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Der Berliner Kommissar Nils Trojan und sein Team geraten in einen wahren Alptraum, als sie fieberhaft im Fall eines neuen Serientäters ermitteln. Drei Opfer wurden kurz nacheinander tot in ihren Wohnung aufgefunden, auf ebenso groteske wie grausame Weise ermordet – und mit jeder Stunde, die vergeht, muss Trojan fürchten, an einen weiteren Schauplatz gerufen zu werden. Dann sind plötzlich zwei kleine Mädchen unauffindbar, und Trojan wird das Gefühl nicht los, dass ein Zusammenhang zwischen den Fällen besteht. Denn beide sprachen kurz vor ihrem Verschwinden von einer „Hexe“, die sie in Angst und Schrecken versetzte. Und warum musste Trojan beim Anblick der Toten unwillkürlich an ein bekanntes Kindermärchen denken?

 

Das Hexenmaedchen 

Autor: Max Bentow
Verlag: Page & Turner
Erschienen: 21. Juli 2014
ISBN: 978-3-442-20431-1
Seitenzahl: 384 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Nils Trojan und sein Team werden rund um die Uhr in Atem gehalten. Kurz hintereinander werden drei Menschen grausam ermordet und zur Schau gestellt. Außerdem verschwinden noch zwei kleine Mädchen, auch hier ist nur eine kurze Zeitspanne vergangen. Fieberhaft versuchen die Ermittler dem Täter oder den Tätern auf die Spur zu kommen. Denn von Hinweisen kann bisher keine Rede sein. Außerdem hat Trojan noch mit seinen ganz eigenen Dämonen zu kämpfen ...

Auch wenn man nach der Kurzbeschreibung bereits weiß, auf welches Märchen hier angespielt wird, so lässt sich das ganze Ausmaß noch nicht einschätzen. Und dies ist bei Weitem ungeheuerlicher als man es sich vorstellen könnte.


Stil und Sprache
In der ihm bekannten Art, verwendet Max Bentow erneut die beobachtende Perspektive, um dem Leser das Geschehen nahe zu bringen. Normalerweise hat man dadurch einen Wissensvorsprung gegenüber den Ermittlern. Dies ist in mancher Hinsicht auch hier gegeben, aber nicht, wenn es darauf ankommt, den Täter zu entlarven und das Rätsel zu lösen. Da hüllt der Autor sich in Schweigen und entwirft irreführende Spuren, die der Leser mehr als bereitwillig verfolgt, um dann allerdings doch in einer Sackgasse zu landen. Entsprechend hoch bleibt das Erzähltempo, Ruhepausen sucht man vergebens und jeder, der beim Lesen stört, erntet mindestens einen tödlichen Blick. Die Spannung ist zum Zerreißen gespannt, und das nahezu die gesamte Zeit, das gelingt nur selten. Mit zielsicher platzierten Wendungen, die so gut wie nie vorhersehbar sind, und einem eingängigen, lockeren Schreibstil, wird der Leser gefangen gehalten in einem Mix aus Märchen und Psychothriller.

Zum Schluss hin scheint der Autor sich jedoch ein klein wenig zu sicher zu fühlen. Im Vergleich zu den ersten Bänden erhält man zu früh den entscheidenden Hinweis, so dass man sich danach auch nicht mehr aufs Glatteis führen lässt, auch wenn es mehr als einmal versucht wird. Eine Überraschung wartet am Ende noch auf den Leser, die sich in dieser Form nicht erahnen ließ, aber auch sie kann den minimalen „Fehler“ nicht wieder wett machen.


Figuren
Nils Trojan wirkt angeschlagen. Je mehr Grausamkeiten er zu Gesicht bekommt, von denen manchen auch schon ihm selber galten, desto tiefer graben sie sich in sein Innerstes. Immer häufiger zeigt sich dies nun auch in seinem Verhalten und in seinem Handeln. Man fürchtet beinahe schon, dass der sympathische Kommissar seinen Beruf nicht mehr lange ausüben kann. Auf der anderen Seite hofft man aber sehr, dass er die benötigte Hilfe bald erfährt, um die Dämonen los zu werden. Um nachvollziehen zu können, warum Trojan ist wie er ist, muss man die Vorgängerbände nicht unbedingt gelesen haben. Es wird immer noch einmal kurz auf vergangene Ereignisse eingegangen, so dass man die wichtigsten Informationen erhält. Um allerdings die Entwicklung im Gesamten verstehen zu können, reicht dies natürlich nicht aus.

Ähnlich verhält es sich bei den weiteren Charakteren, die bereits zuvor Auftritte hatten. Auch hier wird Vergangenes kurz beleuchtet, um den Wissensstand möglichst einheitlich zu gestalten. Wie bereits aus den anderen Bänden bekannt, werden neu eingeführte Personen detaillierter betrachtet, um sich ein umfangreiches Bild machen zu können. Dies geschieht wie gehabt im laufenden Geschehen, um keine langweiligen Passagen, die sich nur um Beschreibungen drehen, entstehen zu lassen.


Aufmachung des Buches
Auch der vierte Band der Reihe ist als Klappenbroschur bei Page & Turner erschienen. Der obligatorische Steinboden als Hintergrund zieht sich als Seriencharakter durch. Im Vordergrund ist ein Fuchs im Profil dargestellt, so dass man beim Betrachten gleich die Assoziation zu „Märchen“ hat, auch wenn dieses Tier im eigentlichen Sinne keine Rolle spielt. Vergleichsweise harmlos kommt das Cover daher, doch bei genauerer Betrachtung beziehungsweise tiefgründigerer Interpretation kommen mehr Dinge ans Licht als auf den ersten Blick ersichtlich.


Fazit
Mit einer minimalen Einschränkung wieder ein grandioses Werk des Autors. Der Leser hofft auf viele weitere Fälle für Nils Trojan.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Federmann
Band 2: Die Puppenmacherin
Band 3: Die Totentänzerin

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