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„Papa?", fragte Anna wie nebenher. „Das Meer hat doch keinen Rand, oder?" Papa lachte. „Doch, natürlich, Anna. Du stehst doch gerade am Rand! Der Rand ist einfach nur der Strand. Und ganz weit weg gibt es noch viele Strände. Du kannst sie nur nicht sehen." Anna blieb stehen. Sie sah zum Wasser und zu den Wellen, die eigentlich doch ganz schön waren.

Ein zauberhaftes Buch, das von der Angst vor dem Unbekannten erzählt, und wie es gelingt, sie zu überwinden.

 

Das Meer hat keinen Rand 

Autor: Udo Weigelt
Illustrator: Maria Bogade
Verlag: Annette Betz
Erschienen: 14.01.2015
ISBN: 978-3219116366
Seitenzahl: 32 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Anna macht Urlaub am Meer. Sie sieht das große, weite Meer und möchte eigentlich ins Wasser gehen, doch sie traut sich einfach nicht. Viel lieber baut sie stattdessen Sandburgen, große und wunderschöne noch dazu. Immer wieder fragen sie andere Kinder, ob sie nicht ins Meer mitkommen wolle, doch Anna verneint und baut lieber ihre Sandburgen weiter. Auf dem Heimweg vom Strand macht der Vater Anna deutlich, dass sie nicht ins Meer gehen muss. So wird am darauf folgenden Tag das Meer keineswegs erwähnt und Anna baut die schönste Sandburg der ganzen Welt. Gedankenversunken geht sie ein paar Schritte um ihr Werk aus der Ferne zu betrachten und plötzlich kommt sie zum ersten Mal mit dem Meer in Berührung ...

Udo Weigelt, der Autor des Bilderbuchs „Das Meer hat keinen Rand" beschreibt kindgerecht die Furcht vor dem Unbekannten und wie man diese bewältigen kann. Diese Thematik bettet er in eine warmherzige und liebenswürdige Geschichte mit sympathischen Protagonisten ein.


Darstellung und Umsetzung der Bildgeschichte
Der Autor Udo Weigelt und die Illustratorin Maria Bogade harmonieren ausgezeichnet. Bei diesem Bilderbuch kommen richtige Urlaubsgefühle auf. Die Illustrationen sind sehr farbenfroh, aussagekräftig und ansprechend. Sie versetzen den Betrachter in Urlaubslaune und laden ebenso zum Träumen und Entspannen ein. Auf allen Bildern ist der Strand oder das Meer zu sehen. Dennoch sind die Zeichnungen sehr abwechslungsreich und detailgetreu gestaltet. Die Emotionen der Protagonisten hat die Illustratorin sehr gut zum Ausdruck gebracht. Gerade an der kleinen Anna kann der Betrachter sofort erkennen, wie sie sich fühlt. Ist ihr unwohl zu mute, so hat das kleine Mädchen rote Backen und schaut ein wenig unsicher. Gegen Ende des Buches jedoch strahlt sie übers ganze Gesicht. So kann der Betrachter wunderbar einen Gemütswandel erkennen.

Die Illustrationen sind allesamt sehr großflächig und erstrecken sich stets über die gesamte Doppelseite. Der Text ist entweder in weiß oder in schwarz auf einer Seite angebracht und nimmt circa ein Viertel der Seite in Anspruch. Dadurch stehen die Zeichnungen deutlich im Fokus.

Die Geschichte wurde von Udo Weigelt in einer neutralen Erzählperspektive verfasst. Dabei spielen das kleine Mädchen Anna und ihr verständnisvoller Vater die Rolle der Protagonisten. Die Mutterfigur sucht man in diesem Buch vergeblich, was der Geschichte jedoch keinen Abbruch tut. Die enge Vater-Tochter-Beziehung scheint sehr vertrauensvoll zu sein. Der Vater übernimmt den fürsorglichen, geduldigen und verständnisvollen Part ein und wirkt sehr sympathisch auf den Leser. Aufgrund des guten und engen Verhältnisses gelingt es der kleinen Anna, ihre Furcht zu überwinden und gemeinsam mit ihrem Vater das Meer erleben zu können. Durch ihn nimmt sie den Mut und findet schlussendlich Gefallen am Meer.

Der Autor verwendet eine leicht lesbare und verständliche Sprache und orientiert sich dabei hervorragend an der Zielgruppe der Kindergartenkinder. Wörtliche Reden sind in diesem Buch häufig zu finden, welche die Geschichte lebendig und abwechslungsreich wirken lassen. Meist gibt es Dialoge zwischen Anna und ihrem Vater oder zwischen ihr und den anderen Kindern. So wirkt die Geschichte authentisch und nachvollziehbar.


Aufmachung des Buches
Das Bilderbuch „Das Meer hat keinen Rand" umfasst die Maße 22,2 cm x 28,4 cm und entspricht somit einem DinA4 Format. Auf dem Titelbild ist das Mädchen Anna mit einem Schwimmreif abgebildet, die gerade vorsichtig den großen Zeh ins Wasser streckt. Offensichtlich ist ihr etwas mulmig zumute. Das Cover ist sehr farbintensiv gestaltet und wirkt ansprechend.


Fazit
„Das Meer hat keinen Rand" ist ein wunderschönes Bilderbuch, für alle die sich ein wenig vor dem Wasser fürchten. Es schildert eine vertrauensvolle Vater-Tochter-Beziehung und eignet sich auch hervorragend als Vorlesebuch für alleinerziehende Väter. Die wunderschönen Aquarellzeichnungen ziehen die Blicke auf sich und versetzen den Betrachter in Urlaubsstimmung.


4 5 Sterne


Hinweise
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