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Im renommierten Irving-College ist es Tradition, seinem Zimmer-Nachfolger eine Überraschung zu hinterlassen. Duncan findet besprochene CDs seines Vorgängers Tim, die eine traurige Liebesgeschichte offenbaren. Tim, der als Albino meist zum Opfer von Anfeindungen und Mobbing wird, verliebt sich darin in die begehrenswerte Vanessa. Mit ihr fühlt er sich das erste Mal nicht als Außenseiter. Trotzdem fehlt ihm der Mut, ihr seine Gefühle zu gestehen. Ein Mangel an Selbstbewusstsein, der zum tragischen Unglück führt. Für Duncan ist Tims Geschichte aber der Anstoß, endlich den entscheidenden Schritt in Richtung Liebe zu tun. Ein mitreißendes Debüt über das Erwachsenwerden, verbotene Liebe und Verlust.

 

So wuest und schoen sah 

Originaltitel: The Tragedy Paper
Autor: Elizabeth LaBan
Übersetzer: Birgitt Kollmann
Verlag: Hanser
Erschienen: Februar 2016
ISBN: 978-3446250826
Seitenzahl: 288 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Für ein nicht einmal dreihundert Seiten umfassenden Roman ist die Verlagszusammenfassung recht ausführlich, deswegen möchte ich gar nicht mehr zum Inhalt sagen. Elizabeth LaBan hat zwei College-Liebesgeschichten zu einer bewegenden, sehr emotionalen Handlung verwoben. Sie schreibt über Toleranz, Liebe, die wunderbare Zeit kurz vor dem Erwachsen-sein und all die damit verbundenen Unsicherheiten. Heraus kommt ein wundervoller Roman, der bestens unterhalten kann.


Stil und Sprache
Um zwei Liebesgeschichten, die zeitlich versetzt sind, in einer Handlung unterzubringen, arbeitet Elizabeth LaBan mit zwei Erzählperspektiven. Zum einen verfolgen wir Duncan in seinem Senior Year. Seine Perspektive wird in der dritten Person geschildert und er blickt dabei immer wieder auf das vorangegangene Jahr zurück. Zusätzlich wird die Geschichte von Tim erzählt. Er hat Duncan CDs mit seiner Geschichte hinterlassen und die entsprechenden Passagen sind tatsächlich so geschrieben, als würde man einer CD zuhören, also in der ersten Person und mit direkter Ansprache des Lesers. Diese Erzählweise macht das Lesen ausgesprochen abwechslungsreich und spannend. Man kann verstehen, dass Duncan kaum noch von Tims Geschichte lassen kann, denn dieser beschreibt sein Schicksal absolut persönlich und humorvoll.

Allgemein ist Elizabeth LaBans Schreibstil sehr angenehm zu lesen. Sowohl die Passagen in erster Person aus Tims Perspektive als auch die in der dritten Person lesen sich überzeugend. Sie schafft es die Alltagssituationen bedeutend klingen zu lassen. Das fällt besonders bei den ersten Szenen mit Tim und Vanessa auf.

So ganz neu ist die Handlung von „So wüst und schön sah ich noch keinen Tag“ nicht, aber die eine oder andere Überraschung wartet dann doch auf den Leser und Elizabeth LaBan schafft es, dem gewohnten Jugendbuchverlauf einige neue Seiten zu geben. Das Ende ist angenehm offen und gleichzeitig in den wichtigen Punkten abgeschlossen.


Figuren
Duncan ist in seinem Senior Year am Irving-Collage und versucht, dieses besser rumzubringen als das letzte. Dafür müsste er sich endlich trauen, Daisy anzusprechen. Noch wichtiger ist aber, dass er das katastrophale Ende vom letzten Jahr endlich aus seinem Kopf bekommt. Beides will anfangs nicht so ganz klappen und er flüchtet stattdessen in Tims Geschichte. Doch dann beginnt er, aus den Worten seines ehemaligen Mitschülers zu lernen und sich langsam seinem Leben zu öffnen.

Tim ist ein Albino und als solcher immer schon am gesellschaftlichen Rand gewesen. Entsprechend sind seine Hoffnungen, als er zum Irving-College kommt, nicht sonderlich hoch. Damit, dass Vanessa, eines der hübschesten Mädchen des Jahrgangs, sich für ihn interessieren könnte, hatte er definitiv nicht gerechnet. Entsprechend schwierig wird alles und schließlich gipfelt es in der Katastrophe. Das ist vor allem deswegen so schade, weil ich Tim wirklich ins Herz geschlossen habe und er unglaublich sympathisch rüberkam.

Die Nebencharaktere beschränken sich auf einige wenige Mitschüler und Lehrer. Diese wurden überzeugend ausgestaltet, auch wenn das eine oder andere Klischee auftaucht. Das wirkt nicht störend, sondern scheint dem starken Fokus auf die beiden Protagonisten geschuldet. Ein bisschen schade fand ich nur, dass Vanessa im Vergleich zu blass blieb.


Aufmachung des Buches
Der Hanser Verlag hat „So wüst und schön sah ich noch keinen Tag“ als gebundenes Buch mit Schutzumschlag herausgebracht. Das Cover hat mir schon beim ersten Sehen sehr gut gefallen und nachdem ich nun die Handlung kenne, gefällt es mir sogar noch besser. Es ist zwar nicht sonderlich spektakulär, passt aber zur Atmosphäre des Romans.


Fazit
Elizabeth LaBans Roman konnte mit dem wunderschönen Cover absolut mithalten. Sie erzählt eine gefühlvolle, bewegende Geschichte, die nicht nur jugendliche Leser in ihren Bann ziehen wird und aus der man durchaus die eine oder andere Lehre für das eigene Leben ziehen kann.

 

4 Sterne


Hinweise
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