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Die 16-jährige Rhoma vom Planeten Krebs verfügt – wie viele andere in der Galaxie Zodiac – über die Fähigkeit, in den Sternen zu lesen. Doch während ihre Mitschüler die Zukunft anhand genauester Berechnungen und wissenschaftlicher Erkenntnisse vorhersagen, schaut Rho nur zu den Sternen auf und wartet auf ein Zeichen. Deswegen gilt sie bei den Lehrern als unverbesserliche Träumerin und ist kurz davor durch ihre Prüfung zu fallen. Doch als eine schreckliche Katastrophe das Sternbild Krebs heimsucht, bei der unzählige Menschen sterben, war Rho die einzige, die die Gefahr in den Sternen hat kommen sehen. Völlig überraschend wird sie zur neuen Wächterin von Krebs ernannt, zur obersten Sterndeuterin ihrer Heimat. Aber Rho entdeckt ein Omen in den Sternen, das nichts Gutes verheißt: Die Katastrophe von Krebs war kein Unfall. Andere werden folgen. Und vielleicht wird ganz Zodiac untergehen. Doch wer glaubt einem unerfahrenen Teenager, der ein Monster in den Sternen sieht?

 

Zodiac 

Originaltitel: Zodiac
Autor: Romina Russell
Übersetzer: Michaela Link
Verlag: ivi
Erschienen: November 2015
ISBN: 978-3492703819
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der ausführlichen Verlagszusammenfassung gibt es nichts hinzuzufügen. Mit dem ersten Band der Zodiac Trilogie gelingt Romina Russell ein Science Fiction Roman, der auch für all diejenigen interessant ist, die eigentlich keine Science Fiction mögen. Denn die Autorin findet eine gute Mischung aus einer spannenden Handlung, emotionale Momenten, faszinierenden Charakteren, hochentwickeltem technologischen Spielzeug, spirituellen teilweise fast esoterischen Gedanken und einigem Humor, die den Leser schnell einfängt und ihn nach dem Lesen sehnsüchtig auf den zweiten Band warten lässt.


Stil und Sprache
Romina Russell hat eine fantastische, vielschichte, galaktische Welt erschaffen und beschreibt diese in ihrem ersten Band der Zodiac-Reihe sehr detailliert und glaubwürdig. Die vielen Details sorgen dafür, dass man sich die Wunder und Gefahren des Weltraums beim Lesen vorstellen kann und ganz in Rhos Welt und deren Abenteuer eintaucht. Allerdings hat das auch den Nachteil, dass der Einstieg nicht ganz einfach ist. Der ansonsten angenehm zu lesende Schreibstil der Autorin wird immer wieder von „Fachbegriffen“ ihrer Welt durchzogen, über die man zu Beginn stolpert. Das liegt auch daran, dass jedes der Sternenbilder für den gleichen Sachverhalt eigene Begriffe hat und viele von ihnen kaum les-, geschweige denn aussprechbar sind. Das ist am Anfang, als ja auch die Charaktere und die Geschichte fremd sind, schwierig und man kommt ein wenig durcheinander. Sobald die Handlung an Fahrt aufnimmt, vergisst man diese Schwäche des Romans jedoch schnell und geht voll und ganz in Rhos Geschichte auf.

Dieser Spannungsanstieg lässt zum Glück nicht lange auf sich warten. Nach wenigen Seiten gerät Rhos Welt bereits aus den Fugen und ab da gibt es für sie nur noch wenige ruhige Phasen. Stattdessen überschlagen sich die Ereignisse geradezu und der Leser kann das Buch kaum aus der Hand legen. Bei dem rasanten Tempo geht die eine oder andere Schwäche in der Romanentwicklung unter und alles steuert auf den fulminanten Höhepunkt zu. Dieser bietet, ebenso wie die Handlung bis dahin, noch viele Überraschungen und zum Ende des Buches würde man am liebsten direkt mit dem nächsten Band weiter machen.

Neben all den Gefahren und actionreichen Szenen hat Romina Russell ihrer Ich-Erzählerin Rho auch ein klassisches Liebesdreieck mit auf den Weg gegeben. Dadurch, dass die Protagonistin sich zur Abwechslung mal nicht zwischen dem guten, treuen Freund und einem selbstbewussten, abenteuerlichen Schönling entscheiden muss - sondern die Charaktere vielschichtiger ausgearbeitet wurden - wirkt das Liebesdreieck nicht von vornerein altbekannt und langweilig. Das hat mich schon mal positiv überrascht. Auch dass es keinen übergroßen Anteil an der Handlung hatte, hat mir gut gefallen. Stattdessen erhöht es immer mal wieder die Dramatik der Handlung und gibt Rho sowohl einige sehr schöne Momente, als auch einige sehr traurige und ist so eine passende Ergänzung der eigentlichen Geschichte.


Figuren
In „Zodiac“ haben die Menschen Eigenschaften des Sternbildes, auf dem sie leben, und Rho ist geradezu die perfekte Verkörperung eines Menschen vom Sternbild Krebs: sie ist hilfsbereit, ein wenig schüchtern, stellt das Wohl anderer über ihr eigenes und ist so heimatverbunden, dass sie Krebs und seine Monde noch nie verlassen hat und das auch nicht vor hat. Damit ist sie nicht unbedingt prädestiniert dafür, ein weltveränderndes Heldenleben zu führen und doch stoßen die Umstände sie mitten hinein ins Abenteuer. Sie wächst an diesen Herausforderungen, lernt aus ihren Fehlern und bleibt doch sie selbst – eine grundsympathische Hauptfigur, der man gerne auch durch die weiteren Bände folgt.

Auf ihrer Reise begleiten Rho verschiedene Mitstreiter, die so manche Überraschung verbergen und von denen ich deswegen nicht zu viel verraten möchte. Nur so viel: ihre Charaktere hat Romina Russell genauso detailliert und liebevoll ausgearbeitet wie ihre Welt. Die Gegenspieler bleiben noch ein wenig blass, aber das ist sicher so beabsichtigt, da Rho nicht viel über sie weiß. Alle anderen wurden dreidimensional ausgearbeitet und selbst die meisten nur kurz auftretenden Nebencharaktere haben den einen oder anderen Charakterzug mit auf den Weg bekommen, der sie besonders erscheinen lässt.


Aufmachung des Buches
Der erste Band der Zodiac-Reihe erschien als Klappbroschur und wurde vom ivi Verlag mit einem ebenso passenden wie auffälligen Cover versehen. Vor einem dunklen, mit roten Akzenten versehenen Weltraumbild  sind in Silber der Titel, der Autorenname und zwei Sternbilder abgebildet, darüber steht eine Warnung vor dem 13. Zeichen.


Fazit
Trotz meines recht vielfältigen Lesegeschmacks lese ich eigentlich keine Science Fiction Romane. Für Romina Russells „Zodiac“ mache ich aber gerne eine Ausnahme. Spannend, vielseitig, detailliert und emotional ist Rhos Geschichte von der ersten Seite an und so wurde ich auf den 448 Seiten bestens unterhalten und freue mich schon darauf, im zweiten Band in den Weltraum zurückzukehren.

 

4 5 Sterne


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