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Brave Münsterländer Ehemänner entscheiden sich unerwartet für ein Leben als Mönch und verlassen ihre Familien. Auch Rafaela Bergers Mann gehört dazu. Rafaela forscht nach und muss erkennen, dass er jahrelang ein düsteres Geheimnis vor ihr verschwieg. Als eine der verlassenen Ehefrauen ermordet wird, begibt sich Hauptkommissar Delbrock als Gast ins Kloster Gerleve und findet dort weitere Leichen …

 

Totentanz im Muensterland 

Autor: Sabine Schulze Gronover
Verlag: emons
Erschienen: 08/2014
ISBN: 978-3954513802
Seitenzahl: 272 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Rafaela Berger ist überrascht, als eine unbekannte Frau an ihrer Tür klingelt und sich als Leidensgenossin vorstellt: Genau wie Rafaelas Mann hat auch ihrer Hals über Kopf die Familie verlassen und sich in ein Kloster zurückgezogen, um sein restliches Leben Gott zu widmen, wie er sagt. Und es gibt noch mehr verlassene Ehefrauen, wie die beiden Frauen rasch feststellen. Als eine von ihnen ermordet wird, tritt die Polizei auf den Plan. Hauptkommissar Delbrock geht als Gast ins Kloster Gerleve, in dem Rafaelas Mann lebt. Dort überschlagen sich bald die Ereignisse und es gibt weitere Tote. Als dann noch zwei fremde Mönche auftauchen, die angeblich zu „Opus Dei“ gehören, tritt ein dunkles Geheimnis zutage, das ungeahnte Folgen hat …

Was etwas langsam und sehr verhalten beginnt, entwickelt sich dann doch noch ganz gut, gegen Ende gehen der Autorin dann aber ziemlich die Gäule durch und man hat den Eindruck, sie will mit Dan Brown konkurrieren … Illuminati im Münsterland? Naja, das klingt doch alles etwas weit hergeholt und überzeugt am Ende nicht wirklich.


Stil und Sprache
Sabine Schulze Gronover pflegt einen eher nüchternen Stil, steigt ansatzlos mitten in ihre Geschichte ein und verschnörkelt nichts. Leider gelingt es ihr damit auch nur bedingt, Spannung aufzubauen. Abwechselnd, aber zu Beginn überwiegend aus Sicht von Rafaela Berger, später dann eher aus Sicht Hauptkommissar Delbrocks, schildert die Autorin die Ereignisse rund um das Kloster Gerleve. Dabei verläuft die weit überwiegende erste Hälfte deutlich zu unspektakulär für meinen Geschmack, obwohl einiges passiert, hat man als Leser irgendwie das Gefühl, nicht wirklich an den Ereignissen teilzuhaben.

Richtig interessant wird es dann erst, als die vermeintlichen „Opus Dei“-Mitglieder auftreten und das Klosterleben durcheinanderwirbeln. Okay, dass „Opus Dei“ mittlerweile rund 600 Mitglieder in Deutschland hat, kann man durch ein schnelle Recherche im Internet erfahren, somit sind die Brüder nicht so weit hergeholt, aber was dann als letztendliche Auflösung der ganzen Mordgeschichte präsentiert wird, ging mir dann doch etwas zu weit. Am Ende legt man das Buch ein wenig ratlos zur Seite und fragt sich, ob die Autorin das alles wirklich ernst meint.


Figuren
Rafaela Berger als Protagonistin wird zwar ganz ordentlich und relativ umfassend dargestellt, hierbei konzentriert sich die Autorin aber sehr auf äußere Umstände und die Geschichte ihrer Trennung. Rafaelas Gefühle vermochten zumindest mich nicht zu überzeugen, hier fehlt mir einfach das gewisse Etwas. Da kommt der zweite Hauptdarsteller schon deutlich besser rüber, Hauptkommissar Delbrock hat einige Ecken und Kanten, agiert mir für einen leitenden Polizisten aber einfach zu passiv. So verharrt er viel zu lange in seiner Undercover-Identität und lässt Chancen verstreichen, die er eigentlich ergreifen muss.

Die Nebenfiguren sind zahlreich, aber bleiben überwiegend blass und schablonenhaft, die Mönche sind eher Schatten als Persönlichkeiten und diverse Klischees finden auch ihren Platz. Nicht ganz schlecht, aber eben auch nicht wirklich gut, das Ganze.


Aufmachung des Buches
Das relativ großformatige Taschenbuch ist recht schlicht aufgemacht und zeigt auf dem Cover einen Drahtzaun, auf dem mehrere dunkle Vögel (Krähen?) sitzen und auf etwas zu warten scheinen. Der Rest des Buches ist schlicht weiß, der Titel in Orange gehalten. Innen besteht die Geschichte aus elf nummerierten Kapiteln und einem kurzen Epilog, der drei Jahre später spielt.


Fazit
Ein eher verhaltener Beginn, eine sich nur langsam entwickelnde Story und ein völlig über das Ziel hinausgeschossenes Ende ergeben nur so gerade eben einen Durchschnittskrimi, mehr nicht.


2 5 Sterne


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