in den nahegelegenen Park vorbereitet und andere sich für mehr "Bio" in der Schulmensa stark machen, sitzen Paul, Anton, Lina, Jan, Emma und Marie, genannt die "Irren", etwas ratlos in der Bibliothek, denn es fehlt noch die zündende Idee, um ihr Projekt umzusetzen. Wie kam es überhaupt dazu, dass sich die Sechs ausgerechnet in dieser Gruppe zusammenfinden? Es fing damit an, dass Paul behauptete, dass die Erwachsenen den Planeten ruiniert haben, nun von den Kindern verlangen ihn zu retten, und dass es eben jene Erwachsenen waren, die für den ganzen "Irrsinn" (Umweltverschmutzung, Atomkraftwerke etc.) verantwortlich zeichnen. Herr Riesling hält diese Haltung für nicht zukunftsfördernd, deshalb erhält Paul den Auftrag, in dieser Woche herauszufinden, wie man es besser machen könnte. So weit, so gut. Nur ... wie macht man es denn besser? Die "Irren" haben ganz unterschiedliche Gründe, sich an der Gruppe zu beteiligen: Lina weiß bereits sehr viel zum Thema, Jan und Emma hoffen auf eine ruhige Woche, Anton liegt der Planet Erde am Herzen und Marie sagt sowieso fast nie etwas und zeichnet lieber. Dennoch gelingt es ihnen, am Ende der Woche Ergebnisse zu liefern, die nicht nur Herrn Riesling überraschen und beeindrucken.

Jeder der Gruppe formuliert zunächst seinen speziellen "Irrsinn", passend zu seinen Interessen und Charakter.  Jedem "Irrsinn" widmen die Autoren ein Kapitel. Dabei präsentieren sie zunächst einige Fakten, z.T. durch Grafiken untermauert, die von Paul und den anderen kontrovers diskutiert werden. Marie zeichnet dazu die Illustrationen, die in der Regel ihren Diskussionsbeitrag darstellen. Das besondere an der Projektwoche ist, dass hier nicht das ewige "Du sollst", "Du darfst" im Mittelpunkt steht, sondern es werden u.a. philosophische Fragen aufgeworfen wie "Warum tun wir immer wieder das Falsche, wenn wir doch wissen was das Richtige ist?" oder "Was ist mir wichtig?". Darauf bauen dann auch die ungewöhnlichen Ideen auf, die die "Irren" am letzten Tag ihren Mitschülern präsentieren.

Die Autoren passen sich in Stil und Sprache an ihre jugendlichen Leser an, ohne explizit Jugendsprache zu verwenden. Nicht alles wird bis ins letzte Detail geklärt, einiges bleibt bewusst offen; zum einen, weil es die Antwort ohnehin nicht gibt, zum anderen, weil Menschen diesen Alters die Erfahrungen fehlen, um alles bis zum bitteren Ende durchzudenken. So erhalten Mamczak und Vogl die Glaubwürdigkeit ihrer Gruppe. Darüber hinaus fällt auf, dass weder der Charakter, noch die Haltungen (z.B. "Ich kann eh nichts bewirken") der "Irren" bewertet werden – jedem begegnen die Autoren mit Achtung und Würde. Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Jeder tut, was er kann, im Rahmen seiner Möglichkeiten.

Mitdenken und weiterdenken ist erwünscht; aus diesem Grund finden sich am Ende des Buches noch leere Seiten für den eigenen Irrsinn und Ideen, wie man es besser machen kann. Mit gefällt, dass Mamczak und Vogl nicht einfach ein Buch schreiben, sondern ihren Lesern mittels einer Homepage Gelegenheit geben, sich weiter zu informieren und sich mit ihnen auszutauschen – damit übernehmen sie ihren Teil der Verantwortung und lassen die Jugendlichen nicht alleine die Welt retten.


Aufmachung des Buches
Die Broschur ist in Weiß gehalten und das Cover erinnert mich mit der Hand, die auf den Betrachter zeigt, an das bekannte Plakat mit "Uncle Sam" zu Beginn des 1. Weltkriegs. Der Titel ähnelt ebenfalls dem "I want you...". Das gesamte Layout, nicht nur Maries Illustrationen / Kommentare, konnten mich überzeugen; es werden sowohl weibliche, als auch männliche Leser angesprochen. 


Fazit
Ein rundum gelungenes, gut verständliches Sachbuch zum Thema "unser Planet und seine Zukunft", das sich durch seinen anderen Ansatz wohltuend von der sonstigen "Umwelt-Literatur" abhebt, und nicht nur Jugendliche anspricht.


5 Sterne


Hinweise
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