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Die Reise ins Herz der Bücherwelt

„Schon seit Wochen roch Furia nach Büchern: Sie war auf dem besten Weg, eine erstklassige Bibliomantin zu werden.“

Immer tiefer dringt Furia in die magische Welt der Bücher vor. Das phantastische Reich mit seinen uralten Bibliotheken und Geschichten wird von den tyrannischen Drei Häusern regiert. Von einem geheimen Ort aus, dem Sanktuarium, herrschen sie über die Geschicke aller Bibliomanten und Exlibri. Doch Furia und ihre Gefährten leisten Widerstand. Um ihre Welt von den Unterdrückern zu befreien, begeben sie sich auf die gefährliche Suche durch die verborgenen Refugien nach dem Zentrum der Macht – und stoßen auf das größte Geheimnis der Bibliomantik.

 

Die Seiten der Welt Nachtland 

Autor: Kai Meyer
Verlag: FJB
Erschienen: 25.06.2015
ISBN: 978-3-8414-2166-1
Seitenzahl: 592 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Furia hat mit dem Widerstand einen Plan ausgearbeitet, wie sie an die Sanktuariumskarte gelangen können, um den regierenden Drei Häusern damit endlich den Garaus zu machen. Monatelange Vorarbeit ging der Umsetzung voraus und doch läuft bei weitem nicht alles, wie geplant. Währenddessen braut sich in den Tiefen der Refugien eine größere Gefahr zusammen, als die meisten Bibliomanten überhaupt ahnen

Eine Geschichte über mit Machtgier einhergehende Intrigen, aber auch über Freundschaft und Vertrauen. Vor allem aber über Bücher, die man in dieser Geschichte mit allen Sinnen und von ungeahnten Seiten erlebt.


Stil und Sprache
Im zweiten Band der Reihe „Die Seiten der Welt“ geht es direkt actionreich weiter. Kai Meyer gönnt den Figuren – egal, welchem Handlungsstrang der Leser gerade folgt – kaum eine Verschnaufpause. Lediglich im ersten Drittel des Buches – nach dem spannungsgeladenen Einstieg – offenbaren sich einige Längen, die jedoch schon bald vergessen sind. Der Plan zur Beschaffung der Sanktuariumskarte droht zu scheitern und die daran Beteiligten ins Verderben, ja in den sicheren Tod zu stürzen. Man fiebert mit Furia und Finnian mit, teilt ihre Sorgen und Zweifel in dieser von Intrige und Verrat durchzogenen Geschichte, in der die Emotionen nicht selten überkochen. Erzählt wird aus Sicht diverser Figuren in der 3. Person, sodass der Leser Gelegenheit hat, das Geschehen an verschiedenen Schauplätzen und aus unterschiedlichen Perspektiven zu verfolgen.

Kai Meyer beweist einmal mehr, dass er mit der Sprache zu spielen und diese zu neuen Bildern zusammenzufügen versteht: „Die Gerüche des Papiers, des Leders und der Geschichten waren wie eine warme Decke, die sie einhüllte und willkommen hieß.“ (Seite 102). Mit seinem eindringlichen Stil und wunderbaren Ideen gelingt es ihm, eine magische Atmosphäre aufzubauen, die bereits dem ersten Band der Trilogie ihren besonderen Reiz verliehen hat. Ständig neue Wendungen halten Figuren wie Leser auf Trab und den Spannungsbogen aufrecht. Schließlich gipfeln all die Intrigen, der Verrat und die Beweggründe des Widerstands in einem spannenden Showdown und einem Ende, bei dem man sich augenblicklich die Fortsetzung herbeisehnt.


Figuren
Viele liebgewonnene Figuren begegnen dem Leser wieder. Allen voran natürlich Furia, die ihre bibliomantischen Fähigkeiten immer weiter ausbaut. Ihr zur Seite steht dabei das Schnabelbuch – ihr Seelenbuch –, das mit seiner aufmüpfigen Art einfach herrlich ist und nicht selten für eine gewisse Würze sorgt. Dem stehen Furias Lesesessel und die Leselampe allerdings in nichts nach, auch wenn sie in diesem Band bedauerlicherweise nur recht kurze Auftritte haben. Dennoch bezaubern sie erneut mit ihrem Charme und man ertappt sich dabei, dass man dieses bibliomantische Mobiliar gerne ins eigene Bücherzimmer einladen möchte.

Doch nicht nur sympathische Figuren tummeln sich in der von Kai Meyer erschaffenen Welt – im Gegenteil, es gibt erschreckend viele Gegenspieler – wie die Akademie mit ihren Drei Häuser, zu denen unter anderem die Familie Himmel gehört. Über diese sagt Baronin Constanze Himmel auf Seite 114 sehr treffend: „Intrigen waren einmal das tägliche Brot dieser Familie, und seit uns meine Schwiegertochter – möge sie in der Hölle schmoren – verlassen hat, erkenne ich hier keinerlei Ambitionen mehr, dieses ehrenwerte Erbe fortzuführen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass alle Figuren ihren Rollen entsprechend hervorragend ausgearbeitet sind. Einziger Kritikpunkt ist, dass bei der Vielzahl ein Personenverzeichnis eine hilfreiche Ergänzung gewesen wäre.


Aufmachung des Buches
Das Blau gehaltene gebundene Buch ist mit einem vergilbt wirkenden Schutzumschlag mit teils metallisch geprägten blauen Akzenten versehen. Die Verarbeitungsqualität ist gewohnt einwandfrei. Schade ist nur, dass gerade bei einem Buch über Bücher auf ein Lesebändchen verzichtet wurde.


Fazit
Eine gelungene Fortsetzung, die mit reichlich Spannung und unerwarteten Wendungen aufwartet und so über die eine oder andere Länge hinwegtröstet.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Seiten der Welt

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