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Hilde ist ein zufriedenes Huhn. Sie lebt in einem kleinen Haus auf dem Land, spielt Tag für Tag im Garten und schaut den Tauben beim Fliegen zu. Bis eines Morgens der Wind herabbraust, sie erfasst und fort in die Stadt weht. Neugierig stürzt sich Hilde in das ungeahnte Abenteuer: Sie erkundet die Einkaufsstraße, geht ins Kino, schlemmt und staunt. Es ist ein aufregender Tag. Aber wie wird Hilde den Weg nach Hause finden?

 

Hilde 

Originaltitel: Peggy
Autor: Anna Walker
Übersetzer: Pia Jüngert
Illustration: Anna Walker
Verlag: Lappan
Erschienen: 17.06.2014
ISBN: 978-3830312192
Seitenzahl: 32 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Das Huhn Hilde lebt in einem kleinen Haus in ländlicher Umgebung. Sie fühlt sich dort sehr wohl, doch ihr Leben ist auch recht eintönig. Jeder Tag ähnelt dem anderen und so beobachtet sie die Tauben tagein tagaus. Doch eines Morgens wird sie von einem kräftigen Wind erfasst, der sie prompt in die Großstadt weht. Hilde erlebt somit ein wahres Abenteuer. Sie schlendert durch die Einkaufsstraße, probiert Stöckelschuhe an, nascht Popcorn im Kino und begegnet vielen unbekannten Menschen oder Dingen. So aufregend diese Zeit auch ist, irgendwann verspürt Hilde ein komisches Gefühl – Heimweh macht sich in ihrem Körper bemerkbar. So möchte das abenteuerlustige Huhn wieder zurück nach Hause. Aber wie soll sie nur den Weg zurück finden?

Hilde bricht aus ihrer einfältigen Alltagswelt aus und kommt in die große, fremde Stadt, um neue Abenteuer zu erleben. Jedes Kind sowie jeder Erwachsene träumt davon, seinem gegenwärtigen Alltag entfliehen zu können und ein neues, spannendes Wagnis und Abenteuer zu erleben. Diese angesprochene Thematik widerfährt jedem Menschen in seinem Leben. Man möchte aus den Gewohnheiten ausbrechen, ausprobieren und dadurch über sich selbst hinauswachsen. Nichts desto trotz findet man meist – aufgrund des auftretenden Heimwehs – wieder den Weg zurück in seine gewohnte Umgebung.


Darstellung und Umsetzung der Bildgeschichte
Der Grundgedanke, der hinter diesem Bilderbuch steckt, ist an und für sich nicht schlecht. Die Thematik des „Ausbrechens aus dem Alltagstrott" bietet eine gute Grundlage für eine kindgerechte Geschichte. Leider fehlt meiner Meinung nach etwas der Tiefgang dieser Handlung. Die Geschichte von Hilde wird durch überwiegend kurze, abgehakte Sätze und vor allem durch die großflächigen Illustrationen erzählt. Dadurch kann meiner Meinung nach kein richtiger Höhepunkt bzw. Spannungsbogen erreicht werden. Demzufolge leidet nach meinem Geschmack der Reiz des Bilderbuchs. Etwas mehr Text wäre wünschenswert, wodurch das Buch eventuell an Tiefe gewinnen würde.

Nichts desto trotz sind die Zeichnungen der Autorin und zugleich Illustratorin Anna Walker fabelhaft. Die Illustrationen erstrecken sich meist über eine Doppelseite, auf welcher oft kein Text vorhanden ist. Ab und an befinden sich ein bis zwei Sätze, die das Geschehene beschreiben. Die Zeichnungen sind in zarten Farben dargestellt. Sie wirken natürlich und realitätsnah. Das kleine schwarze Huhn Hilde, macht durch die niedliche Darstellung einen sehr sympathisch Eindruck und zieht die Blicke auf sich. Besonders hervorzuheben sind die humorvollen Illustrationen des Huhns. So ist Hilde einmal mit Stöckelschuhen oder mit Unterwäsche abgebildet. Dies bringt den Betrachter zum Schmunzeln. Das Bilderbuch lädt Kinder ein, über die Bilder zu sprechen. Ähnlich wie bei einem Wimmelbuch können sie die gesehenen Details schildern. Sehr ideenreich gestaltet Anna Walker die erste sowie die letzte Doppelseite. Diese ist in Form vieler Sofortfotos gestaltet, auf denen der Tagesablauf von Hilde abgebildet ist. Zu Beginn des Buches beobachtet Hilde vor allem die Tauben, ist aber meist alleine und ihr Leben wirkt recht trist und einfallslos. Am Ende hingegen sind die gleichen Fotos abgebildet, die jedoch kleine Unterschiede zeigen. So isst Hilde beispielsweise nicht mehr alleine ihr Frühstück, stattdessen gesellt sich eine Taube zu ihr. Sie spielt gemeinsam mit den Tauben, hüpft mit ihnen auf dem Trampolin und man erkennt anhand dieser Bilder die Lebensfreude, die sie durch ihren kleinen Ausflug entdeckt hat.

Das Buch wird für Kinder ab vier Jahren empfohlen. Meinem Erachten nach könnten bereits jüngere Kinder der Geschichte problemlos folgen, da sie zum Großteil aus Bildern besteht. Für Vierjährige und ältere Kinder dürfte wesentlich mehr Text bzw. anspruchsvollere Formulierungen verwendet werden, welche die angesprochene Zielgruppe auch zum Nachdenken anregen würde. Für dieses Alter kann das Bilderbuch schnell den Reiz verlieren, da der Spannungsbogen relativ flach gehalten wird.


Aufmachung des Buches
Das Bilderbuch verfügt über ein beinahe quadratisches Format. Dadurch liegt es gut in der Hand und die Bilder kommen sehr gut zur Geltung. Auf dem Cover ist Hilde, das schwarze Huhn, im Menschengetümmel der Großstadt abgebildet. Die Farben sind sehr natürlich und wirken ruhig und harmonisch auf den Betrachter.


Fazit
„Hilde" ist ein Bilderbuch, welches einen guten Grundgedanken verfolgt. Lediglich die Umsetzung der Geschichte zeigt kleine Schwächen auf, wogegen die bildnerische Untermalung durchdacht und aussagekräftig ist. Alles in allem ein Bilderbuch, welches gute Ansätze aufzeigt, mich aber letztendlich nicht komplett überzeugen kann.


3 Sterne


Hinweise
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