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Als es eines stürmischen Herbstnachmittags an die Hintertür zum Leseclub der Buchhandlung Blätterrauschen klopft, ahnen Oliver, Iris und Rosa nicht, dass sie bereits mitten in einem großen Abenteuer stecken. Denn der Junge vor der Tür kommt aus der Zukunft. Und es dauert eine Weile, bis er versteht, dass er sich nicht in einem virtuellen Spiel befindet, sondern gegen seinen Willen in die Vergangenheit gereist ist – ins 21. Jahrhundert!
Oliver, Rosa und Iris geraten gemeinsam mit Colin in eine gefährliche Zeitschleife. Und müssen feststellen, dass sie alle Figuren eines Komplotts sind, in dem es um nicht weniger geht als um ihr Leben – und um unser aller Zukunft!

 

Blaetterrauschen 

Autorin: Holly-Jane Rahlens
Übersetzer: Ulrike Wasel, Klaus Timmermann
Verlag: rororo rotfuchs
Erschienen: 27.02.2015
ISBN: 978-3-499-21686-2
Seitenzahl: 320 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Olivers, Rosas und Iris' Leben wird völlig auf den Kopf gestellt, als Colin auftaucht. Dieser glaubt, sich in einem besonders realistischen Spiel zu befinden, das im 21. Jahrhundert angesiedelt ist, doch schon bald stellt sich heraus, dass Colin aus der Zukunft kommt und eine Zeitreise gemacht hat! Die vier Jugendlichen müssen sich eingestehen, dass das Leben manchmal Geschichten bereit hält, die man eher zwischen zwei Buchdeckeln vermutet hätte. Dass sie dabei in Lebensgefahr schweben, ist ihnen zunächst gar nicht bewusst ...

Holly-Jane Rahlens legt mit "Blätterrauschen" einen Abenteuerroman vor, der sich mit Zeitreisen, Büchern und Freundschaft beschäftigt. Die Handlung ist dabei neun Jahre nach den Ereignissen in "Everlasting - Der Mann, der aus der Zeit fiel" angesiedelt, und der inzwischen 14-jährige Colin - der Lesern von "Everlasting" bekannt sein dürfte - spielt eine wesentliche Rolle in Rahlens neuestem Zukunftsroman. Dennoch handelt es sich bei "Blätterrauschen" um eine eigenständige Geschichte, die keine Vorkenntnisse erfordert.


Stil und Sprache
Von Anfang an gelingt es der Autorin, eine knisternde Atmosphäre aufzubauen und den Leser in die Geschichte hineinzuziehen. Erzählt wird in der 3. Person aus Olivers Sicht, der seine Mitmenschen so genau beobachtet, dass man innerhalb kurzer Zeit einen guten Eindruck von ihnen gewinnt - wobei die Beschreibungen und Wahrnehmungen natürlich subjektiv sind. Trotz der Figureneinführung kommt der Spannungsaufbau nicht zu kurz, denn die Autorin hat diesbezüglich eine ausgewogene Mischung gefunden. Das trifft auch auf die Sprache zu, denn innerhalb der Geschichte wird immer wieder Englisch gesprochen - allerdings ist dieses entweder für die Zielgruppe bereits gut verständlich oder die Übersetzung des gesagten geschickt in die Handlung integriert.

Nach diesem atmosphärischen und turbulent-spannenden Einstieg flacht der Spannungsbogen im mit Erklärungen gespickten Mitteilteil jedoch deutlich ab, um erst zum Ende hin wieder in Schwung zu kommen. Witzig ist, dass selbst Rosa einmal sagt: "Also echt jetzt. Wenn das hier ein Buch wäre, würde ich es auf der Stelle zuklappen und gegen die Wand werfen. Das ist viel zu kompliziert. Ich fange an, mich zu langweilen." (Pos. 333*). Richtige Langeweile kommt jedoch zum Glück zu keiner Zeit auf, auch wenn es zwischenzeitlich ruhig action- bzw. temporeicher hätte zugehen können.

"Es gibt nichts Schlimmeres als ein Buch ohne einen richtigen Schluss" (Pos. 3906). Dieser Aussage Colins wird die Autorin glücklicherweise gerecht und überzeugt mit einem logisch durchdachten Ende dieses Zeitreise-Abenteuers - auch wenn bei weitem nicht alle Fragen beantwortet werden ...


Figuren
Oliver ist 13 Jahre alt und zeichnet für sein Leben gern. Cornelia versucht, ihn mit dem Beitritt in den Leseclub ihres Buchladens "Blätterrauschen" zum Lesen zu motivieren. Rosa und Iris sind ebenfalls Mitglieder des Clubs und lesen gerne und viel - wenn auch gänzlich unterschiedliche Bücher. Iris ist enorm intelligent und - obwohl ein Jahr jünger als Oliver - bereits eine Klasse über ihm. Er beschreibt sie sehr treffend: "Iris hatte zwar ein Gehirn von der Leistungsfähigkeit des Genfer Teilchenbeschleunigers, aber wenn es darum ging, die Signale ihres Körpers zu deuten, war sie hoffnungslos unterentwickelt." (Pos. 38). Rosa ist es, die den Jungen schon deutlich mehr interessiert. Dumm nur, dass ausgerechnet der Zeitreisende Colin Julio Aaronson-Aiello, kurz Colin, mit seinen strahlend türkisfarbene Augen ebenfalls Interesse an dem hübschen Mädchen zu haben scheint ...

Darüber hinaus gibt es eine überschaubare Anzahl an Nebenfiguren, die ihren Rollen entsprechend mal mehr, mal weniger ausführlich ausgearbeitet wurden und ihren Platz in der Geschichte behaupten.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch ist mit einem auffällig bunten Schutzumschlag ausgestattet, der nicht unbedingt jedermans Geschmack treffen wird, aber durchaus passend zur Geschichte gestaltet wurde. Die Verarbeitungsqualität des Buches macht einen guten Eindruck. Die insgesamt 30 Kapitel sind durchnummeriert und mit Titeln versehen.


Fazit
"Blätterrauschen" beginnt packend und atmosphärisch, flacht im Mittelteil jedoch leider spürbar ab, um erst zum Ende hin wieder an Tempo zu gewinnen.


3 Sterne


Hinweise
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*Da mir zum Zeitpunkt der Rezension lediglich die PDF-Datei des Buches vorlag, können bei den Zitaten keine Seitenzahlen, sondern nur die Positionen angegeben werden.

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