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Hornblower erhält eine ebenso schmerzliche wie ehrenvolle Aufgabe, als ihn die Admiralität beruft, die Trauerparade für den bei Trafalgar gefallenen Seehelden Lord Nelson zu befehligen. Nur ungern verlässt er seine Frau und den kleinen Sohn, glaubt, bald zu ihnen zurückkehren zu dürfen. Stattdessen führt ihn ein geheimer Auftrag weit weg von zu Hause. Als Kommandant der "Atropos" soll er einen Goldschatz aus der Marmaris-Bucht bergen. Nachdem er seine gefährliche Mission erfolgreich abgeschlossen hat, wird er vor eine schwere Entscheidung gestellt. Aber seine ungebrochene Treue zu England lässt ihn keine Sekunde zögern. Er kehrt zurück in die Heimat – zu seiner Familie und der neugeborenen Tochter.

 

Horatio Hornblower Kommandant Hornblower 

Originaltitel: Hornblower and the Atropos
Autor: C.S. Forester
Übersetzer: Eugen von Beulwitz
Verlag: Scherz Verlag
Erschienen: 2014
ISBN: 978-3502100119
Seitenzahl: 354 Seiten (Gesamtzahl der Kassette 3420 Seiten)


Die Grundidee der Handlung
Horatio Hornblower war lange genug auf Halbsold, nun endlich hat man ihm wieder ein Schiff, die "Atropos", gegeben, eine Glattdeckskorvette. Voller Ungeduld reist er nach London, wo ihn allerdings die unangenehme Aufgabe erwartet Lord Nelsons Begräbnis zu organisieren. Danach kann das Abenteuer, das der Klappentext beschreibt, beginnen.

Forester schildert das Leben Horatio Hornblowers gekonnt entlang der Geschehnisse des Krieges zwischen England und Frankreich unter Napoleon. Obwohl er sich eng an die Historie hält, bleibt ausreichend Raum für spannende Abenteuer, die nicht ausschließlich aus Gefechten zur See bestehen, sondern auch von Außergewöhnlichem wie der Bergung der englischen Kriegskasse in fremden Gewässern erzählen. Obwohl bereits 1953 erschienen wirkt der Roman keineswegs altbacken, was für Foresters schriftstellerische Fähigkeiten spricht. 


Stil und Sprache
Forester schreibt einen klassischen Abenteuerroman aus Sicht seines Helden, so dass man nie mehr weiß als dieser. Daraus speist sich bereits ein Teil der Spannung, die diesen Roman ausmacht. Der andere Teil ergibt sich aus dem Inhalt, der zwar aus dem Klappentext bekannt, aber dennoch einige Überraschungen bereit hält.

Heutige Autoren glauben durch kurze Sätze und Dialoge das Tempo und die Spannung hoch halten zu müssen, dadurch hetzt man oft atemlos durch die Geschichten. Forester dagegen geht den anderen Weg. Er "mutet" den Lesern mehr zu, lange Sätze, die über mehrere Zeilen gehen; und nimmt sich die Zeit für Dialoge, die ich nicht als geschliffen bezeichnen möchte, aber ausgefeilt. Die Verwendung seemännischer Begriffe und die Schilderung von Segelmanövern erzeugen eine authentische Atmosphäre. Als LeserIn begibt man sich mit dem Autor auf eine lange unterhaltsame Lese-Reise, und weiß im Voraus schon, dass man unterwegs nicht aussteigen wird, sondern bis zum Ende dabei bleibt. 


Figuren
In diesem Roman steht natürlich die Hauptfigur Horatio Hornblower im Mittelpunkt. Durch seinen Vornamen und die Tatsache, dass er trotz langer Zeit zur See immer noch an der Seekrankheit leidet, weckt der Autor Assoziationen an Lord Nelson, schafft aber kein Double des Helden, sondern einen eigenständigen Charakter. Hornblower ist hochintelligent, Perfektionist und sich seiner Verantwortung gegenüber seiner Mannschaft bewusst.  Dies könnte bei jedem anderen dazu führen, dass er immer auf Nummer sicher geht; aber Hornblower wäre nicht Hornblower, wenn er nicht darüber hinaus einen Hang zum kalkulierten Risiko hätte. Indem der Autor den Leser auch an den Gedanken und Selbstzweifeln seiner Hauptfigur teilhaben lässt, entsteht emotionale Nähe, was aber leider dazu führt, dass man zu den Nebenfiguren kaum eine Beziehung aufbaut. Besonders trifft das auf seine Ehefrau Maria zu; eine Frau, die durch ihre tyrannische Liebesbedürftigkeit unsympathisch wirkt und gewiss nicht nur für heutige Leser. Die weiteren Nebenfiguren werden kurz skizziert, aber nicht weiter ausgearbeitet, mit Ausnahme von Mr. Fürst und Mr. Eisenbeiß, zwei deutschen Exilanten, die es an Bord der "Atropos" verschlagen hat. 


Aufmachung des Buches
Das Buch ist Teil einer Hornblower-Kassette und unterschiedet sich vom üblichen Taschenbuchformat; es ist etwas höher als gewohnt. Das Cover zeigt eine Szene mit zwei Segelschiffen sowie diverser kleinerer Boote, eines davon mit Segel. Die Rückseite zeigt das gleiche Gemälde, allerdings spiegelbildlich. Der Rücken ist in Rot gehalten, so wie alle weiteren Bücher der Ausgabe. Einige Karten, auf die im Text zusätzlich Bezug genommen wird, erleichtert die Orientierung. Leider ist die Legende zu ausführlich, so dass kräftig gespoilert wird. Die Schrift erscheint recht klein, man gewöhnt sich aber daran. 


Fazit
Ein spannender Abenteuerroman mit einer interessanten Geschichte, nicht nur für Seebären.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Fähnrich  Hornblower
Band 2: Leutnant Hornblower
Band 3: Hornblower auf der Hotspur

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