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Soldat, Held, Halunke – Sharpe ist der Mann, den Sie an Ihrer Seite haben sollten

Spanien, Januar 1812. Für Richard Sharpe ist es der schlimmste Winter seines Lebens. Er verliert zu Unrecht das Kommando über seine Schützen. Ihm bleibt nur eine Chance, dieses zurückzuerobern: Er muss die Attacke auf die unbezwingbare Festung von Badajoz anführen. Ein Himmelfahrtskommando. Zu allem Überfluss taucht auch noch Sharpes Nemesis auf, Sergeant Hakeswill, der Mann, den man nicht töten kann - und Sharpe hat es bereits oft genug versucht ... 

 

Sharpes Rivalen 

Originaltitel: Sharpe's Company
Autor: Bernard Cornwell
Übersetzer: Bernd Müller
Verlag: Bastei Lübbe Taschenbuch
Erschienen: 13. Juni 2014
ISBN: 978-3404169825
Seitenzahl: 432 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Noch immer schildert Bernard Cornwell die Abenteuer von Richard Sharpe in Verbindung mit den Schlachten Wellingtons – egal, ob die nun in Indien, Portugal oder wie in diesem Roman in Spanien stattfinden. Und wie bisher gelingt ihm dies auch gut, wobei er dieses Mal allerdings Sharpes Heldentaten etwas überzeichnet.
Sharpes Beförderung zum Captain wurde nicht bestätigt und so schiebt er wieder Dienst als Lieutenant.  Verbittert denkt er nur noch daran, wie er wieder Captain werden kann und zwar unwiderruflich. Ein Himmelfahrtskommando bei der geplanten Eroberung von Badajoz anzuführen, wäre eine solche Möglichkeit, die man ihm aber verwehrt, weil man ihn am Leben halten will.  Aber Sharpes Stolz ist verletzt, und so schnell gibt einer wie er nicht auf. Er ist bereit im wahrsten Sinne des Wortes, über Leichen zu gehen. Zeitgleich gelingt es Sergeant Hakeswill, den Sharpe aus Indien kennt, wieder einmal ausgezeichnet seine Intrigen in die Tat umzusetzen. 


Stil und Sprache
Wortgewandt erzählt Cornwell von Sharpe und seinen Männern, ihren kleinen Freuden, aber vor allem auch von ihrem Leiden, wenn sie mal wieder in die Schlacht ziehen müssen und nicht wissen, ob sie diese überleben werden. Die Schlachtenbeschreibungen (Ciudad Rodrigo, Badajoz) sind brutal und blutig wie immer und nehmen schon fast epische Ausmaße an. Und weil man dies alles schon aus den Vorgängerromanen kennt, beginnt man sich zu langweilen. Die Schilderung des Alltags füllt die Buchseiten zwischen den Schlachten und man erfährt dieses Mal etwas über das Leben der Frauen, die die Soldaten begleiten, ob nun als Ehefrau oder Hure. Wirklich spannend fand ich die Geschichte diesmal nicht, manches wirkte gar konstruiert. Entschädigt wird man mit guten Dialogen und überraschend poetischen Landschaftsbeschreibungen. 


Figuren
Hakeswill, der Superschurke, ist zurück – er hasst Sharpe und Sharpe hasst ihn. Im Gegensatz zu seinen Auftritten in früheren Romanen ist er hier nicht nur abgrundtief böse, sondern man erfährt auch etwas über sein Leben, so dass diese Figur mehr Tiefgang erhält. Warum bloß erinnert er mich an Gollum aus dem "Herrn der Ringe"? Ansonsten finden sich alle alten Bekannten ein – Wellington, die wenigen Riflemen, die bis hierher den Krieg überlebt haben, Hogan, Harper, Leroy, Knowles und die spanische Partisanin Teresa Moreno, mit der Sharpe, wie er in diesem Roman erfährt, eine gemeinsame Tochter hat. Dieser Tatsache steht er seltsam emotionslos gegenüber, erst gegen Ende des Buches scheint sich an seinen Gefühlen für seine Tochter etwas zu ändern. Ansonsten ist und bleibt er der Alte; er macht nur, was er selbst für sinnvoll hält und damit bringt er andere in Gefahr, oder sogar den Tod. Nach wie vor sind die Figuren gut ausgearbeitet, aber sie machen so gar keine Entwicklung durch und das finde ich bedauerlich, denn nur mehr vom Selben zu lesen ermüdet auf die Dauer.

Die Sharpe-Romane sind zu unterschiedlichen Zeitpunkten verfasst, erscheinen aber chronologisch, daher ergeben sich Kontinuitätsfehler; z.B. sagt Sharpe die kleine  Antonia sei seine erste Tochter, dabei hatte er bereits eine mit Lady Grace  wie man in "Sharpes Beute" nachlesen kann. 


Aufmachung des Buches
Die Aufmachung des Taschenbuchs unterscheidet sich nicht von den anderen der Reihe: düstere Farbgebung, Waffen im Vordergrund und eine Schlachtenszene im Hintergrund des Covers. Ausnahmsweise gibt es ein Vorwort, dessen Inhalt aber auch in den "Historischen Anmerkungen" am Ende des Buches seinen Platz gefunden hätte. Leider finden sich einige Druckfehler, die mich an ein eigensinniges Rechtschreibprogramm denken lassen.


Fazit
Durchschnittliche Unterhaltung ohne großen Tiefgang. 


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 08: Sharpes Trophäe
Band 09: Sharpes Gold
Band 10: Sharpes Flucht
Band 11: Sharpes Zorn
Band 12: Sharpes Gefecht

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