Der Tod kommt aus der Luft!
Springen, fliegen, abseilen und angreifen! Wenn ein Wallman dies tut, ist der Tod seines Opfers besiegelt. Doch Jiro hat sein Leben als Auftragskiller hinter sich gelassen und genießt seinen Ruhestand. Als eines Tages die attraktive Nami als Untermieterin bei ihm einzieht und von ihm lernen will, zieht es ihn zurück in das mörderische Geschäft ...
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Originaltitel: Wallman |
Die Grundidee der Handlung
Der alternde Killer Jiro verplempert seinen Ruhestand durch sinnloses Rumgammeln. Als die aufgeweckte Nami in sein Leben tritt, begreift er, dass sein Job sein Leben ist. Er nimmt sich ihrer als Schülerin an und schwört, sie zu beschützen. Zusammen starten sie ihre Jagd.
Wie man von Boichi erwarten kann, enttäuscht er nicht. Seine perfektionistische Art zu zeichnen, die ausgeklügelten Charaktere und sein Hang zu haarsträubenden Geschichten vereint er erneut in einem neuen Manga allererster Klasse. Wer hier nicht an "Leon - Der Profi" denkt, der hat das Prinzip nicht verstanden!
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Jiro wird zunächst als alternder, fetter Taugenichts dargestellt, der seine Besten Jahre hinter sich gelassen hat. Er hat langes, ungepflegtes Haar, schlappe Klamotten und einen dicken Bauch vom Nichtstun. Obgleich er ein hartes Gesicht hat, welches nur so vor Männlichkeit strotzt, geht sein vorhandener Gentleman-Charme im allgemeinen Anblick seiner Person unter. Zu Beginn setzt Boichi auf gelangweilte Blicke und desinteressierte Mimiken bei seinem Interpreten. Hervorragend transportiert er den übellaunigen Taugenichts, der soviel mehr ist als es den Anschein hat. Dies wird besonders im späteren Verlauf sichtbar, als Jiro quasi neu entflammt. Im speziellen "Wallman"-Kostüm und nach reichlich Sport geht er wie "Phönix aus der Asche" in seine neue (alte) Rolle auf. Der Killer ist zurück! Charmant und bedingungslos, aber auch voller Hingabe und Gerechtigkeit, schlägt der einstige Superkiller wieder zu. Und er kommt nicht allein.
Jiros Mitbewohner Kubota zeichnet den lieben langen Tag nur Mangas, die sich so gut wie gar nicht verkaufen. Er ist ein kleiner dicklicher Fettwanst, in dem ebenfalls mehr steckt als man zu wagen glaubt. Kubota hat wenig dunkles Haar und einen runden Kopf. Er hat ein gerissenes Gesicht, indem Boichi Augen und Augenbrauen hervorragend einsetzt, um diesen Charakter die Bissigkeit und Abgebrühtheit direkt ins Gesicht zu schneidern. Man kommt nicht umhin, einen Vergleich mit Danny DeVito zu wagen. Der kleine verrückte Dicke ist der ideale Spielball zwischen den Charakteren, der das harte Business auflockert, humorvoll seinen Senf dazu beiträgt und letztlich das "Mädchen für alles" ist.
Nami ist ein Sexsymbol schlechthin. Sie hat lange Beine, einen runden Hintern, schmale Taille und einen vollen Busen. Ihr braunes, schulterlanges Haar passt perfekt zum wohlproportionierten Gesicht. Sie hat große ausdrucksstarke Augen und einen sinnlichen Kussmund. Boichi schafft hier eine Figur, die eine Mischung aus Sexsymbol und Kind ist. Auch wenn es den Anschein hat, als spiele Nami nur mit der Kindlichkeit, strahlt doch immer wieder hindurch, dass sie wirklich noch sehr jung zu sein scheint. Neben den stark frequentierten kindlichen Auftreten setzt sie gekonnt ihre weibliche Grazie und ihren Charme ein, um alle - und besonders Jiro - den Kopf zu verdrehen. Es wird schnell klar, dass Boichi hier eine Kernfigur geschaffen hat, die viel Potenzial hat, aber enorme Entwicklungssprünge machen muss. Ein geradezu viel versprechender Start eines ungereiften Charakters.
Im ersten Band stellt Boichi seine drei Protagonisten vor, die sogleich an Entwicklung und Verwandlung zunehmen. Die Charaktere sind schnell erklärt und fügen sich harmonisch in die Geschichte ein. Zeichnerisch kann man bei Boichi nicht meckern. Mit einem Wechsel aus feinen Linien und scharfen Kanten zaubert er Bilder zu Papier, die für sich sprechen. Besonders sein Detailreichtum, bezogen auf die Charaktere, erzeugt ein Gesamtbild, welches sich nicht verstecken muss. Hin und wieder wechselt Boichi zwischen seinen Zeichenstilen und fügt fotoartige Bilder ein, besonders dann, wenn es um Kampfszenen geht. Dieser feine, klug gewählte Wechsel verpasst dem Manga einen besonderen Charme.
Zwischen großflächigen Bildern und atemberaubenden Kampfszenen fügen sich gerne erotische "Clips" ein, die der Mischung aus Gewalt, Humor und Sex den optimalen Reiz geben. Auch textlich kann man sich im Großen und Ganzen nicht beschweren. Gut gewählte Dialoge und perfekt gewählte sprachliche Elemente, die den jeweiligen Charakter in seinem Auftritt verstärken, kommen gezielt und besonnen zum Einsatz. Abwechslungsreich kommen Soundwörter und Speedlines, sowie ganzseitige Panels und comicstripartige Zeichnungen zum Einsatz.
Aufmachung des Manga
Das Cover zeigt den entflammten Jiro, der in seiner vollen Montur auf den Dächern der Stadt steht - kampfbereit und wild entschlossen. Sein Gesicht verrät seinen Willen und transportiert neben seinen männlichen Charme sein wahres, aber auch gefühltes Alter. Oben rechts steht die Bandnummer, sowie mittig der Titel und der Autor der Serie.
Die Rückseite zeigt die sehr lässig bekleidete Nami in sexy Pose vor einem Hochhaus. Erotisch räkelt sie sich und präsentiert ihre sexy High-Heels. Wie immer strahlt ihr Gesicht das Erotisch-Sinnliche aus, das auch an ihren großen vollen Lippen liegt. Im oberen Teil der Seite stehen der Titel und der Buchrückentext. Nach der Geschichte gibt es kleine Comicstrips und Neuigkeiten zur Serie.
Fazit
Ein gelungener Auftakt einer neuen Rächer-Serie mit unschlagbaren Figuren und einer gesunden Mischung aus Kampf, Humor und Sex. Top!
Hinweise
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