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Till und Fips sind beste Freunde. An einem langweiligen Tag reisen die beiden nach Lingua, eine Insel, auf der lauter verrückte Wesen leben. Sie lernen einen lispelnden Kuhfladen kennen, der den ganzen Tag Cola säuft, locker stotternde Bauchkrauler, gelenkige Wichtelnasen, verliebte Pfauenechsen, flitzende Kugelpolterer, interessante Mundsportler und dürre Zebragiraffen. Am Ende ihrer Riese haben Till und Fips viele neue Freunde.

 

Till und Fips reisen nach Lingua 

Autor: Anja Mannhard
Illustrator: Anja Mannhard
Verlag: Natke
Erschienen: 15.07.2014
ISBN: 978-3936640205
Seitenzahl: 28 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Till hat Langweile, deshalb begibt er sich mit seinem besten Freund Fips auf eine aufregende, fantasiereiche Reise nach Lingua. Auf der Insel Lingua wohnen viele verrückte Wesen, jeder ist anders. So treffen die besten Freunde viele unbekannte Wesen, die einen lispeln, andere stottern, reden rückwärts, lassen Wörter aus, oder reden sehr schnell. Jede sprachliche Besonderheit ist auf dieser Insel zu finden. Voller Eindrücke kehren Till und Fips wieder zurück und versprechen bei Langweile wieder nach Lingua zurück zu reisen.

Die Ansätze des Buches verschiedene Sprachstörungen in Einklang bringen, damit Kinder, betroffen oder nicht betroffen, damit vertraut werden, sind an und für sich recht gut gewählt. Jedoch ist die Umsetzung Geschmackssache. Es werden verschiedene Sprachstörungen aufgezeigt. Allerdings reagieren Till und Fips auf diese zum Teil sehr negativ. Bei den Polterern wollen sie beispielsweise ganz schnell weg, da diese ihnen zu viel und zu schnell reden. Auch Sätze wie „die sollen lieber mal' nen geraden Satz sprechen, statt nur rum zu knutschen" zeigen wenig Wertschätzung. Auch die Bezeichnung der „verückten Wesen" ist nicht sehr nett und schon fast diskriminierend für Sprachauffällige.


Darstellung und Umsetzung der Bildgeschichte
Die Autorin Anja Mannhard ist zugleich auch die Illustratorin des Bilderbuches. Somit ist sie für Text und Bild verantwortlich. Till und Fips sind die Protagonisten der Geschichte und führen den Leser durch das Buch. Nicht immer machen sie einen sympathischen Eindruck auf den Leser und Betrachter. Die Bewohner der Insel Lingua nehmen die Rolle der Nebencharaktere ein. Anhand von ihnen wird auf die unterschiedlichen Sprachstörungen hingewiesen.
Im Allgemeinen ist das Buch in Umgangssprache verfasst, was für Kinder zum einen zwar verständlich ist, zum anderen dadurch jedoch die korrekte deutsche Sprache verloren geht. Auch die Wortwahl ist zum Teil meiner Meinung nach fragwürdig ausgewählt. In einem Kinderbuch finde ich persönlich Wörter wie „Saufen", „Pennen" oder Satzphrasen wie „... ich muss saumäßig rülpsen und pupsen" eher unangebracht. Positiv hingegen ist die zum Teil reimende Schreibweise der Autorin.

Der Text befindet sich meist auf der linken Seite, sodass auf der rechten Seite das dazugehörige Bild zu finden ist. Im Mittelteil erstreckt sich das Bild gelegentlich über eine Doppelseite, hier ist der Text unten angebracht. Das Verhältnis zwischen Bild und Text ist ausgewogen.

Die Bildgestaltung hat ebenfalls die Autorin Anja Mannhard übernommen. Die Bildhintergründe sehen sehr real aus und in den Vordergrund hat sie selbstgezeichnete Figuren draufgesetzt. Ihre collageartigen Gestaltungstechniken sind interessant und bieten einiges zu entdecken. Die Wesen sind sehr fantasiereich und laden Kinder dazu ein, selbst ein Fantasiewesen zu gestalten. Im Allgemeinen ist diese Art der Gestaltung gewöhnungsbedürftig und definitiv anders als in herkömmlichen Kinderbüchern.


Aufmachung des Buches
Das quadratische Bilderbuch „Till und Fips reisen nach Lingua" erschien als Broschüre mit den Maßen 14,2 x 14,2 cm. Aufgrund der Größe liegt es sehr gut in der Hand. Auf dem Titelbild erkennt der Betrachter sofort Till Hand in Hand mit seinem besten Freund Fips. Der Hintergrund ist grün gehalten, sodass sich die beiden Figuren gut abheben.


Fazit
„Till und Fips reisen nach Lingua" ist ein Bilderbuch über verschiedene Sprachstörungen. Die Umsetzung und umgangssprachliche Schreibweise der Geschichte sind Geschmackssache. Wer das Ziel hat, Sprachbarrieren und Vorurteile von sprachauffälligen Kindern abzubauen, sollte lieber zu einem anderen Buch greifen.


2 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

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