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Mafiamethoden an der Isar. Laura Gottberg auf den Spuren des organisierten Verbrechens.

Mitten auf der Prinzregentenstraße steht eines Morgens ein schwerer Kasten, der kaum zu öffnen ist. Darin befindet sich eine einbetonierte Leiche, die in mühevoller Meißelei von den Gerichtsmedizinern frei gelegt werden muss. Die Methoden der Mafia? Oder will jemand eine falsche Spur legen? Laura Gottberg bleibt zunächst nur eins zu tun: Sie muss warten. Darauf, dass derjenige, an den sich die Botschaft richtet, die Nerven verliert. Unterdessen wäre es allerdings gut, sie behielte selbst die Nerven – aber das ist angesichts misstrauischer Vorgesetzter, pubertierender Kinder und eines weit entfernten Angelo nicht immer leicht …

 

Schwarze Katzen 

Autor: Felicitas Mayall
Verlag: Kindler
Erschienen: 08/2014
ISBN: 978-3463406473
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Laura Gottberg ist nach ihrem letzten Fall immer noch etwas angeschlagen, musste sich zudem einmal mehr von Angelo trennen. Ihr Kollege Peter Baumann ist weiterhin krankgeschrieben und so bekommt Laura für ihren aktuellen Fall auch noch einen neuen Partner zugewiesen. Aber viel tun kann sie sowieso nicht, denn die einbetonierte Leiche gibt keinen Hinweis auf ihre Herkunft. Laura kann also nur ganz vorsichtige Nachforschungen im Bereich der italienischen Mafia anstellen und das tut sie natürlich auch.

Neben der eigentlichen Ermittlungsarbeit erzählt Felicitas Mayall ausführlich die Geschichte eines Mafiamitglieds. Diese nimmt zeitweise derart großen Raum ein, dass man den Krimi fast vergisst. Das ist nicht uninteressant, aber mir persönlich fehlt doch deutlich die Spannung und die Idee hinter allem vermag nicht zu überzeugen.


Stil und Sprache
Felicitas Mayall erzählt nun schon sehr lange von ihrem ungleichen Ermittlerpaar und das merkt man dem Krimi leider an. Fast schon zu unaufgeregt und routiniert läuft Laura Gottbergs Ermittlung, nebenbei ihr Privatleben und auch die Mafiageschichte wirkt etwas zu trocken. Spannung sucht man lange vergeblich, denn nach dem doch recht spektakulären „Auftritt“ der einbetonierten Leiche passiert erstmal lange nichts. Da ist es an der Mafiafront schon deutlich lebendiger, aber dafür redet dort niemand wirklich Klartext, alle deuteln an jedem Satz, jedem Blick herum, das ist schon streckenweise recht mühsam zu lesen.

Am interessantesten sind letztendlich noch die Verstrickungen in Laura Gottbergs Privatleben, vielmehr in dem ihrer Tochter, denn wie schon erwähnt, ist Angelo in Italien. Zwar ermittelt er auch an einem Fall, der zufällig ebenfalls Verbindungen zur Mafia aufweist, aber auch sein schwermütiges Gefühlsleben trägt nicht zur Spannung bei.

Immerhin ergibt sich im Rahmen der Aufklärung des Falles dann doch noch die ein oder andere Wendung, das reicht aber leider nicht mehr, um allzu viel herauszuholen aus der doch recht lahmen Story.


Figuren
Wie schon erwähnt ermitteln Laura Gottberg und Angelo Guerrini schon sehr lange gemeinsam beziehungsweise parallel. Aus ihrer anfangs so emotionsgeladenen Beziehung ist irgendwie die Luft raus, es geht nicht recht voran und das bremst auch den Krimi aus. Laura badet in Selbstmitleid und diese Haltung überträgt sie auch auf ihre berufliche Situation. Angelo geht es ähnlich, er ist frustriert und unentschlossen. Fast möchte man die beiden kräftig durchschütteln und zu einer Entscheidung drängen, wie sie künftig leben wollen, aber das geht ja leider nicht.

Besser dran sind da eindeutig die Nebenfiguren, allen voran Sergio Cavallino, der italienische Restaurantinhaber, der um seine Position im Familienunternehmen kämpfen muss. Auch sein Neffe Pietro ist gut dargestellt, beide wissen ihre Geheimnisse zu wahren und sorgen am Ende noch für eine trickreiche Wendung.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch zeigt dieses Mal auf dem Cover einen dunklen Münchner Himmel, der, in grünlichen Tönen schimmernd, die etwas düstere Atmosphäre des Buches gut wiedergibt. Wie immer sind die Kapitel weder mit Überschriften versehen noch nummeriert. Ein Lesebändchen vervollständigt die hochwertige Ausstattung.


Fazit
Schwarze Katzen ist sicher für Fans der Serie lesenswert, insgesamt jedoch für einen Krimi zu trocken geraten, lediglich die Einblicke in die Welt der Mafia machen einen gewissen Reiz aus. Für mehr als Durchschnitt reicht es aber nicht.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 4: Wolfstod
Band 5: Hundszeiten
Band 6: Die Stunde der Zikaden
Band 7: Nachtgefieder
Band 8: Zeit der Skorpione

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