Die NRF Jaguars – ein First Entry Team der NATO Response Forces, vereint Elitekämpfer aus den tödlichsten Spezialeinheiten der NATO-Mitgliedsstaaten in einem Team. Wo herkömmliche Militäreinsätze in Krisensituationen nicht ausreichen, operieren die Jaguars todbringend, schnell und präzise.
Seit der US Navy SEAL Galen McKenzie bei einem katastrophalen Einsatz seine langjährigen Flügelmänner verloren hat, hat er sich geschworen, niemals mehr Gefühle für einen anderen Menschen zuzulassen. Allerdings hat er seine Rechnung ohne Avery Lincoln gemacht. Als er für seinen aktuellen Einsatz nach Uganda kommt, stellt die Leiterin eines SOS-Kinderdorfs mit ihrer liebenswert quirligen Art alles auf den Kopf, was er sich vorgenommen hat. Sie weckt Emotionen in ihm, die er so noch nie erlebt hat. Doch ihre Arbeit scheint eng mit seiner Mission verbunden, und so wird der erste Einsatz der Jaguars für Galen zu einer Herzensangelegenheit.
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Autor: Kim Henry |
Die Grundidee der Handlung
Eigentlich wäre der Auftrag in Uganda klar gewesen. Findet die verschleppte Ärztin, befreit sie und bringt sie nach Hause. Doch so einfach ist die Sache nicht. Zwar finden die Jaguars unter der Leitung von Galen McKenzie das Lager der Rebellen und befreien Lilian Gantner, doch danach geht alles den Bach runter. Die Zielperson wird angeschossen, verschleppte Frauen, die mit einem tödlichen Virus infiziert sind, werden im Lager samt neugeborener Babys festgehalten und dann bleibt Galen in einem Hinterhalt zurück, um den Abzug abzusichern. Als er selbst lebensgefährlich verletzt in einem Graben liegen bleibt, wird er von Avery aufgelesen, einer beherzten Frau, die das nahe gelegene SOS-Kinderdorf leitet. Noch sind Galen und sein Team nicht außer Gefahr, denn der Virus hat den Weg ins Kinderdorf gefunden, das von der Ugandischen Armee abgeriegelt wird. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt …
Der Klappentext verspricht spannende Einsätze gegen Rebellen und einen unsichtbaren Feind, den unbekannten Virus. Doch gerade die Kämpfe sind nicht immer ausgereift, wirken manchmal nicht ganz stimmig. Doch das verzeiht man den beiden Autorinnen, die sich unter dem Pseudonym Kim Henry zusammen gefunden haben, sehr leicht, denn die Liebesgeschichte mit den fantastischen Emotionen tragen den Band schon alleine.
Stil und Sprache
Bereits im ersten Kapitel bricht die Hölle los. Zuerst eine kurze Einführung mit einer folgenschweren Begegnung von Avery im SOS-Kinderdorf, danach begleitet man Galen und sein Team auf der Befreiungsmission. Die Neugier ist ab sofort da und die Spannung folgt ihr auf dem Fuße. Schnell wird klar, dass Galen keine Ahnung hat, in welches Wespennest er da sticht und die Katastrophe nimmt ihren Lauf.
Die Handlung ist abwechslungsweise aus verschiedenen Perspektiven in der dritten Person geschrieben. Meistens ist dies aus Sicht von Avery oder Galen, es können jedoch auch Nebenfiguren, meist auf Seiten der Jaguars oder der Rebellen sein. Die Wechsel erfolgen innerhalb der Kapitel, manchmal recht schnell, und sind mit einem Abschnitt und einem Stern in der Lücke getrennt. Die Schauplätze, im Besonderen die freie Wildbahn mit Tier- und Pflanzenwelt, sind dabei bildgewaltig und eindrücklich in Szene gesetzt, sodass man sich beim Lesen gut in die Natur einfinden kann.
Die Spannung steigt in zahlreiche Spitzen. Nicht nur die Rebellen und Verräter in den eigenen Reihen verwickeln die Protagonisten in blutige Kämpfe, sondern auch der unbekannte, äußerst tödliche Virus sitzt ihnen im Nacken. Häufig fliegen ihnen Kugeln um die Ohren, werden sie verfolgt oder gar von wilden Tieren angegriffen und rennen gegen die Zeit. Auch wenn einige Szenen nicht immer ganz glaubwürdig erscheinen, packt die Handlung den Leser und fesselt ihn ans Buch. Dazu kommt die ausgezeichnete Liebesgeschichte zwischen Avery, die ein schmerzliches Geheimnis aus der Vergangenheit mit sich trägt, und Galen, der geschworen hat, keinen Menschen mehr zu nahe an sein Herz zu lassen. Die Emotionen sind vielseitig sowie berührend beschrieben und die eingestreute Erotik voll prickelnder Momente, die gestohlen werden müssen.
Figuren
Beide Protagonisten haben ihr Päckchen zu tragen. Avery, die nach dem Tod ihrer ungeborenen Tochter noch nicht wirklich ins Leben zurückgefunden hat und Galen, der nach dem Verlust seiner beiden Flügelmänner – seine besten Freunde – erstmals wieder einen Auftrag mit einem neu gegründeten Team bestreitet. Die Vergangenheit der beiden kommt Schritt für Schritt an die Oberfläche und verleiht ihnen Tiefe. Dabei sind die Emotionen sehr vielschichtig und immer passend eingefügt. Auch wenn sich die Ereignisse überschlagen und die Zeit drängt, sind immer wieder berührende Momente mit viel Gefühl eingebaut.
Auch die zahlreichen Nebenfiguren sind perfekt ausgearbeitet, seien es die Mitglieder der Jaguars, die Rebellen, einheimische Frauen im Dorf oder die Kinder, Schützlinge von Avery. Man kann sie gut unterscheiden, sich in sie einfühlen, denn sie zeigen viele Facetten und füllen ihre Rollen perfekt aus.
Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches hat gleich mein Interesse geweckt. In verschiedenen orange-gelben Farbschattierungen sind zahlreiche Einzelheiten im Bild versteckt, sodass man immer wieder etwas Neues entdeckt. Die Rückseite ist dunkelbraun. Beim Hintergrund des Textes sind nur Schatten, aber keine Einzelheiten erkennbar. Darunter sind Schusspatronen so aneinander gereiht und teilweise leicht verschwommen, dass sich ein geschwungenes Treppenmuster ergibt. Wie gewohnt beim Sieben Verlag hat das Taschenbuch ein etwas größeres Format als üblich.
Fazit
Der knallharte Thriller mit der neuen Kampfeinheit Jaguars hat nicht ganz das gehalten, was ich mir davon versprochen habe. Dafür sind die Charakteren, die Liebesgeschichte und vor allem die Emotionen hervorragend gelungen, sodass man den Autorinnen die kleinen Schwächen bei den Kampfszenen gerne verzeiht.
Hinweise
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