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„Keine von Menschenhand geschaffene Waffe kann dieses Ungeheuer töten“

In einem Turm – ein uraltes Geheimnis
Das Problem – ein Ungeheuer
Die Rettung – zwei Diebe

Hadrian und Royce wollen eigentlich nur ein paar Bauern in einer armen Gegend helfen. Doch plötzlich haben sie einen gefährlichen Auftrag am Hals und sind in die undurchschaubaren Pläne des Zauberers Esrahaddon verwickelt.

 

Der Turm von Avempartha 

Originaltitel: Theft of Swords/Avempartha
Autor: Michael J. Sullivan
Übersetzer: Wolfram Ströle
Verlag: Hobbit Presse/Klett-Cotta
Erschienen: 23. 08. 2014
ISBN: 378-3-608-96013-6
Seitenzahl: 394 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Hadrian und Royce, zwei Diebe, die unter dem Namen Riyria bekannt und berüchtigt sind, arbeiten auf „selbständiger“ Basis. Sie treffen auf das arme Bauernmädchen Thrace, die sie für einen scheinbar unkomplizierten Auftrag anwerben will. Wider besseres Wissen bringen die Beiden das Mädchen nach Hause und entdecken, dass sie sich einem schier unbezwingbaren Monster stellen müssen, um das Schwert, das sie aus einem nahezu uneinnehmbaren Turm holen sollen, zu bekommen.  Als sie dann noch ihrem alten Bekannten Esrahaddon begegnen und in Thrace’s Dorf ein großes Turnier stattfindet, ist das Chaos perfekt. Die beiden Freunde entdecken bald, dass es hier nicht „bloß“ um ein Schwert in einem scheinbar unzugänglichen Turm, eine unbezwingbare Bestie oder um ein Turnier geht, sondern um viel, viel mehr. 

Die Idee, dass Hadrian und Royce einem jungen Mädchen helfen und dadurch in eine undurchsichtige Intrige verwickelt werden, wurde unterhaltsam und sehr kurzweilig umgesetzt. Auch dieses Buch ist in sich abgeschlossen, allerdings tauchen - abgesehen von den Hauptpersonen - auch einige "alte Bekannte" aus dem Vorgängerband auf, sodass der Lesegenuss natürlich größer ist, wenn man den "Der Thron von Melengar" kennt. 


Stil und Sprache
Der Fantasyroman ist in der dritten Person geschrieben und er liest sich ebenso unterhaltsam, flott und unkompliziert wie schon sein Vorgängerband. Die Handlung schreitet zügig voran, sodass garantiert keine Langeweile aufkommt. Bei manchen Szenen wäre allerdings etwas mehr Ausführlichkeit nicht schlecht gewesen, da man die Charaktere und einige Situationen dadurch noch besser hätte zeigen können.

Die Umgebung, das Leben und die Ausrüstung der Figuren spiegelt das mittelalterliche Leben wieder. In diesem Band nimmt der fantastische Teil etwas mehr Raum ein und harmoniert gut mit dem historischen Flair der Szenerie. Durch die knappe, aber trotzdem gut vorstellhafte Beschreibung der Schauplätze und die einnehmenden Hauptfiguren liest sich das Buch spannend und wirkt sehr sympathisch. Vor allem die witzig – ironischen Dialoge des kämpferischen, netten Hadrian und seines zynischen Kumpels Royce sind sehr unterhaltsam zu lesen ohne übertrieben zu wirken. Besonders die Hauptpersonen und wichtigen Nebenfiguren charakterisieren sich im Lauf der Geschichte durch ihre Reaktionen auf die unterschiedlichen Vorfälle und Gespräche untereinander permanent selbst. Die sympathische und lustige Art der beiden Diebe spricht den Leser an und lädt dazu ein, Hadrian und Royce auf ihren Abenteuern wirklich gerne zu begleiten.

Magische Elemente werden in der Geschichte eher sparsam und gezielt eingesetzt und bleiben hauptsächlich dem Zauberer Esrahaddon vorbehalten. Einen fantastischen Einschlag bekommt die Geschichte auch wegen der Legenden um die Kämpfe zwischen Menschen und Elben, die Bedrohung durch das Monster und das Auftauchen des listigen Zwerges Magnus aus dem ersten Band. 

Die Handlung folgt einem roten Faden, einige Hintergründe und Geheimnisse rund um die Geschichte und die Figuren werden gelüftet, andere bleiben unangetastet. Auf einen bösen "Hook" wurde verzichtet und die Story ist gut in sich abgeschlossen, trotzdem bleiben einige kleine offene Enden, sodass man auf die nächsten Abenteuer der Beiden Diebe gespannt ist. Es wurden kaum Fremdbegriffe verwendet und so lässt sich die Geschichte gut und flüssig lesen. Auch die „altertümliche“ Sprache des Magiers hat sich an die "aktuelle" Zeit angepasst und wirkt dazugehörig.

Da der fantastische Teil gut in die "normale" Geschichte eingeflochten wurde und dadurch nicht auffällig im Vordergrund steht, werden sich mit dieser spannenden und sehr kurzweiligen Geschichte nicht nur Fantasyfans blendend unterhalten können.


Figuren
Hadrian und Royce sind als „freischaffende Diebe“ tätig. Sie nennen sich Riyria und haben einen ganz besonderen Ruf. Die Beiden handeln nach ihrem eigenen Ehrenkodex, der sie auch immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Als sie das arme Bauernmädchen Thrace nach Hause bringen und ihr versprechen ein Schwert aus einem Turm zu holen, finden sie allerdings heraus, dass die Aufgabe einen gewaltigen Haken hat.
Thrace, ein armes Mädchen aus dem abgelegenen Dorf Dahlgren, sucht Hadrian und Royce auf, um sie um Hilfe zu bitten. Sie wird von den Beiden gefunden, nach Hause begleitet und entpuppt sich zum Ende der Geschichte ganz unerwartet als „Überraschungspaket“.
Prinzessin Arista aus dem 1. Band, wird in den Rang einer Botschafterin des Königreiches erhoben und muss im Lauf ihrer ersten Reise wichtigere Entscheidungen treffen, als geahnt. 
Der mysteriöse Magier Esrahaddon mischt auch in diesem Abenteuer wieder kräftig mit. Er zieht seine Fäden teils aus dem Hintergrund, teils ganz offen, aber immer auf ein ganz besonderes Ziel hin.
 
Bischof Saldur und Luis Guy, der Inquisitor, sollen die Pläne der Kirche durchsetzen und müssen ihre Strategie überdenken, als ihnen die Ereignisse aus der Hand gleiten. Von den beiden „Fieslingen“ werden die Leser vermutlich nicht zum letzten Mal gehört haben.
 
Alle Figuren sind (oft auch durch plötzlich auftauchende, äußere Umstände) sehr motiviert und dadurch oft gezwungenermaßen mit einem gut nachvollziehbaren Grund für ihr Handeln ausgestattet. Deshalb entwickeln sie sich auch laufend weiter, da sie sich immer wieder den Situationen anpassen müssen.


Aufmachung des Buches
Das Coverbild des broschierten Buches ist sehr genretypisch. Der Rückseitentext gibt einen knappen Einblick in das Abenteuer. Auch auf der vorderen Innenklappe liest man zusätzlich einen etwas detaillierteren Ansatz zum Abenteuer, während auf der rückwärtigen Innenklappen eine sehr minimalistische Kürzestvita des Autors zu finden ist. 
Wie auch beim ersten Teil werden Cover und Rückseitentext der unterhaltsamen und spannenden Geschichte nicht ganz gerecht. Zwei Karten, eine von der Welt Elan und eine Detailkarte über Avryn gibt’s nach dem Ende der Geschichte. Die Story besteht aus 15 Kapiteln, die durch drei Sternchen in weitere kleinere Abschnitte unterteilt sind und jeweils mit einer zusammenfassenden, kurzen Überschrift versehen sind. Ein Inhaltsverzeichnis vor Beginn der Geschichte gibt durch die Überschriften einen kurzen Einblick auf den Lauf der Geschichte.


Fazit
„Der Turm von Avempartha“ ist eine sehr gelungene Fortsetzung der Abenteuer rund um das Diebesduo Ryiria mit den sympathischen Dieben Hadrian und Royce.
Leser, die gelungene Fantasygeschichten mit charismatische Hauptpersonen und einer spannenden Geschichte lieben, werden dieses Buch bestimmt genießen. Für Fans des Duos "Riyria" ist das Buch ohnehin ein absolutes „Muss“.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Thron von Melengar (Riyria 1)

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