DIE MAGIE DES SICHELMONDES
Jennifer Scales ist nicht nur ein Werdrache, sondern auch eine Biestjägerin. Können diese Wesen friedlich nebeneinander leben? Der alte Drache Xavier Longtail glaubt nicht daran. Doch während Jennifer noch mit ihm darüber streitet, droht in Gestalt mächtiger Spinnentiere von ganz anderer Seite Gefahr. Jennifer muss mit Xaviers Hilfe einen Weg finden, das Tal des Mondes und auch ihre Familie und Freunde zu retten!
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Originaltitel: The Silver Moon Elm. Jennifer Scales Novel |
Die Grundidee der Handlung
Als ernannte Botschafterin zwischen den Werdrachen und Biestjägern bringt Jennifer ihre Freunde ins Tal des Mondes, was sich als großer Fehler herausstellt. Nicht nur der Rat ist aufgebracht, auch Jennifers Freunde Skip, Eddie, Susan und Catherine sind nach dem Besuch zerstritten. Zudem wird plötzlich ein lang gehütetes Geheimnis zwischen Jennifers Eltern gelüftet, was den Hass von Xavier Longtail und seinen Nachkommen erneut aufflammen lässt. Dies wird jedoch alles bedeutungslos, als Skip und Jennifer auf einer Parkbank erwachen und nichts mehr so ist, wie es einmal war ...
Mehrere markante Wendepunkte prägen diesen Band und treiben die Spannung und die Neugier extrem in die Höhe. Die Umsetzung ist dabei perfekt gelungen und überzeugt.
Stil und Sprache
Der Prolog ist ein Schock und zeigt eine Szene in der Zukunft, in der Jennifer verzweifelt, mutlos und völlig auf sich allein gestellt ist. Das erste Kapitel beginnt rund fünf Tage davor und man fragt sich zu Recht, wie es in so kurzer Zeit zu so einer Katastrophe kommen konnte. Die Spannung und Neugier ist somit bereits zu Beginn gesetzt und begleitet den Leser durch den ganzen Band. Der Schreibstil ist flüssig, schnörkellos und in einer jugendlichen Sprache.
Der Einstieg gelingt wieder mühelos. Jennifer selbst führt in dritter Person durch die Handlung. Ihre Gedanken und auch Erinnerungen sind häufig in Kursivschrift eingefügt, was viel zum Verständnis ihrer Handlungen beiträgt und als Auffrischung von vergangenen Ereignissen dient. Der erste, markante Wendepunkt ist früh, was den gesamten Verlauf der Serie komplett auf den Kopf stellt. Nichts ist mehr so, wie es war. Die neue Gegenwart überzeugt auf der ganzen Linie, die Folgen sind allesamt logisch und gut durchdacht. Die Neugier wird dabei stark angeregt und auch die emotionalen Auswirkungen auf die Protagonisten und Nebenfiguren überzeugen. Das Tempo der Handlung ist ebenfalls von Beginn weg hoch, denn die gesamten Ereignisse in diesem Band finden in nur 11 Tagen statt. Die Angabe des Zeitpunktes als Kapitelüberschrift – zum Beispiel Dienstagabend – gibt jeweils einen konkreten Hinweis zum zeitlichen Ablauf der Handlung.
Zahlreiche kleine und wenig größere Showdowns sind eingebaut, die zusammen mit Intrigen und Verrat die Spannung weiter in die Höhe treiben. Neue Welten und Geschöpfe werden eingeführt, die bildhaft beschrieben werden. Die alles entscheidende Auseinandersetzung geht über mehrere Etappen, die spannend, actionreich und dramatisch in Szene gesetzt wurden. Das Ende überzeugt ebenfalls, schließt den Band perfekt ab und lässt einige kleine Akzente offen, die für eine spannende Fortsetzung aufgenommen werden könnten.
Figuren
Alle Figuren in diesem Band sind großen Herausforderungen und Veränderungen unterzogen. Es gibt wenige konstante Protagonisten oder Nebenfiguren – vor allem Jennifer und Skip – die über den gesamten Band in ihrer Rolle verankert bleiben. Erstaunlicherweise verleiht das der Handlung und den jeweiligen Personen mehr Tiefe. Die Veränderungen sind perfekt herausgearbeitet, gut begründet und wirken stimmig. Auch der emotionalen Seite wurde genügend Beachtung geschenkt und die Gefühle sorgfältig ausgearbeitet.
Jennifer ist oft auf sich alleine gestellt oder weiß nicht, wem sie vertrauen kann. Ängste, Verzweiflung aber auch Hoffnung sind ebenso ihre Weggefährten wie die Sturheit, nicht aufzugeben. Jennifer wächst manchmal über sich hinaus, selten steht sie jedoch auch am Abgrund oder ist dem Zusammenbruch nahe. Sehr gut gefallen hat mir dabei, dass der Teenager nicht ganz verschwunden ist und Jennifer nicht einfach zu einem Rambotyp mutiert ist. Ihr Verhalten, die Emotionen und ihre Entwicklung in diesem Band haben mich durchwegs überzeugt.
Einige Nebenfiguren treten in den Hintergrund, andere werden neu eingeführt. Sie sind jeweils ihrer Rolle entsprechend mit mehr oder weniger Facetten ausgearbeitet. Sie überraschen den Leser das eine oder andere Mal.
Aufmachung des Buches
Ich liebe die Covers dieser Serie, auch wenn die Reihenfolge der Bände leider nicht erkennbar ist! „Entfacht" ist in einem strahlenden, wunderschönen Grün gehalten, das sich auch auf den Klappeninnenseiten zeigt. Der helle Mond ist wiederum umgeben vom skelettartigen Drachen und Ornamenten. Ein ähnlicher Drache ziert jede Kapitelüberschrift. Das Taschenbuch ist wie gewohnt in einem etwas größeren Format als üblich. Zusammen mit der eher kleinen Schrift ergeben die 380 Seiten eine geballte Ladung Handlung.
Fazit
Ein ganz spezieller Band, in dem Vieles nicht so ist, wie es einmal vorgegeben war. Markante Wendepunkte mit gewaltigen Veränderungen prägen diesen äußerst spannenden Band, der wiederum perfekt überzeugen kann!
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Gewandelt
Band 2: Erleuchtet
