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Du wirst beobachtet, jeden Tag, 24 Stunden live. Und deine Augen sind die Kamera!

Nico hat es geschafft! Mit gerade mal einundzwanzig Jahren wird er als FBI-Agent für das streng geheime T.R.O.J.-Projekt rekrutiert. Hierbei zapfen die Ermittler unbemerkt den Sehnerv von Verdächtigen an und können so jeden ihrer Schritte mitverfolgen.
Eine Revolution!
Als Nico eine schockierende Entdeckung macht, beschließt er, sich gegen das System zu stellen. Doch längst steht auch er unter Beobachtung. Und seinem eigenen Körper kann er nicht entkommen …

 

Troja Komplott 

Autor: Ortwin Ramadan
Verlag: Coppenrath
Erschienen: Januar 2015
ISBN: 978-3649618652
Seitenzahl: 382 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Das Gesundheitswesen wurde im Amerika der Zukunft revolutioniert. Statt auf die ersten Symptome von Krankheiten zu warten, überprüfen winzige Roboter kontinuierlich den Gesundheitszustand eines jeden Bürgers. Die Ernährung, nötige Arzttermine und Medikamente – alles wird über die neuste Nano-Technologie gesteuert. Doch was keiner der Bürger ahnt: die Technik kann noch viel mehr! Statt der Gesundheit der Bevölkerung dient sie vor allem verschiedenen Spionageeinrichtungen als verlässliche Datenquelle. Unbegrenzte Möglichkeiten zur Bekämpfung von Terrorismus und Verbrechen – und gleichzeitig die Chance einiger Wenigen, alle Grundsätze des Rechtsstaats auszuhebeln und stattdessen ihre eigenen Ziele zu verfolgen …

Ortwin Ramadan hat mit „T.R.O.J.A. Komplott“ eine derart realistische Grundidee in einen Roman verpackt, dass man nicht umhin kommt, immer wieder an neuste Meldungen aus der Nano-Technologie zu denken. Dieser Realismus ist es, der den Roman so spannend und erschreckend zugleich macht und ihn aus der weiten Riege der dystopischen Romane hervorhebt.


Stil und Sprache
Der Autor hat für seine Geschichte mehrere Perspektiven gewählt, von denen der FBI-Anwärter Nico, die Taschendiebin Beta und der Erfinder der Nano-Technologie des Gesundheitswesens Decroix dominieren. Alle drei Perspektiven sind in der dritten Person geschrieben und geben dem Leser einen umfassenden Blick auf die Handlung.

Trotz des Informationsvorsprungs des Lesers vor den Protagonisten gelingt Ortwin Ramadan der Spannungsaufbau. Dieser beginnt bereits mit dem Prolog, der ahnen lässt, wie viel auf den nächsten dreihundert Seiten noch schiefgehen wird. Auch danach wird die Handlung spannend voran getrieben und bleibt interessant, trotzdem wir die Charaktere und ihre fortschrittliche Welt erst mal kennenlernen müssen. Spätestens sobald Nico und Beta dann tatsächlich aufeinandertreffen, kann man den Roman nicht mehr aus der Hand legen und verfolgt gebannt den Kampf gegen einen schier übermächtigen Gegner. Dabei waren nicht alle Entwicklungen hundertprozentig realistisch, aber das tut der Spannung keinen Abbruch und lässt sich bei all den interessanten Ideen und bester Unterhaltung leicht verschmerzen. Obwohl die Lösungen der meisten Rätsel schon eine Weile feststehen, wartet der Roman mit einem finalen Showdown auf, der es in sich hat und abgerundet wird das Buch dann mit einer kurzen Epilog-Szene.

Der Schreibstil von Ortwin Ramadan liest sich sehr gut und ist der Zielgruppe entsprechend geradlinig und klar gehalten. An mancher Stelle hätte ich mir jedoch ein wenig mehr emotionale Dramatik gewünscht.


Figuren
Trotz der wechselnden Perspektiven steht Nicos Handlungsschiene ganz klar im Fokus. Man erlebt seine Beinahe-Ernennung zum FBI-Agenten und folgt ihm dann in die Kommando-Zentrale des titelgebenden Spionageprogramms. Nico entspricht dabei sicherlich vor allem anfangs dem Klischee, was man sich in Deutschland von einem jungen FBI-Agenten macht: rechtschaffend, zielstrebig und gehörig zu naiv. Umso interessanter ist es, seine Wandlung im Laufe des Romans zu verfolgen und zu sehen, wie er an den Erlebnissen wächst.

Beta ist hingegen von Beginn an alles andere als naiv und ich habe sie sofort ins Herz geschlossen. Sie ist eine Kämpferin, die niemals aufgibt. Ihr vielschichtiges Denken und starkes Handeln haben mich beeindruckt und gleichzeitig wirkt sie immer mal wieder auch sehr jung und verletzlich – eine großartige Mischung.

Neben Nico und Beta gibt es eine Vielzahl an Nebencharakteren, die alle ihren Rollen entsprechend ausgearbeitet wurden. Durch die Perspektivwechsel erfährt man auch einiges zu den Hintergründen der Gegenspieler der beiden Protagonisten und dem Autor gelingt es damit, diese ebenso dreidimensional und glaubwürdig darzustellen, auch wenn man auf das eine oder andere Klischee trifft.


Aufmachung des Buches
Das Cover von „T.R.O.J.A. Komplott“ trifft zwar nicht hundertprozentig meinen Geschmack, wurde aber sehr passend gewählt. Der Schutzumschlag der Hardcover Ausgabe ist in einem matten Silberton gehalten und die obere Hälfte dominiert ein abstraktes, teilweise in die Einsen und Nullen des Binärcodes aufgelöstes Auge. Thematisch also ein perfekt passendes Cover, was die Aufmerksamkeit auf den Roman zieht.

Das Buchinnere ist in drei Abschnitte unterteilt, denen ein Prolog vorangeht. Die Gestaltung ist schlicht, lediglich die Kapitelnummern sind in der gleichen Schrift wie der Titel auf dem Cover abgedruckt.


Fazit
Ortwin Ramadan hat mit seiner Dystopie „T.R.O.J.A. Komplott“ eine ebenso beängstigende wie realistische Idee aufgegriffen und in einen überzeugenden, spannenden Roman verpackt. Für alle Fans dystopischer Romane, und solche die es werden wollen, auf jeden Fall ein Muss!

4 Sterne


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