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Detective Will Trent will einen Korruptionsfall aufdecken – um sich an die Drahtzieher heranzutasten, nimmt er die Identität des widerwärtigen Ex-Häftlings Bill Black an. Doch die Undercover-Ermittlung scheint wie ein Kartenhaus in sich zusammenzufallen, als Will in einem Convenience Store Zeuge eines Raubüberfalls wird. Ein Cop verliert sein Leben, eine junge Frau verschwindet, und ein eiskalter Killer befindet sich auf der Flucht …

 

Kalte Narben 

Originaltitel: Busted
Autor: Karin Slaughter
Übersetzer: Klaus Berr
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 11/2014
ISBN: 978-3-641-14736-5
Seitenzahl: ca. 70 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Der Wunsch nach Abkühlung bringt Will Trent in einem kleinen Laden schnell in arge Bedrängnis und sein Leben in Gefahr. Er gerät mitten in einen Raubüberfall – sehr zum Ärger seiner Chefin Amanda. Hat diese doch alle Mühe, seinen Job als Undercoveragent zu wahren. Aber im Verlaufe der Ermittlungen wird es immer offensichtlicher, dass es nicht ohne Wills Hilfe geht, und so findet er sich bei einem der Täter in dessen Krankenhauszimmer wieder – und stellt Fragen.

Direkt und schnörkellos hat Karin Slaughter Kalte Narben geschrieben.


Stil und Sprache
Diese Nachgeschichte des Thrillers Bittere Wunden ist sehr prägnant und auf den Punkt genau verfasst. Da gibt es kein Wort zu viel und keines zu wenig. Das Lesetempo ist zügig, die Sprache ohne Umschweife und der Tonfall reicht von sarkastisch über amüsant bis hin zu verstimmt. Die Story ist denkbar einfach und zeigt im Verlauf der Handlung doch eine sehr verzwickte Situation und eine noch makabrere Familiengeschichte. Da werden alte Vorurteile zu Tage befördert, Personen zu Rassisten, von denen man das auf den ersten Blick nie geglaubt hätte und eine über Jahrzehnte aufgebaute Abneigung gegen Männer sichtbar, die die Wurzel allen Übels zu sein scheint. Das Ende ist ein schöner Schlagabtausch zwischen zwei Figuren, die sich gegenseitig – was ihre Intelligenz angeht – nichts schenken und für den Leser eine wunderbare Szene mit Inhalt füllen.

Der Kurz-Thriller ist im personalen Erzählstil durch Will Trent geschrieben. Auf diese Weise werden die Gedanken und Überlegungen der Hauptfigur Will dem Leser ersichtlich und verleihen der ganzen Geschichte eine Art Galgenhumor.


Figuren
Karin Slaughter hat in diesem Thriller mehr oder weniger auf großartige Figurenbeschreibungen verzichtet. Die Charaktere bekommen Gestalt durch ihr Agieren und einige Szenenbeschreibungen. Das reicht aber auch vollkommen aus.

Will Trent lässt in diesem Kurz-Thriller seinen Verstand ganz besonders auf Hochtouren arbeiten und bringt durch seine lauten Überlegungen seine Kollegin Faith, sich selbst und seine Chefin nach und nach auf die Spur einer absolut skurrilen Geschichte.

Ausgerechnet eine sehr alte Frau schafft es, Faith, Will und Amanda über Stunden so in Atem zu halten, dass es fast schon als Scherz aufgefasst werden kann. Maw-Maw ist höchst durchtrieben, eine Rassistin wie sie nicht besser im Buche stehen könnte und mit absolut allen Wassern gewaschen. Ihre Art, die Dinge zu betrachten und zu handhaben, bringt sie in eine äußerst prekäre Situation und stellt ihre Intelligenz auf eine harte Probe.


Aufmachung des Buches
Das eBook-Cover sieht exakt so aus, wie das von Stiller Schmerz, mit dem Laub und dem Kastanienzweig mit den beiden Kastanien daran – nur dass es hauptsächlich in Grün gehalten ist. Das Auffälligste: der rote Kreis mit der Inschrift "Bonusstory". Nicht gerade überwältigend von der Optik und der Gestaltung her, aber auch nicht ganz schlecht.


Fazit
Ganz nett zu lesen und mit Sicherheit auch für ein paar Minuten Kurzweil gut geeignet, aber mehr darf man von diesem Kurz-Thriller nicht erwarten.

3 Sterne


Hinweise
Dieses eBook kaufen bei: amazon.de Der Titel ist nur als eBook erhältlich.

Backlist:
Band 1: Verstummt
Band 2: Entsetzen
Band 3: Tote Augen
Band 4: Letzte Worte
Band 5: Harter Schnitt
Band 5.5: Stiller Schmerz
Band 6: Bittere Wunden

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