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Kategorie: Sonstiges

Den Mario D. Richardt auf dem Bildschirm kennen die meisten aus der MDR-Sendung "Mach dich ran". Dass der TV-Moderator Mario D. Richardt privat auch nur ein Mensch ist, können die Leser in diesen Geschichten nachlesen. Neben den vielen irren, witzigen und irrwitzigen Erlebnissen während der Dreharbeiten plaudert er zudem locker-ironisch über den alltäglichen Kampf mit den Tücken seines Alltags - und dabei geht es nicht nur ums Essen und Trinken, sondern auch um Kater Feo, den Leipziger Weihnachtsmarkt, Schnellrestaurants, Wohnungsmakler, die Post und und und ...

 

  Autor: Marion D. Richardt
Verlag: Lehmanns Media
Erschienen: 03/2008
ISBN: 3-86541-260-2
Seitenzahl: 160 Seiten 


Die Idee, Stil und Sprache
Dieses Buch behinhaltet Kurzgeschichten aus dem Alltagsleben eines Fernsehmoderators. Es ist alles vertreten: vom Krankenhausaufenthalt über peinliche Pannen bis hin zu Geschichten rund um die Dreharbeiten. Dabi passt der Autor seinen Schreibstil dem Thema an: der Stil ist locker, teilweise auch salopp; der Leser gewinnt das Gefühl, Mario D. Richardt schreibt so, wie er spricht.
Der Großteil dieser Anekdoten wirkt, als wären sie einfach heruntergeschrieben worden; einige Texte (so z.B. "Mogelpackung") wirken eher wie eine Beschwerde, was der Autor besser direkt an der entsprechenden Stelle (hier: der Telekom) getan hätte. So erscheint beispielsweise auch der Unmut über die gelben Engel als nicht gerechtfertigt - hat sich Mario D. Richardt doch selbst in eine Situation gebracht, aus der ihm der ADAC nicht mehr helfen kann.
Bei anderen Geschichten (so etwa zum Beispiel bei "Vom Pech verfolgt" oder "Überlebens-Tricks im Sanitärtrakt") stellt sich die Frage, ob diese unbedingt in einem Buch hätten veröffentlicht werden müssen. Außer vielleicht für Fans sind sie nur mäßig interessant.
Zudem ist die Vielzahl der Texte dermaßen kurz und knapp verfasst, dass es mir schwerfiel, mich in die Geschichten hineinzufinden. Der fiktionale Traum hat keine Chance, vielmehr haben die Geschichten einen stark dokumentarischen Charakter. Es sind Story's, wie man sie an einem Abend seinen Freunden erzählt, der Kreis der Interessierten ist verständlicherweise begrenzt. Ebenso lassen die Texte echte Spannung vermissen, selbst wenn der Autor Situationen schildert, in denen er Angst hatte. Dabei hätte Mario D. Richardt einfach nur näher beschreiben brauchen, wie sich diese Angst äußert, statt dies einfach nur nüchtern zu schildern, so zum Beispiel, als er mit einem Höhenretter der Feuerwehr an einem dünnen Seil an einer Gebäudefassade hängt.
Einige Anekdoten haben hingegen tatsächlich Potential und entlocken dem Leser zumindest vorübergehend ein Lächeln (zum Beispiel die Beschreibung, das Eisbärenbaby Knut durch die Nase gezogen zu bekommen), auch sind manche Sprüche in diesem Buch sehr unterhaltsam. Viele Leser werden sich zudem in dem Buch wiedererkennen, da die dort geschilderten Begebenheiten beinahe jedem passieren könnten. Auch kann man sich selbst in die "Kleine Passanten-Kunde" einordnen.
Anstatt die Texte jedoch dermaßen kurz zu halten, hätte es den Beiträgen sicher gut getan, weiter ausgebaut zu werden, um Atmosphäre aufzubauen und den Leser intensiver mit in die Geschichte(n) zu nehmen. Dies wäre vielleicht umso erfolgreicher geworden, wenn die Geschichten als solche stärker selektiert und in der Summe weniger Geschichten intensiver beschrieben, weniger dokumentarisch und dafür mit mehr Spannung geschildert worden wären.


Aufmachung des Buches
"Und kommen Sie gut in die Betten ..." ist ein gebundenes Buch mit 160 hochglänzenden Seiten. Das Cover deutet bereits daraufhin, dass dem Leser ulkige und peinliche Geschichten erwarten. In einem Vorwort stellt sich Mario D. Richardt kurz vor (einen intensiveren Eindruck gewinnt man im letzten Beitrag "M.D.R. von Anfang an ..."), abgerundet wird das Buch durch 18 Fotografien auf 14 Seiten.


Fazit
Dieses Buch ist für die Fans des Fernsehmoderators Mario D. Richardt und seiner Sendung "Mach Dich ran" bestimmt eine amüsante Unterhaltung, bei der man zudem mehr über ihn erfährt und in sein Privatleben schnuppern kann. Doch ansonsten ist dieses Buch nur begrenzt zu empfehlen, da es mit dem Tagebuch-Charakter nicht richtig zu überzeugen vermag und die Geschichten auf einen großen Kreis von Lesern zu uninteressant, teilweise auch einfach zu alltäglich wirken. So richtig fesseln kann dieses Buch nicht.


2 Sterne


Hinweis
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