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Neue großartige Bat-Storys von herausragenden Künstlern

In den komplett für sich stehenden Geschichten dieses Bandes trifft Batman auf gefährliche Schurken wie seinen irren Erzfeind Joker, den mysteriösen Killer Croc, die diebische Catwoman und Scarecrow, den Meister der Angst! Außerdem kämpft der Dunkle Ritter in Gotham City Seite an Seite mit Verbündeten wie dem Wunderknaben Robin oder Privatdetektiv Slam Bradley. Oder er stellt sich im Hauptquartier der Justice League ganz allein einem unmenschlichen Gegner, der über die Kräfte der gesamten Gerechtigkeitsliga verfügt.

Dieser Band enthält als deutsche Erstveröffentlichung die US-Hefte Legends oft he Dark Knights (2012) 1-9, mit Storys von Damon Lindelof, Jeff Lemire, Tom Taylor, Steve Niles, Ben Templesmith, Jeff Parker, Joshua Hale Fialkov, Michael Avon Oeming, J.G. Jones, Nicola Scott, Phil Hester, Juan José Ryp und anderen.

 

Batman Megaband 1 

Originaltitel: Legends of the dark knight, #1-9
Autoren: diverse, u.a. Damon Lindelof, Tom Taylor, Steve Niles
Übersetzer: Jörg Faßbender
Illustration: diverse, u.a. J. G. Jones, Nicola Scott, Ben Templesmith
Verlag: Panini Comics
Erschienen: Februar 2015
ISBN: 978-3-95798-354-1
Seitenzahl: 284 Seiten
Altersgruppe: ab 14 Jahre (Empfehlung des Rezensenten)

Hier geht’s zur Leseprobe


Grundidee der Handlung
Bei Batman Megaband 1 handelt es sich um eine Anthologie-Reihe, die sich „Ideal für Neueinsteiger oder fürs Bat-Lesevergnügen zwischendurch“ (Zitat) anbietet. So enthält dieses Comicalbum 17 Kurzgeschichten zum Dunklen Ritter Gotham Citys, die von zahlreichen Autoren, Zeichnern und Koloristen umgesetzt wurden. Die inhaltliche Bandbreite der einzelnen Beiträge reicht von raffiniert inszenierter Action über starke Mystery-Elemente bis hin zu tiefgründigen Selbsterkenntnissen Batmans.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Ein kurzer Blick ins Vorwort offenbart: an diesem Megaband haben sich nicht weniger als 17 Künstler – und zudem diverse Koloristen – beteiligt, und jeder bringt seinen ganz eigenen Zeichenstil und Erzählrhythmus mit ein. Dementsprechend stark unterscheiden sich die Protagonisten und Antagonisten in ihrer Darstellung, beispielsweise haben Ben Templesmiths und Trevor Hairsines Interpretation Jokers nichts gemein. So verwundert es nicht, dass bei weitem nicht jede Kurzgeschichte den grafischen Geschmack jedes Lesers treffen wird. Dennoch ist Batman Megaband 1 ein Kompendium, das viel Unterhaltung, Spannung und Mysteriöses mitbringt und den Leser fesseln wird.

Die individuellen Eigenschaften der verschiedenen Zeichner hier vollständig anzusprechen, würde den Rahmen dieser Rezension sprengen, daher greife ich einige exemplarisch heraus. Jeff Lemires Stil erscheint rau, gelegentlich etwas krakelig und kantig, so sind beispielsweise Alfreds Gesichtszüge, aber auch die von Bruce Wayne zuweilen eher rudimentär. Die Umgebung ist in tiefe Schatten gehüllt oder gerastert, die Farben der Nacht erscheinen dumpf und kraftlos. Ganz anders der Zeichensil von J.G. Jones: moderner, glatter und bei den Figuren ebenso wie bei technischen Elementen klar und detailliert, begleiten zudem kräftige, aber nie knallige Farben die Geschichte, die mit klassischer Panel-Struktur erzählt wird. Ähnlich ansprechend halte ich die Arbeiten von Nicola Scott: satte Farbtöne und Kontraste, glatte und gefällige Gesichter und feine Einzelheiten machen seinen Gesamtstil aus. Angenehm, wenngleich nicht so detail- und kontraststark wie Scott, setzt Trevor Hairsine die bekannten Charaktere von Batman, Joker, Alfred und Gordon um. Besonders der Dunkle Ritter sticht mit kraftvoller Beweglichkeit im Kampf gegen Joker heraus, aber auch sein Gegner ist eigen, wenngleich sehr treffend, ausgearbeitet. Einige Erzählungen innerhalb der Geschichte sind deutlich matter koloriert und auf hellem statt schwarzem Hintergrund aufgebracht, und grenzen sich deutlich von dem Hauptfaden ab. Jason Masters Arbeiten sind da etwas nüchterner, aber ordentlich detailliert und mysteriös umgesetzt. Die Farben sind matter, die Farbpalette aber umfangreich.

So gar nicht überzeugt hat mich hingegen Ben Templesmith – seine Illustrationen sind nicht mal unpräzise, aber zugleich wenig gefällig und mit abstrakten Zügen. Während sich der Grundton in Gelb-Grün darstellt, bildet das Rot des Blutes einen deutlichen Kontrast. In anderen Szenen wechselt die Tonung. Nicht wenige der auf schwarzen Grund gelegten Panel sind stark weichgezeichnet. Die Figuren haben veschlossene, harte Gesichtszüge. Besonders Joker ist grob skizziert, Batmans Maske hat eine extrem spitze Nase.
Stark gewöhnungsbedürftig, wenn nicht sogar hässlich empfand ich die grafische Umsetzung von Christopher Mitten – ein derart kantiger, krakeliger Strich ist mir bisher noch bei keinem Zeichner untergekommen. Ergänzt wird dies durch kalttonige, unangenehme und praktisch nicht abgestufte Farben. Ähnlich kantig und schlicht, dabei grafisch aber ansprechender ist der Plot, den Phil Hester gezeichnet hat. Auch hier kommen düstere, kalttonige Farben zum Einsatz, dennoch passt es diesmal deutlich besser zu den Illustrationen; der Look hat mich an SinCity erinnert.

Aus den 17 Kurzgeschichten sticht nicht zuletzt die von Sergio Sandoval gezeichnete heraus. Sie ist nahezu monochrom ausgeführt, nur sehr wenige Farben in schwacher Sättigung setzen sich von den unterschiedlichen Tonungen, die je nach Szene bläulich, grünlich oder als Sepiafärbung verwendet werden, ab. Dies verleiht der Story eine ganz besondere, düstere Atmosphäre, die sehr gut zu Gotham City und dem dunklen Helden passt.

So unterschiedlich die Arbeiten der einzelnen Künstler sind, so verschieden sind auch die Panelanordnungen, die Verwendung von Soundwords und Speedlines – hier fällt besonders Tradd Moore mit seiner Kurzgeschichte auf: seine Kampfszenen sind besonders stark von der Dynamik der Speedlines geprägt – oder die Umsetzung der Erzähltexte, der Gedankengänge Batmans und der Dialoge.


Aufmachung des Comics
Der Megaband bringt – wenig verwunderlich – ein gutes Gewicht mit, ist aber im typischen Panini-Format und als Softcover-Ausgabe gut zu handeln. Die Verarbeitung ist, ähnlich wie die Materialwahl und die Druckqualität, tadellos. Im Anschluss an die Kurzgeschichten finden sich die Cover der Legend of the Dark Knight-Ausgaben Nr. 2 bis Nr. 8.


Fazit
In 17 Kurzgeschichten voller Action, Irrsinn und Finsternis muss sich Batman zahlreichen Gegnern und Herausforderungen stellen. So verschiedenartig wie die Storys sind auch die Zeichner und ihre Interpretationen – einige Stile haben mich nicht überzeugt. Doch insgesamt bietet diese Anthologie viel Spannung und kurzweilige Unterhaltung.


4 Sterne


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