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Lore Kukuk wohnt auf dem Otzberg, einem erloschenen Vulkan. Sie ist nicht mehr die Jüngste. Mehr Frucht als Blüte und auch die schon ziemlich welk. Als Lazlo Kalinn ihr den Hof macht, scheint sich das Blatt zum Positiven zu wenden. Doch dann wird der Verehrer tot in seiner Wohnung aufgefunden. Aus der Traum. Und noch schlimmer: Lore wird zur Hauptverdächtigen. Denn der Tote riecht auffällig nach Lavendel und Lore ist im ganzen Dorf bekannt für ihren Lavendelgarten. Ausserdem säumt eine Reihe rätselhafter Männermorde ihren Weg. Kommissar Roland Otto, Ex-Bundeswehr-Flieger, und sein Assistent ermitteln. Der Kommissar ist als einziger von Lores Unschuld überzeugt, doch dann stösst er in ihrem Haus auf ein belastendes Beweismittel ...

 

Lavendelbitter HB 

Originaltitel: Lavendelbitter
Autor: Elinor Bicks
Sprecher: Nadine Heidenreich
Verlag: Radioropa
Erschienen: März 2015
ISBN: 978-3-8368-1148-4
Spieldauer: 473 Minuten, 1 Daisy-MP3-CD; ungekürzte Lesung

Hier geht's zur Hörprobe


Die Grundidee der Handlung
Kommissar Roland Otto ist alles andere als begeistert, dass ausgerechnet in seinem Zuständigkeitsbereich ein Toter gefunden wird. Dass sein Assisstent Brenneisen dann auch noch die ganz große Maschinerie anlaufen lässt, bevor Otto am Tatort war, verstimmt ihn endgültig. Und da kommt der Gerichtsmediziner auch noch drauf, dass der Tote an einem Zuckerschock gestorben sein könnte, also an einer natürlichen Ursache. Wenn da nicht dieser leise Duft nach Lavendel wäre, der in der Luft hängt. Obwohl Otto nicht so recht an einen Mord glauben will, schickt er Brenneisen auf die Strasse, um Zeugen zu verhören. Sein Assisstent bringt dann Aussagen mit, die vermuten lassen, dass der Tote, ein Mann namens Lazlo Kalinn, einem Ring der Russen-Mafia nahe gestanden haben könnte. Die Recherchen führen die beiden Ermittler auf die Spur eines einträglichen Heirats-Schwindels. Und auch zur bereits etwas angejahrten und nicht eben freundlichen Lore Kukuk, die mit Kalinn als Letzte ein Date hatte. Die schrullige Gartenfreundin gerät in Verdacht, etwas mit dem Mord zu zu haben. Denn in ihrem Umfeld starben immer wieder Männer unter mysteriösen Umständen. Nur Lores Freundin Edel scheint noch zur "Lavendelmörderin" zu halten.

Witzig und raffiniert geht Autorin Elinor Bicks mit ihrem Ermittler-Duo auf Verbrecher-Jagd. Sie versteht es, immer wieder neue Fährten zu legen und ihr Publikum im Dunkeln tappen zu lassen, wer denn nun Lazlo Kalinn wirklich umgebracht hat. Immerhin, Lore hätte nicht nur das Wissen, sie hätte auch ein Motiv. Und genau mit dieser Perspektive spielt die Autorin hervorragend. Sie zeichnet Lore Kukuk zunächst als schrullige und nicht gerade menschenfreundliche Dame, die sich den großen Plänen einer ganzen Region verweigert, weil sie das von der Großmutter geerbte Grundstück nicht hergeben mag. Nur deshalb kann der gewünschte Wanderweg nicht gebaut werden. Auch hier wählt Elinor Bicks ein durchaus glaubwürdiges Szenario und setzt es hervorragend um. Die vielen kleinen Nebenschauplätze und das Geplänkel von Otto und Brenneisen hat sie auf erfrischende Art in ihren Roman eingebaut, so dass dieser Gartenkrimi zu einer unterhaltsamen und oft witzigen Hör-Lektüre wird.


Darstellung des Hörbuchs
Nadine Heidenreich hat den Geist dieses Romans sehr gut eingefangen und setzt ihre ausgebildete Stimme geschickt ein, um die netten Details heraus zu arbeiten. Mit einer leichten Veränderung des Tempos oder der Tonlage gibt sie den einzelnen Protagonisten Charakter und lässt den Hörer problemlos mitbekommen, wer denn gerade spricht oder um wen es gerade geht. Nadine Heidenreich weiß auch die Spannung des Krimis zu unterstreichen, ohne dass sie allzu dramatisch wird. Ihre Erzählweise passt sich dem Stoff optimal an und gibt dem geschriebenen Krimi eine verbale Würze. Da spielt es keine Rolle, dass auf jede Form von Begleitmusik verzichtet worden ist.


Aufmachung des Hörbuchs
Das Hörbuch wird als MP3-CD geliefert, dies in einem schmalen Kartonschieber, der seinen Zweck durchaus erfüllt. Die CD ist verhältnismässig gut untergebracht, wenn sie auch nach dem ersten Hören etwas leicht aus der Halterung rutscht. Die Covergestaltung wurde vom gleichnamigen Buch aus dem Gmeiner-Verlag übernommen. Zudem zieren noch Fotos von der Autorin und der Sprecherin das Cover. Obwohl kein Begleitheft mitgeliefert wird, bekommt der Hörer hier alle wesentlichen Fakten.


Fazit
Unterhaltsam, witzig und gut gemacht: Dieser Gartenkrimi eignet sich nicht nur hervorragend als Hörbuch auf weiten Reisen, sondern auch als Stimmungsaufheller in schwierigeren Momenten. Wer ein entsprechendes Abspielgerät besitzt, wird zudem über die Daisy-Funktion begeistert sein.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Hörbuch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

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