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Tora Hamilton ist erst vor kurzem mit ihrem Mann auf die Shetlandinseln gezogen, als ein schrecklicher Fund ihr Leben erschüttert: Auf ihrem Grundstück entdeckt sie die Leiche einer Frau, die drei mysteriöse Runen auf dem Rücken trägt. Offenbar wurde die Unbekannte Opfer eines brutalen Mordes. Zudem muss sie vor ihrem Tod noch ein Kind zur Welt gebracht haben. Gemeinsam mit der Polizistin Dana Tulloch, ebenfalls ein Neuankömmling auf den Shetlands und damit eine Außenseiterin, will Tora das Rätsel lösen. Dabei kommt sie einem dunklen Geheimnis um verschwundene Frauen auf die Spur. Einem Geheimnis, das auf seltsame Weise an Geschichten aus der Sagenwelt der Shetlands erinnert …

 

  Autor: Sharon Bolton
Verlag: Manhattan
Erschienen: 08/2008
ISBN: 978-3-442-54635-0
Seitenzahl: 480 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Der jungen Gynäkologin Tora Hamilton fällt es schwer, sich auf den Shetlandinseln einzugewöhnen. Ihr Mann ist beruflich viel unterwegs, so dass sie oft auf sich allein gestellt ist. Als sie auf ihrem Grundstück eine im Torf vergrabene Leiche findet, stellt sie teilweise allein, teilweise mit Hilfe der Polizistin Dana Tulloch, Ermittlungen an. Die beiden Frauen geraten jedoch immer wieder in Sackgassen und kommen nur mühsam damit voran, die Identität der Toten festzustellen. Dabei haben sie das Gefühl, das ihnen immer wieder Steine in den Weg gelegt werden sollen, außerdem versucht offenbar jemand, Tora Angst einzujagen. Trotzdem geben Tora und Dana nicht auf und kommen letztlich hinter ein jahrhundertealtes Geheimnis, dass in seinen Ausmaßen verstörend und ungeheuerlich erscheint, aber dennoch wahr sein muss.


Stil und Sprache
Sharon Bolton erzählt in der Ich-Perspektive aus Sicht von Tora Hamilton und hält diese Perspektive auch bis zum Schluss durch, so dass der Leser nur das weiß, was auch Tora an Informationen zugänglich ist. Dieser kluge Schachzug hält die zügig aufgebaute Spannung dann auch bis zum Ende ganz weit oben, der Leser stolpert mit Tora mitten hinein ist die Geschichte, erlebt eine Unmenge überraschender Wendungen mit und muss bis zum Schluss mit ihr zittern. Dabei lebt der Roman natürlich zum einen von der immer ein bisschen düsteren, einsamen Atmosphäre der Shetlandinseln, zum anderen aber auch davon, dass die Story unglaublich viele, niemals unglaubwürdige Wendungen bietet, die einfach nicht vorhersehbar sind und auf eine wirklich spezielle Auflösung hinauslaufen. Dabei ist das Ganze sehr detailliert ausgearbeitet und recherchiert, es werden viele medizinische Fakten erläutert, die der clever konstruierten Geschichte einen realen Hintergrund verleihen und die Glaubwürdigkeit der Handlung untermauern. Dazu kommt noch die wirklich gut gemachte Verquickung von aktueller Handlung und (durchaus existenter!) shetländischer Sagenwelt, die einen manchmal zweifeln lässt, was denn nun Sage und was Wirklichkeit ist.


Figuren
Tora Hamilton ist keine typische Heldin, sondern eine eher ruhige junge Frau, mit der man sich – auch als Leser – nicht so leicht anfreundet. Sie ist ein bisschen sperrig, aber keineswegs unsympathisch, sondern einfach etwas unbeholfen gegenüber anderen Menschen und fühlt sich einsam in einer fremden Umgebung. Von dem Leichenfund auf ihrem Grundstück ist sie persönlich betroffen und will deshalb die etwas halbherzigen Ermittlungen der örtlichen Polizei nicht einfach hinnehmen, sondern mischt sich ein. Im Laufe der Geschichte wird sie immer mutiger, wozu auch die Polizistin Dana Tulloch beiträgt, die sie zunächst misstrauisch betrachtet. Dann aber freunden sich die beiden Außenseiterinnen miteinander an und ermitteln gemeinsam. Auch Dana ist sehr detailliert und liebevoll gezeichnet, mit einer Vergangenheit, einem ganz eigenen Charakter und ein paar liebenswerten Macken.

Außerdem gibt es noch ein paar wichtige Nebenfiguren, deren Motive bis zum Ende etwas undurchsichtig bleiben, was aber der Handlung geschuldet ist. So ist etwa zu Anfang nicht klar, welche Rollen Toras von den Shetlandinseln stammender Mann Duncan oder aber ihr Chef Kenn Gifford spielen. Das schadet aber schon allein deshalb nicht, weil ja nur Toras Sichtweise geschildert wird und logischerweise einiges vor ihr und damit auch vor dem Leser im Verborgenen bleibt. Insgesamt sehr stimmig!


Aufmachung des Buches
Der Schutzumschlag des gebundenen Buches zeigt die Ruine eines alten (shetländischen) Hauses vor einer Steilküste in der Dämmerung, ein Cover, das gut zur Stimmung des Buches passt. Der Titel ist in matter cremeweißer Schrift in das glänzende Titelbild eingeprägt. Das Buch besteht aus 41 nummerierten Kapiteln und einem Epilog, der einige Wochen nach Ende der Handlung spielt.


Fazit
Ein super Pageturner, spannend von Anfang bis Ende! Dieses Buch hat alles, was ein echter Thriller haben muss und ist ein klasse Debüt von Sharon Bolton, absolut lesenswert!


5 Sterne


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