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TRETET EIN – SEID MEINE GÄSTE …

Caleb Cole verlässt sein Haus, steigt in den Wagen und fährt los. Er macht sich an die Arbeit – es gibt viel zu tun. Caleb fühlt sich gut – er ist frisch geduscht, kein Blut klebt mehr an seinem Körper. Nun ist es Zeit, das Werk zu vollenden. Es soll eine lange Nacht werden – mit vielen neuen Opfern. Caleb biegt in die Straße zum alten Schlachthaus. Hier wird er seine Gäste versammeln. Behutsam fasst er an sein Messer. Das Spiel beginnt … 

 

Das Haus des Todes 

Originaltitel: The Laughterhouse
Autor: Paul Cleave
Übersetzer: Frank Dabrock
Verlag: Heyne
Erschienen: Oktober 2012
ISBN: 978-3-453-43695-4
Seitenzahl: 576 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Caleb Cole wurde erst vor kurzem aus dem Gefängnis entlassen. Er hat alles verloren: Seine Tochter, seine Frau und seinen ungeborenen Sohn. Jetzt will er sich rächen an allen Personen, die für den Verlust und die damaligen Morde verantwortlich waren. Er hat zwei Nächte Zeit, denn danach wird allen klar sein, wer der Mörder ist und auf wen er es abgesehen hat …

Der Mörder ist von Beginn weg bekannt, die Opfer auf seiner Liste und die Beweggründe hingegen werden erst nach und nach bekannt. Manchmal etwas verworren und in die Länge gezogen, aber ansonsten ist der Band ausgezeichnet gelungen.


Stil und Sprache
Ein kurzer Prolog über einen Mord vor 15 Jahren eröffnet die Handlung und setzt auch die Spannung. Danach plätschert die Geschichte zwar nicht gerade dahin, aber die verschiedenen Handlungsstränge werden zuerst aufgebaut und die ersten Morde nur kurz beschrieben. Auch diesmal führen wieder Theo Tate, mittlerweile Berater der Polizei, aus der Ich-Perspektive und Caleb Cole, der Mörder, in der dritten Person durch die Handlung. Auch einige andere Nebenfiguren übernehmen für kurze Zeit die Perspektive, sodass eine weitverzweigte Sichtweise entsteht. Einige Ereignisse aus früheren Bänden werden angeschnitten, so nimmt man beim Lesen kurz an der Beerdigung von Detective Landry teil, der in „Die Stunde des Todes“ umgebracht wurde, dem Roman, der als einziger nicht in die korrekte Zeitlinie passt.

Cole ist nicht der typische Psychopath, den man aufgrund der bisherigen Fälle aus Christchurch erwarten würde. Und er ist schwer einzuschätzen, was zu einigen Überraschungen führt. Mehr als einmal dachte ich, dass die Geschichte dem Ende zugeht, nur um eine neue Wendung zu lesen, die das unweigerliche Ende hinauszögert, womit mit zunehmender Seitenzahl der Eindruck von Länge entsteht und man die Figur des Mörders eins ums andere Mal neu einschätzen muss. Einerseits durchbrechen diese Punkte die Spannung, andererseits führt dies manchmal zu neuen Spitzen. Gegen Ende wird es immer packender, der Fall wird für Tate und Detective Schroder zu einem absoluten Albtraum mit persönlicher Beteiligung, der in einen packenden Showdown übergeht. Der kleine Cliffhanger am Schluss macht noch zusätzlich neugierig auf den nächsten Band.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und schnörkellos und zeigt dabei tiefe Abgründe in den einzelnen Figuren auf.


Figuren
Theo Tate betätigt sich mittlerweile als Kopfgeldjäger, um über die Runden zu kommen. Mehr zufällig ist er zur richtigen Zeit am richtigen Ort, als das erste Opfer gefunden wird und weil fast die gesamte Abteilung der Polizei angetrunken ist, wird er kurzerhand als Berater tätig, wobei er sich mit zunehmender Dauer immer wieder als Polizist ausgibt. Auch dieser Fall bringt Tate wieder an den Abgrund, denn einerseits hat der Mörder selbst eine Tochter verloren, andererseits sind ein Vater und drei Kinder in seiner Hand und er hinterlässt zusätzlich eine Spur von Toten.

Als Nebenfiguren nehmen Caleb Cole, der Rächer, und auch Detektive Schroder eine große Rolle ein. Die schiere Anzahl der Opfer bringen beide an ihre Grenzen, denn die Handlung ist auf wenige Tage beschränkt, an denen äußerst viel passiert. Für Caleb läuft eine tickende Uhr, denn er weiß, dass er irgendwann gestoppt wird und bis dahin möglichst alle Leute auf seiner Todesliste erwischen will. Zu groß ist sein Verlust, zu tief sein Hass. Detektiv Schroder hat mir auch ausgezeichnet gefallen. Völlig überarbeitet scheint seine Karriere als Ermittler zu Ende zu sein, denn um Cole stoppen zu können, muss jemand alle seine Grundsätze über Bord werfen.

Die Opfer erhalten mal mehr, mal weniger Raum und einzelne lernt man relativ gut kennen. Wie alle Charaktere sind ihre Handlungen gut abgestimmt und ihrer Rolle entsprechend überzeugend.


Aufmachung des Buches
Auch dieser Band ist ganz in Braun gestaltet. Das Cover sieht aus, als ob eine Schale mit Bluttropfen und einer großen Schere darüber auf einem Holzboden liegt. Irgendwie kann ich das Bild nicht mit dem Inhalt des Buches in Einklang bringen. Die Rückseite zeigt die gleiche Holzstruktur, nur etwas dunkler, und lediglich die Inhaltsangabe ist zu lesen.


Fazit
Eins uns andere Mal bekommt der Leser den Eindruck, der Fall werde bald abgeschlossen und der Mörder gefasst, nur um zu lesen, was dieser neu ausgeheckt hat und dadurch der Polizei erneut entwischt. Im Mittelteil entsteht der Eindruck, als ob der Band in die Länge gezogen worden ist, doch der letzte Teil vermag am besten zu fesseln und bringt schreckliche Überraschungen. Nicht der stärkste Band der Serie, aber trotzdem empfehlenswert.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Siebte Tod
Band 2: Die Stunde des Todes
Band 3: Die Toten schweigen nicht
Band 4: Der Tod in mir
Band 5: Die Totensammler

 

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