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Harukas Leben wurde einst durch einen Manga nachhaltig verändert und hat sie zu dem gut gekleideten und selbstbewussten Menschen gemacht, der sie jetzt ist. Umso glücklicher ist sie, als sie als frischgebackene Redakteurin jetzt die Mangaka ebendieses Werkes betreuen darf! Doch die Ernüchterung kommt promt, denn die Künstlerin stellt sich als unscheinbar und wenig selbstbewusst heraus. Jetzt muss Haruka alles geben, damit die Autorin bei ihrem neuen Werk ihr ganzes Potenzial entfalten kann ...

Einfach nur eine Mangaka und ihre Redakteurin sind wir wohl nicht.

 

Geliebte Mangaka 

Originaltitel: Renai Manga
Autor: Naoko Kodama
Übersetzer: Constanze Thede
Illustrator: Naoko Kodama
Verlag: Tokyopop
Erschienen: Dezember 2015
ISBN: 978-3-8420-1945-4
Seitenzahl: 196 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahre (Verlagsempfehlung)

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Die Grundidee der Handlung
Für Haruka geht ein Traum in Erfüllung, als sie Redakteurin ihrer Lieblingszeichnerin wird, durch die sich ihr Leben grundlegend geändert hat. Selbstbewusst und in Schale geworfen, weiß Haruka, was sie mitterlweile vom Leben will, und genau das erwartet sie auch von der Künstlerin, die sie so nachhaltig geprägt hat. Doch die Reallität ist ernüchternd: die Mangaka ist absolut nicht, wie Haruka es sich vorgestellt hat. Um die Katastrophe abzuwehren und ein grandioses Werk abzuliefern, unternimmt Haruka alles, damit ihr Idol das schafft.

Der Manga um die selbstbewusste Redakteurin und ihre schusselige, unscheinbare Mangka macht absolut Spaß, der dezente Girl Love-Einschlag macht den Manga zu einer reizvollen Unterhaltung, die durch schöne, solide Zeichnunge getragen wird.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Runde Augen, sauber Lines, die weder zu dick, noch zu dünn sind, dominieren den Manga. Mit niedlich rundllichen Gesichtern, in denen die emotional blickenden Augen gut zur Geltung kommen, schafft die Mangaka es, die Gefühle der Figuren zu vermitteln. Zwei unterschiedliche Heldinnen werden dem Leser präsentiert, in die man sich beidermaßen gut hineinversetzen kann.
Von einem Mauerblümchen zu einer selbstbewussten, schönen, modebewussten Frau geworden, präsentiert sich Haruka, Redakteurin einer Mangazeitschrift. Ihre langen, braunen Haare fallen in lockeren Wellen auf ihre Schultern und einige Strähnen in die Stirn. Feminin und modisch gekleidet in Rocken, rüschenumfassten Blusen oder auch mit Accessoirs ergänzten Kleidungsstücken wirkt Haruka absolut gegensätzlich zu der tollpatschigen, schüchternen, fast schon biederen und sozial abgeschotteten Mangaka. Ritsu trägt eine runde Brille, hinter der sich Kulleraugen verstecken, daneben hat sie langes, schwarzes Haar, das oft ungekämmt vom Kopf herunterhängt. Gekleidet in praktische Kleidung wie lockere Hosen und einfache Pullis, sticht sie im unscheinbaren Sinne hervor. Mit einer etwas üppigeren Oberweite bestückt, ist Ritsu durchaus nicht unattraktiv, doch ihre Arbeit als Mangaka führt dazu, dass sie sich zu Hause verkriecht und sich nicht um Äußeres kümmert. Auch charkterlich sind Haruka und Ritsu unterschiedlich, wobei schnell klar wird, dass beide eine ähnliche Basis haben und Haruka sich nur durch Ritsus Mangas so entwickeln konnte. Durch eine Preisverleihung Ritsus für ihren Manga kann die Mangaka zu Ende des Bandes die Figuren, insbesondere Ritsu mal in Schale werfen, was ihre natürlliche Schönheit inklusive ihres üppigen Brustumfangs in Szene setzt.

Nicht nur Haruka und Ritsu sind zwei unterschiedlich angelegte Figuren, auch die Chefin Harukas und ehemalige Redakteurin Ritsus ist ein Charakter, der hervorsticht. Mit ihrem langen Bobschnitt wirkt sie wie eine Geschäftsfrau und zugleich strenge Mutter in der Redaktion. Daneben gibt es noch zwei Kollegen Harukas, die die Story um ein kleines Figurenensemble erweitert.

Die Rasterfolie, die im Band eingesetzt wird, unterstreicht die Schatten und Tiefe der einzelnen Zeichnungen, ihnen wird so Dynamik und die plastische Darstellung gegeben. Bewegungsabläufe halten sich in Grenzen, gleichzeitig wird aber auf Gestik und Mimik geachtert, insbesondere sind es die erröteten Gesichter, die präsent sind und zeigen, wie die Anziehung beider Frauen zueinander ist. Man kann, sofern man dem Girl Love-Genre nicht ganz zugetan ist, auch nur Freundschaft darin lesen, da der Gefühlsanteil in der Hinsicht eher dezent ist, zu Küssen oder gar weiteren Aktivitäten kommt es nicht. Dieser Umstand ist leider etwas zu bedauern, dennoch fügt es sich gut in die Geschichte ein und das Ende lässt auf mehr hoffen. Der Fantasie der Leser sind keine Grenzen gesetzt.

Die Details in den Hintergründen sind eher zweckdienlich ausgerichtet, der Fokus wird deutlich mehr auf die Interaktionen und Gestik sowie Mimik der Figuren gelegt. Durch die klare Strichführung, den sauber gesetzten Panels und den Text ist eine gute Orientierung gewährleistet. 


Aufmachung des Manga
Als Einheit abgebildet werden Mangaka Ritsu und ihre Redakteurin Haruka in dynamischer Pose dargestellt: Ritsus Schusselligkeit wird wunderbar dargestellt, zugleich ist ihr beidseitges Erröten Anzeichen, um was für ein Genre es sich dabei handelt. Die Leichtigkeit, die auch in der Gesichte vorhanden ist, wird auf dem Cover umgesetzt.

Der Manga wird durch eine Farbseite, die beide Protagonistinnen zeigt und der Shojo-Card der I Love Shojo-Kampagne des Verlags ergänzt. Ein Nachwort der Mangaka rundet den Manga ab. Gedruckt ist er im Softcoverformat des Verlages mit gewohnten Maßen.


Fazit
Der Manga um die Zeichnerin und ihre Redakteurin ist eine wundervolle, seichte Story mit dezenten Girls Love Elementen. Er wirkt zu keiner Zeit aufringlich, zugleich kann der Leser am Ende des Bandes selbst weiterspinnen, wie es mit Ritsu und Haruka weitergeht. Die locker-flockige Art führt dazu, dass man sich gut unterhalten fühlt und mit einem schönen Gefühl zurückgelassen wird, nachdem man das Buch weggelegt hat.


4 5 Sterne


Hinweise
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