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Agent Gideon Crew erhält den Auftrag, eine bestimmte Seite aus einer berühmten frühmittelalterlichen Handschrift zu stehlen, die gerade in New York ausgestellt ist. Ein gefundenes Fressen für den ehemaligen Kunstdieb.

Kaum hält Gideon das Pergament in Händen, bemerkt er, dass eine alte Seekarte hindurchschimmert. Sie kündet von einer Reise, die vor Jahrtausenden in der Ägäis begann und zu einer Karibikinsel führte. Dort gab es offenbar eine außerordentlich wirkungsvolle Heilpflanze mit lebensverlängernder Wirkung. Ein Milliardengeschäft – wenn sich die Pflanze denn finden ließe. Gideon setzt alles daran, die Insel ausfindig zu machen …

 

Lost Island 

Originaltitel: The Lost Island: A Gideon Crew Novel
Autor: Douglas Preston, Lincoln Child
Übersetzer: Michael Benthack
Verlag: Knaur
Erschienen: März 2015
ISBN: 978-3-426-51497
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die dritte Mission von Gideon Crew scheint zunächst aussichtslos: Er soll eine ganz bestimmte Seite aus einem Nationalheiligtum Irlands stehlen, das mit modernsten Sicherheitsvorkehrungen nur wenige Tage in New York ausgestellt wird. Doch diese Hürde entpuppt sich als ein kleines Hindernis im Vergleich zur abenteuerlichen und äußerst gefährliche Suche nach einem Heilmittel auf einer verschollenen Insel mitten in der Karibik …

Der Beginn und das Ende konnten mich überzeugen. Die Szenen auf dem Meer haben mich hingegen nicht immer mitgerissen. Dies hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck und drückt auch auf die Bewertung.


Stil und Sprache
Der Band schließt nahtlos an den Vorgänger an, nur wenige Tage sind vergangen und so fällt der Einstieg für den Leser leicht. Zu Beginn zeigt Gideon unbeschwerte Seiten, frech und mit ausgefallener Strategie zieht er den Raub durch. Soweit so gut. Danach folgt der erste Wendepunkt mit der Suche in der Karibik, auf einer Yacht mit einer unbekannten Partnerin und deren ungewöhnlichen, teils überspitzen Reaktionen. Die folgenden Kapitel auf See – und die nächsten Etappen danach – konnten mich nicht immer überzeugen. Zwar spannend – wobei der Bogen für meinen Geschmack manchmal fast ein wenig überspannt wurde – doch zuweilen sprunghaft und wenig glaubhaft. Vielleicht wäre die Beurteilung weniger hart, wenn man Gideons Partnerin und deren Beweggründe besser kennen würde, aber auch die beteiligten Dritten reagieren zuweilen recht extrem. Man weiß zu diesem Zeitpunkt auch nicht, wohin der Weg eigentlich führen soll und als sich dies klar heraus kristallisiert, fesselt die Handlung sofort wieder.

Das letzte Drittel hat es dann wirklich in sich! Spannende, explosive und emotionale Szenen bilden ein Feuerwerk, das kein Ende nehmen will. Geheimnisse werden aufgelöst, Hintergründe offenbart und trotzdem endet der Band mit zwei kleinen Cliffhanger. Einfach perfekt gelungen!

Der Schreibstil des Autorenduos liest sich wie immer flüssig, wobei die Schauplätze und Naturgewalten bildhaft eingefügt sind. Dabei verknüpfen sie die Ereignisse mit der griechischen Mythologie und der Reise des Odysseus. Gideon selbst führt in der dritten Person durch die ungewöhnliche Handlung.


Figuren
Gideon Crew hat mir in diesem Band ausgezeichnet gefallen. Er zeigt mehr Gefühl und eine hohe Wandlungsfähigkeit. Mit Köpfchen und ausgefallenen Ideen zieht er den Raub durch und auch später zeugen seine Handlungen von Einfallsreichtum. Außer, dass er sich gegenüber seiner Partnerin zu viel gefallen lässt, sich zu wenig durchsetzt und sich von ihren haarsträubenden Forderungen manchmal anstecken lässt, sind seine Reaktionen zwar heftig, aber der Situation angepasst. Auch seine Emotionen überzeugen und man hofft und bangt mit ihm.

Amy – ihr richtiger Name wird nicht bekannt – begleitet Gideon in die Karibik. Sie ist der Kapitän der kleinen Yacht, spielt offiziell seine Ehefrau und besitzt viele Talente und Kampftechniken. Sie reagiert jedoch oft auch extrem, unvernünftig und vermeintlich unüberlegt. Sie will das Ziel um jeden Preis erreichen, wobei ihr die Vernunft dabei abhandenkommt, so empfand ich es jedenfalls beim Lesen. Sie besitzt aber auch eine außerordentliche innere Stärke und Durchhaltewillen, der beinahe übermenschliche Züge annimmt und so nicht immer ganz glaubhaft ist.

Die Nebenfiguren sind in diesem Band zahlreich und doch mit vielen Facetten ausgestattet. Zunächst die Mitglieder der EES, Eli Glinn und Manuel Garza, die beim packenden Showdown ebenfalls ihre Hände im Spiel haben und ihre Karten offen auf den Tisch legen. Aber auch Piraten und ein abgeschieden lebender Eingeborenenstamm bringen Spannung in die Handlung.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch mit Klappbroschur hat ein etwas größeres Format als üblich bei Taschenbüchern. Der außergewöhnliche Schädel passt ausgezeichnet zum Inhalt. Die Schriftzüge sind leicht erhaben aufgedruckt und mit einer dezenten Lackschicht versehen. Der weiße Hintergrund zieht sich über den Buchrücken bis zur Rückseite hin, wobei die Details immer verschwommener werden. Außer der Inhaltsangabe ist kaum mehr etwas zur erkennen.


Fazit
Ein spannender Auftakt und ein ausgezeichneter Schluss, dazwischen kann die Handlung nicht ganz mitreißen und die Protagonistin nicht immer überzeugen.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Mission – Spiel auf Zeit
Band 2: Countdown – Jede Sekunde zählt

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