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Adam und Eva. Und ich.

Seit fünf Jahren sind Evi und Alexander ein Paar. Alles könnte so schön sein. Wenn da nicht Evis Schwäche für hübsche Männer wäre, für die sie allzu leicht entflammt. Von Reue gebeutelt sucht sie Hilfe bei einem Therapeuten, der Evi in einer Hypnosesitzung weiter zurückschickt als geplant, nämlich mitten hinein ins Paradies. Dorthin, wo die weiblichen Schuldgefühle ihren Ursprung haben. Aber war die Sache mit dem Apfel tatsächlich so, wie sie im meistgelesenen Buch der Welt überliefert wird?

 

Und Eva sprach 

Autor: Jana Voosen
Verlag: Heyne Verlag
Erschienen: 13. Oktober 2014
ISBN: 978-3453417892
Seitenzahl: 320 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die grundlegende Idee ist durch den Klappentext sehr treffend beschrieben. Evi und Alexander sind eigentlich ein glückliches Paar. Doch Evi scheint hier der Wackelkandidat. Sieht sie einen attraktiven jungen Mann ist sie sofort Feuer und Flamme. Immerhin ist bis jetzt noch nie ein ernsthafter Ausrutscher passiert. Sie zieht sogar mit Alex von Hamburg aufs Land in den alten Bauernhof seiner Oma mit ein, in der Hoffnung, dass sie hier mit keinen Versuchungen konfrontiert wird. Doch dann taucht Nachbar Joshua auf. Gerät ihre Beziehung nun ernsthaft ins Wanken? Evi sucht einen Therapeuten auf, der sie mit Hypnose behandeln will. Doch statt z.B. in ihrer Kindheit zu landen, findet sich Evi im Paradies wieder. Natürlich trifft sie dort auf Eva und Adam. Was will ihr ihr Unterbewusstsein damit sagen? Und war wirklich alles genau so, wie es in der Bibel steht?

Ein kunterbuntes Verwirrspiel und Beziehungsdrama in einem, eine gelungene Mischung!


Stil und Sprache
Das Buch ist in der ersten Person aus Sicht von Evi verfasst. Dies mag vermuten lassen, dass der Blick aufs Geschehen recht einseitig ist, aber gerade durch diese persönliche Erzählweise erhält man tiefe Einblicke in Evis Gefühle und Gedanken. Gleich zu Beginn des Buches wird der Leser mit Evis größtem Problem, nämlich, dass sie ihre Augen nicht von hübschen Männern lassen kann, konfrontiert, was als Ausgangspunkt für die Geschichte dient. Dies scheint zunächst linear zu laufen, bis Evi zum Psychiater geht und sich hypnotisieren lässt. Da kommt eine zweite Handlungsschiene dazu, die im Paradies spielt, wo Evi auf Eva, Adam, Jesus und auch Gott trifft. Das Buch punktet vor allem durch seine Originalität, aber auch zu verfolgen, wie sich Evis Beziehung mit Alex entwickelt, ist spannend. So gibt es einige kleinere Höhepunkte, z.B. als Alex Evi kurzfristig aus dem Haus wirft.

Wir für ein „Frauenbuch" typisch ist die Sprache einfach, klar verständlich und angenehm leicht gehalten. Auch wenn man zu vermuten scheint, wie es weiter geht, wird man doch oft überrascht. Klar gibt es natürlich ein Happy End, aber wie man dorthin gelangt, das ist wirklich spannend und extrem unterhaltsam. Als besondere gestalterische Untermalung dienen Bibelzitate, die sich zwischen den einzelnen Kapiteln oder aber auch innerhalb eines Kapitels finden, die das gerade Geschehene noch einmal religiös unterstreichen.


Figuren
Im Mittelpunkt des Geschehens steht ganz klar Evi Blum. Seit fünf Jahren ist sie mit Alex in einer glücklichen Beziehung, wenn da nicht das leidige Thema des Kinderkriegens wäre. Denn Spaß haben nach dem Zykluskalender ist nicht wirklich Spaß, sondern artet eher in Stress aus. Dazu kommt, dass Evi ein Faible für attraktive Männer hat. Das scheint sie zu belasten. So sehr, dass sie einen Therapeuten aufsucht. Alex scheint der perfekte, absolut treue Freund an Evis Seite zu sein. Allerdings ist die Beziehung schon ein wenig in die Jahre gekommen, es prickelt und knistert nicht mehr so sehr wie früher. Droht Evi eventuell fremd zu gehen? Die beiden haben offenbar einige Probleme. Der Umzug von Hamburg-Stadt ins beschauliche Heven in den alten Bauernhof von Alex' Oma soll das kitten. Ob der Versuch glückt?

Neben den zwei zentralen Charakteren gibt es zahlreiche Nebenfiguren. Am wichtigsten davon erscheint Joshua, der attraktive Nachbar und Freund von Alex. Aber auch die Wirtin des einziges Wirtshauses „Zum Flotten Iltis" im Ort, sowie Freunde und Bekannte.

Alle Figuren sind liebevoll ausgestaltet und wirken absolut glaubwürdig und dreidimensional. Gerade weil Evi und Alex nicht zu 100 Prozent perfekt sind und in ihrer Beziehung nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen ist, sind sie so überzeugend.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist eine stabile Taschenbuchausgabe mit knall-pinkem Cover. Dazu ist – passend zum Inhalt – ein angebissener roter Apfel zu erkennen. Die Gestaltung ist einerseits sehr schlicht, andererseits auch sehr ansprechend und dem Genre entsprechend gehalten. Wer möchte da nicht an der verbotenen Frucht aus dem Paradies knabbern?


Fazit
Ich mach es kurz! Ich habe mich selten so köstlich amüsiert bei einem Frauenbuch. Die religiösen Einstreuungen sind echt gekonnt in Szene gesetzt! Und wer will denn so genau wissen, wie es wirklich damals im Paradies abgelaufen ist? Daumen hoch! Ich glaube, ich habe eine neue Lieblingsautorin!


5 Sterne


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