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Anna Todd ist innerhalb kürzester Zeit einer der gefeierten Stars der Literaturszene geworden. Bis vor kurzem noch völlig unbekannt, hat ihre After-Reihe zuerst als Fanfiction und jetzt als Buchreihe alle Rekorde gebrochen. Die Presse spricht von einer Mischung aus „Fifty Shades of Grey“ und „Bis(s) zum Morgengrauen“; der zweite Band der Reihe - „After truth“ - ist in Deutschland gerade auf dem ersten Platz in die Spiegel Bestsellerliste eingestiegen. Die Chance, die Autorin live zu treffen, konnte ich mir da natürlich nicht entgehen lassen. Im Rahmen einer Lesereise durch Europa war Anna Todd am 20. April 2015 in der Cafeteria des Münchener Verlagsgebäudes der Random House Verlagsgruppe zu Gast. Der interaktive Abend wurde in Kooperation mit dem Münchener Hugendubel organisiert und zeitgleich via Livestream online geteilt.

Anna Todd 1Als ich im Verlagshaus eintraf, saßen die meisten Fans bereits auf ihren Plätzen. Zur Begrüßung bekam ich neben der Eintrittskarte auch einen Invinity-Stempel auf den Arm und konnte mir an der Bar direkt einen Begrüßungsdrink holen. Ausgestattet mit frischem Orangensaft suchte ich mir einen Platz und bewunderte die aufgebaute Technik. Für die Livestream-Lesung waren mehrere Kameras aufgebaut worden und auch ein großer Bildschirm hing über der kleinen Bühne. Sehr beeindruckend und sicher auch ein wenig einschüchternd für die drei Gäste.

Diese betraten kurz darauf, ausgestattet mit Mikrophonen, den Raum. Neben Anna Todd selbst, die von einigen Fans nicht nur klatschend sondern teilweise sogar kreischend begrüßt wurde, kam Schauspielerin Sina Wilke dazu sowie Moderatorin Schlien Schürmann. Letztere eröffnete den Abend mit einer kurzen Begrüßung und den ersten Fragen an die Autorin. Anna Todd hat ihre Romanreihe zuerst als Fanfiction herausgebracht und diese anfangs ganz spontan über ihr Smartphone geschrieben. Wie sie dazu kam und wie sich die Bücher von der Online-Version, die man weiterhin auf Wattpad lesen kann, unterscheiden, waren dann natürlich die ersten Fragen. Da das Gespräch auf Englisch stattfand, hat Schlien Schürmann immer wieder einzelne Passagen übersetzt, aber zum Glück in gekürzter Form, sodass es nicht langweilig wurde. In der folgenden Stunde wurden nun immer abwechselnd Fragen gestellt und kurze Abschnitte vorgelesen. Anna Todd las dabei zwei Passagen auf Englisch und Sina Wilke andere Abschnitte auf Deutsch. Der Autorin merkte man sympathischerweise deutlich an, dass sie keine geübte Vorleserin und wahrscheinlich auch ein wenig nervös war – sie las sehr schnell. Insbesondere für die Fans, die nicht so gut englisch sprechen, sicher nicht ganz einfach, aber gefühlt kannten außer mir sowieso alle Anwesenden die Bücher auswendig. Sina Wilke hat anschließend absolut großartig die deutschen Passagen gelesen. Sie hat genau den richtigen Tonfall gefunden, den Charakteren unterschiedliche Stimmen verliehen und so alle Anwesenden sofort mitgerissen.

Durch den Wechsel aus Lesungs- und Fragenteilen war der Abend unglaublich kurzweilig und verging wie im Flug. Die Online-Zuschauer konnten einige Fragen loswerden und nach dem Ende der Live-Übertragung auch noch die Gäste vor Ort. Die Fragen reichten dabei von Standard-Fragen nach der Inspiration und kommenden Projekten bis hin zu tiefgründigeren Themen. Wie findet Anna Todd es zum Beispiel, dass auch sehr junge Mädchen ihre Romane lesen, die ja doch einige Sexszenen enthalten? (Gar nicht schlimm, da viele junge Mädchen sowieso schon sehr früh mit dem Thema konfrontiert werden und sie persönlich einige ernstere Themen der späteren Bände sowieso viel schwieriger für Jugendliche findet) Und wie haben ihre Eltern darauf reagiert, dass Anna Todd 2ihre Tochter einen so erotischen Roman schreibt? (Ihr Vater liest generell keine Bücher, ihrer Mutter haben die Bücher sehr gut gefallen und es überwiegt der Stolz, dass ihre Tochter so etwas geschafft hat) Auch zur Band One Direction wurden natürlich viele Fragen gestellt, da die Fanfiction ursprünglich auf einem der Bandmitglieder beruhte, aber hier hielt die Autorin sich sehr bedeckt – ließ aber durchblicken, dass sie zwar immer noch ein ziemlicher Fan der Band ist, ihre Geschichte sich aber schon weit davon entfernt hat.

Nach der Fragerunde bekamen wir noch die Chance uns Autogramme zu holen – in meinem Fall auf der Eintrittskarte des Abends – im Fall der vielen Fans auf diversen mitgebrachten Büchern. Zwei deutsche und vier englische Bände, dazu noch Bücher für Freunde, die nicht dabei sein konnten – da kam beim ein oder anderen schon ein ziemlicher Bücherstapel zusammen. Anna Todd blieb aber trotz all der Bücher und der sicher schmerzenden Hand ausgesprochen freundlich. Sie hat gerne noch weitere Fragen beantwortet und für Fotos gelächelt. Alles in allem eine ausgesprochen sympathische Autorin, ein toll organisierter Abend und ein weiteres Buch, das, vor allem dank der tollen Leseleistung von Sina Wilke, auf meiner Wunschliste gelandet ist.

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