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Seit einem Unfall währt das Gedächtnis eines Professors nicht länger als achtzig Minuten. Dann gewinnt eine neue Haushälterin sein Vertrauen. Über die faszinierende Welt der Mathematik kommen sie einander näher, und mit jeder neuen Gleichung, jedem neuen Zahlenrätsel entstehen zwischen ihnen Bande, die stärker sind als der Verlust der Erinnerung. Bis die Schwägerin des Professors dem ein Ende setzt …

 

Das Geheimnis der Eulerschen 

Originaltitel: Hakase no Aishita Sûshiki
Autor: Yoko Ogawa
Übersetzer: Sabine Mangold
Verlag: Aufbau Taschenbuch
Erschienen: Juni 2013
ISBN: 978-3746629445
Seitenzahl: 250 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Die Verlagszusammenfassung bietet einen guten ersten Einblick in Yoko Ogawas Roman „Das Geheimnis der Eulerschen Formel“. Sie erweckt allerdings ein wenig den falschen Eindruck. Ganz so romantisch, wie man es erwarten würde, ist der Roman nicht. Der Fokus liegt auf den mathematischen Rätseln, der Grundstimmung und der Krankheit des Professors. Romantik ist da weniger zu finden, aber man vermisst sie nicht.


Stil und Sprache
Die Geschichte in „Das Geheimnis der Eulerschen Formel“ wird in der ersten Person von der Haushälterin erzählt. Dabei geht die Handlung nicht linear voran, sondern nach und nach wird in Rück- und Vorausblicken erläutert, wie die Haushälterin den Professor kennenlernt und er nach und nach ihr Herz erobert. Dem Genre entsprechend darf man natürlich keine atemberaubende Spannung erwarten. Stattdessen überzeugt der Roman mit einer bezaubernden Sprache und kurzen Spannungskurven. Die Autorin schafft es, mit ihrem wunderbaren Schreibstil Schönheit in die an sich schlichten Alltagssituationen und - was beinahe noch erstaunlicher ist - beinahe so eine Art Magie in die Mathematik zu bringen. Zum Glück, denn Mathematik gibt es reichlich im Roman und ansonsten wäre es recht langweilig geworden, aber so liest sich jedes mathematische Rätsel interessant.

Der eigentliche Fokus liegt entsprechend auch nicht auf der fortlaufenden Geschichte, sondern auf der langsamen Entwicklung der Verbindung zwischen Haushälterin und Professor. Wenn man sich darauf einlässt, zieht die Handlung einen schnell in ihren Bann, gerade weil sie so ruhig und geradezu zauberhaft voran geht. Ein besonderes Highlight sind die Szenen mit dem Sohn der Haushälterin und dem Professor.


Figuren
Yoko Ogawa lässt ihren Roman „Das Geheimnis der Eulerschen Formel“ um nur wenige Figuren kreisen: die Haushälterin und ihr Sohn, der Professor und seine Schwägerin – viel mehr Figuren tauchen gar nicht auf. Die wenigen, um die es geht, werden zusätzlich nur sehr zurückhaltend charakterisiert. Ihre Namen spielen keine Rolle, ihr Aussehen bis auf wenige hervorstechende Merkmale auch nicht. Bei der Charakterbeschreibung steht vor allem die Krankheit des Professors im Vordergrund und die Auswirkungen, die sie auf das Leben aller Figuren hat. Yoko Ogawa legt den Fokus ausschließlich auf die Emotionen und die dezente Beschreibung ihrer Entwicklung und nicht auf äußerliche Merkmale – und hebt sich dadurch sehr angenehm von den meisten anderen Romanen ab.


Aufmachung des Buches
„Das Geheimnis der Eulerschen Formel“ erschien als Taschenbuch. Der Verlag hat ein ebenso ruhiges wie zauberhaftes Cover gefunden, das sehr gut zur Grundstimmung des Romans passt. Man sieht eine nebelverhangene Brücke, auf der ein Junge Fahrrad fährt. Durch die Lampions scheint auch das Herkunftsland der Autorin durch.


Fazit
Wenn man dem Roman „Das Geheimnis der Eulerschen Formel“ die Zeit lässt zu wirken, wird er den Leser verzaubern. Die wunderschöne Sprache von Yoko Ogawa begeistert den Leser ebenso für die sich langsam entfaltende Verbindung der Protagonisten, wie für die mathematischen Rätsel und Besonderheiten.


4 Sterne


Hinweise
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