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Fünf tote Jungen in fünf Wochen. Und der Blutdurst des Killers ist noch nicht gestillt …

Barney weiß, dass der Killer bald wieder zuschlagen wird. Das Opfer wird wieder ein Junge sein wie er. Er wird ihm die Kehle durchschneiden, ihn verbluten lassen und die Leiche am Ufer der Themse ablegen. Die Polizei wird keinen Hinweis auf den Täter finden und keine Warnung, wen es als nächstes treffen könnte. Doch der elfjährige Barney hat etwas gesehen – und nun sammelt er akribisch jeden Hinweis, um den Fall zu lösen. DC Lacey Flint, Ermittlerin in Sonderurlaub, könnte den Fall guten Gewissens ihren Kollegen überlassen. Wenn Barney Roberts nicht ausgerechnet ihr Nachbar wäre …

 

Ihr Blut so rein 

Originaltitel: Like This, For Ever
Autor: Sharon Bolton
Übersetzer: Marie-Luise Bezzenberger
Verlag: Manhattan
Erschienen: 05/2014
ISBN: 978-3442547166
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
In London geht ein Killer um, einer, der es auf kleine Jungen abgesehen hat. Die Polizei hat keinen Hinweis auf sein Motiv, seine Opferauswahl oder seine Identität. Lacey Flint wird eher zufällig in die Sache hineingezogen, denn ihr Nachbar, der elfjährige Barney Roberts, spielt ihr einen Hinweis zu, nachdem er mit seinen Freunden eine schreckliche Entdeckung gemacht hat …

Der neueste Fall für das ungleiche Ermittlerduo ist schon ganz schön kompliziert zusammengestrickt und dadurch leider nicht so fesselnd, braucht man doch eine ganze Weile, um den eigentlichen Haupthandlungsstrang zu finden. Hier wurde eine Idee zu viel getrickst, dafür ist die Grundidee, die hinter allem steckt, durchaus gut ausgedacht und alles andere als abgedroschen.


Stil und Sprache
Wie gewohnt steigt Sharon Bolton nach einem kurzen Prolog direkt in die Geschichte ein, tut dies allerdings nicht mit der vermeintlichen Protagonistin Lacey Flint, sondern beginnt mit einer Szene für Barney Roberts, Laceys Nachbarn. Dann folgt ein Abschnitt, in dem die Polizei an den Fundort zweier Leichen gelangt und so geht es in schnellem Wechsel weiter. Erst später und auch dann nicht durchgängig kommt Lacey Flint überhaupt zu Wort und bis sie sich in den Fall einschaltet, vergeht eine ganze Weile. Szenenwechsel erhöhen ja in der Regel die Spannung einer Geschichte, hier aber wurde dieses Stilmittel in meinen Augen deutlich übertrieben. Zu kurz sind die einzelnen Szenen, zu gewollt mit Cliffhangern versehen die Kapitel, so bleibt dem Leser einfach keine Zeit, sich in Figuren hineinzuversetzen oder gar mitzufiebern.

Aufgrund dessen ist es zum einen nicht einfach, in die Geschichte hinein zu kommen, zum anderen baut sich auch die Spannung nur sehr allmählich auf. Erst im letzten Drittel hat die Polizei überhaupt eine Idee, wonach sie sucht und auch erst dann geht es irgendwann zur Sache, nun aber richtig. Einige unvorhergesehene Wendungen bringen noch Abwechslung auf dem Weg zur Aufklärung des Falles und am Ende ist man dann doch noch ganz zufrieden.


Figuren
Wie schon erwähnt ist Lacey Flint zwar nominell die Protagonistin und sollte den Fall gemeinsam mit Mark Joesbury tragen, tatsächlich ist sie aber so sehr in ihrer persönlichen Situation gefangen, dass sie kaum Handlungsanteile hat. Mark Joesbury steht aber auch nicht so sehr im Mittelpunkt des Geschehens, hier trifft man vielmehr auf den elfjährigen Barney Roberts, der von der Autorin einfach großartig gezeichnet wird. Er ist ein sensibler Junge, von einem Kindheitstrauma gezeichnet und stets auf der Suche nach einer Schulter zum Anlehnen. Gleichzeitig aber mutig genug, um mit seinen Freunden nach dem Killer zu suchen. Barney ist das Herz dieser Geschichte und macht einen großen Teil ihres Reizes aus.

Lacey Flint und Mark Joesbury wirken eher durch ihre privaten Probleme auf den Leser, dafür gibt es aber noch etliche spannende Nebenfiguren, die alle sehr liebevoll ausgedacht und mit Ecken und Kanten versehen wurden. Besonders gut gefallen hat mir dabei Dana Tulloch als ermittelnde Polizeibeamtin, von ihr würde ich gern mehr lesen.


Aufmachung des Buches
Das großformatige Buch ist in Klappbroschur aufgemacht und zeigt auf dem Cover die Silhouette eines Jungen zwischen niedrigen Bäumen. Vor dem ansonsten weißen Hintergrund kräuselt sich ähnlich wie ein Seidenschal rotes Blut, offensichtlich in Wasser gelöst und somit sehr passend zum Schauplatz der Handlung am Rande der Themse. Innen gibt es nach einem kurzen Prolog drei große Teile und darin insgesamt 67 nummerierte Kapitel von sehr unterschiedlicher Länge.


Fazit
Eine an sich spannende Grundidee, die leider in der Ausführung etwas zerfranst wurde und daher für einen Thriller zu wenig bietet. Trotzdem und vor allem wegen der Figuren noch eine überdurchschnittliche Wertung von mir.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Dunkle Gebete
Band 2: Dead End

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