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Vom Himmel hoch da kommt er her – der Tote, der durch das Glasdach des Luxushotels kracht. Direkt auf das Matterhorn aus Schokolade. Leider hatten die Konditoren das süße Kunstwerk mit einem Stahlspieß verstärkt. Selbstmord? Wohl kaum. Und auch anderswo fließt zur Weihnachtszeit Blut.

Spannende Weihnachten wünschen: Ursula Poznanski, Felicitas Mayall, Nicola Förg, Inge Löhnig, Sandra Lüpkes, Ann Cleeves, Regula Venske, Claudia Toman, Wulf Dorn, Isolde Sammer, Fran Ray, Leena Lehtolainen und Katherina Gerwens.

 

Alle Morde wieder 

Herausgeber: Uta Rupprecht
Verlag: rororo
Erschienen: November 2012
ISBN: 978-3499257292
Seitenzahl: 224 Seiten


Die Idee, Stil und Sprache
In der Anthologie „Alle Morde wieder“ sind dreizehn winterlich-weihnachtliche Krimis vereint. Die verschiedenen Autorinnen und Autoren – sie werden zum Abschluss des Buchs in kurzen Viten vorgestellt – haben eine bunte Mischung aus Geschichten zusammengestellt. Gerade für die stressige Weihnachtszeit sind die kurzen Geschichten ideal für eine schnelle Entspannungspause zwischendurch. Durch die unterschiedlichen Themen, Schreibstile und Genre-Interpretationen dürfte für jeden Krimi-Fan die passende Geschichte dabei sein. Allerdings dürfte durch die Abwechslung auch die eine oder andere Enttäuschung dabei sein – zum Glück kommt aber ja nach wenigen Seiten bereits die nächste Geschichte.

Dreizehn Geschichten hier vorzustellen, würde den Rahmen dieser Rezension sprengen. Sie alle sind gut geschrieben, bieten die eine oder andere Überraschung und interpretieren das Krimi-Genre auf ihre ganz eigene Art. Exemplarisch gehe ich auf drei von ihnen genauer ein: Eine der einprägsamsten Geschichten ist „Christkindmord“ von Claudia Toman. Diese erzählt von grausamen Morden, die die Weihnachtsmärkte Wiens erschüttern und wie es dazu kam. Claudia Toman gelingt es, die Hintergründe mit wenigen Worten und dennoch bewegend zu beschreiben, so dass einem das Drama tief unter die Haut geht.

Ebenso einprägsam aber ganz anders ist „Foie Gras“ von Inge Löhnig. Es geht um den Auftragsmörder Manolis, der einer Journalistin folgen soll, die beginnt ein Verbrechen aus der NS Zeit zu untersuchen. Auf wenigen Seiten wird das damalige Verbrechen aufgerollt und seine heutigen Auswirkungen gezeigt. Die Autorin bringt diese dann zu einem überraschenden Ende. Inge Löhnig überzeugt dabei weniger mit ausgewählter Sprache als mit einer klaren Erzählstruktur und einer realistischen Handlung.

Ann  Cleeves beschreibt in „Die Inselschreiberin“ die Rückkehr einer Schriftstellerin in die alte Heimat, die dort feststellt, dass ein altes Unglück immer noch nicht vergessen ist und sie weiter verfolgt. Die Autorin fängt die stürmische Insel ebenso wie die alten Schuldgefühle ein und entführt den Leser so schnell in die raue Umgebung.

Das ist nur eine kleine Auswahl der unterschiedlichen Geschichten und der Bandbreite, die „Alle Morde wieder“ abdeckt. Nicht alle haben mir gefallen, aber die meisten bieten gute Unterhaltung für Zwischendurch.

 

Aufmachung des Buches
„Alle Morde wieder“ erschien 2012 als Taschenbuch und zeigt auf dem Cover einen böse bis mörderisch guckenden Schneemann. Zusätzlich sorgen Blutspuren am oberen Rand für die richtige Atmosphäre. Durch den hellblauen Hintergrund wirkt das ganze Bild eher komisch als bedrohlich, was aber zu Weihnachtskrimis ganz gut passt.


Fazit
Für alle Krimifans, die für die Winter- und Weihnachtszeit leichte Unterhaltung für Zwischendurch suchen, bietet „Alle Morde wieder“ abwechslungsreiche Lektüre mit dreizehn interessanten Geschichten.

 

3 Sterne


Hinweise
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